Am frühen Freitagabend trat der FC Gleichen zum letzten Spiel der Saison in Obernfeld an. Gegner war der bereits feststehende Absteiger SV Eintracht Hahle II, also ein Spiel, in dem es um nichts mehr ging. Dennoch wollte unser Team unbedingt spielen und hatte der Bitte um Verlegung auf Freitag zugestimmt. Eigentlich sollte das Spiel am Sonntag stattfinden, doch die Gastgeber hätten wahrscheinlich keine Mannschaft stellen können. So pfiff Schiedsrichter Dieter Sohn schon am Freitag um 18:30 Uhr die Partie an. In unseren Reihen wurde die Standardaufstellung aufgrund des letzten Spiels etwas durcheinander gebracht:

Von Kilian Kreis (FC Gleichen)

Im Tor stand Kapitän und eigentlich Stürmer Mauricio Schulz und Torwart Mirko Kleineberg fand sich auf der 6er Position wieder. Der normal in der Innenverteidigung spielende Julius Weidemeier wurde in die Sturmspitze beordert. Dementsprechend chaotisch lief auch zum Teil das Spiel, da sich die Spieler erst einmal mit der neuen Position arrangieren mussten. Die Gastgeber (scheinbar in Bestbestzung mit ehemaligen Spielern aus der 1.) waren von Anfang an auf der Höhe und spielten munter nach vorne. Der schnelle Stürmer setzte sich auf der rechten Seite durch und kam im Strafraum zum Abschluss. Diesen parierte Schulz glänzend, konnte aber nur in die Mitte klären, wo Andre Metenyszyn zum 1:0 abstaubte (10.). Nur eine Minute später konnte Marcel Zilch auf 2:0 erhöhen (11.). Nach dem frühen Rückstand begannen wir langsam, uns zu ordnen und die Defensive zu stabilisieren. Dadurch kam auch langsam unser Offensivspiel ins Rollen. Nach Flanke vom reaktivierten Phillip Nette waren Jedlicka und Spielertrainer Kreis in der Mitte völlig frei. Letzterer gelangte als erster an den Ball und schoss ihn mit der Picke ins untere Toreck und verwehrte damit Jedlicka seinen ersten Treffer für den FC, 2:1 (25.). Einige Minuten später war es dann erneut Maurice Jedlicka, der nach einem tollen Solo in den Strafraum eindrang und den Ball im langen Eck versenkte, 2:2 (30.). Da war er also doch noch, der erste Treffer für den neuen Verein. Nun spielten beide Mannschaften auf Augenhöhe und es gab Möglichkeiten auf beiden Seiten. Nach einem Konter der Gastgeber kam Metenyszyn an den Ball und ließ erst den letzten Verteidiger und dann Torwart Schulz gekonnt ins Leere laufen und schob den Ball ins leere Tor, 3:2 (37.). „Der hat bestimmt mal höher gespielt.“ kam es aus unseren Reihen. Mit diesem Zwischenstand ging es in die Halbzeit.  Lesen Sie weiter, was in Halbzeit zwei passierte!

Im zweiten Abschnitt ersetzte Routinier Kerl den in der Sturmspitze etwas verlorenen Weidemeier, welcher auf seine angestammte Position in der Innenverteidigung zurückkehrte. Dort schien er sich wesentlich wohler zu fühlen und leitete mit einem perfekt getimten langen Ball einen Konter ein. Die Abwehr, überrascht von diesem Pass, konnte nicht mehr reagieren und Kilian Kreis konnte alleine auf den Torwart zulaufen. Nach kurzer Schwierigkeit bei der Verarbeitung des Passes brachte er den Ball sicher im rechten unteren Toreck unter, diesmal mit der Innenseite, 3:3 (50.). Unbeeindruckt davon spielten die Gastgeber weiter nach vorne und waren immer wieder gefährlich. Erneut war es Andre Metenyszyn der seine Mannschaft mit seinem dritten Treffer erneut in Führung brachte, 4:3 (60.). Jan Lukas Wiegand konnte nur fünf Minuten später per Fernschuss auf 5:3 erhöhen (65.). Bei diesem Tor konnte man sehen, warum Schulz eigentlich Stürmer ist. Er versuchte den Schuss mit dem Fuß direkt nach vorne zu spielen, was deutlich misslang. In der Folge verflachte das Spiel zunehmend, da die Kräfte langsam nachließen und auf beiden Seiten fleißig ausgewechselt wurde. Einen historischen Höhepunkt hatte das Spiel aber noch zu bieten. In der 88. Minute wurde Kleineberg auf halbrechter Position zu Fall gebracht und bekam vom Schiedsrichter Sohn einen Freistoß zugesprochen. Eine optimale Position für einen Linksfuß, etwa 25 Meter Torentfernung. Daher war die Entscheidung von Trainer Kreis klar, Stefan Kerl sollte diesen Freistoß schießen (einziger Linksfuß im Team). Dieser lief an und zirkelte den Ball über die Mauer genau (!!) in den Winkel, 5:4. Torwart Pamin flog zwar in die Ecke, hatte aber keine Möglichkeit, diesen perfekt getretenen Freistoß abzuwehren. Für so ein schönes Tor hat es bei Kerl stolze 23 Jahre Herrenfußball benötigt. Die Konsequenz daraus ist, dass der Routinier nun noch ein Jahr dranhängen „muss“ und sich wohl zum Standardexperten entwickeln wird. Mit diesem Kracher war das Spiel kurze Zeit später beendet. Es bleibt zu erwähnen, dass sich beide Mannschaften äußerst fair und sportlich verhalten haben, wenn man bedenkt, dass man zuvor noch schärfste Konkurrenz im Abstiegskampf war. Darüber hinaus gab es im gesamten Spiel keine gelbe Karte.

Am Ende der Saison bedankt sich die Mannschaft des FC Gleichens bei allen Zuschauern, die unsere Mannschaft in einer schwierigen ersten Saison tatkräftig unterstützt haben und uns bei der Aufholjagd in der Rückrunde und dem Ziel Klassenerhalt begleitet haben. Wir freuen uns auf die zweite Saison, erneut in der 2. Kreisklasse.
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