In Zeiten von Corona ruht der Ball. Viele Fußballfans haben Entzugserscheinungen. Deshalb wollen wir auf unserem Portal regelmäßig historische Fotos aus unserem großen Archiv veröffentlichen. Vielleicht erkennt sich ja der eine oder andere Spieler oder Zuschauer. Erinnerungen werden wach und so vielleicht die Qual des Wartens bis zum nächsten Spiel etwas gelindert. Da Gökick ein privates Liebhaber-Projekt ist, ist die Qualität der Fotos natürlich nicht mit der aktuellen zu vergleichen. Dennoch: Viel Vergnügen und bleibt gesund!

An ein historisch bedeutendes Spiel erinnert unsere heutige Nostalgie-Paarung. Am 19. Juni 2013 standen sich auf dem Sportplatz des ESV Rot-Weiß Göttingen der SC Hainberg III von Trainer Christian Dreher und der SCW Göttingen II gegenüber. Es ging in diesem Spiel um den Aufstieg in die Kreisliga. Da der SV Eintracht Gieboldehausen als Zweiter der A-Staffel der 1. Kreisklasse auf eine Teilnahme an der Relegation verzichtet hatte, wurde der Aufstieg im direkten Duell zwischen den Vize-Meistern der B- und C-Staffel ausgetragen. Am Ende siegte der SC Hainberg III (C) mit 5:4 (3:2) und feierte den Kreisliga-Aufstieg enthusiastisch. Im folgenden Jahr spielte die Mannschaft von den Zietenterrassen als Hainberg II in der Kreisliga. Die zweite Mannschaft, die in der B-Staffel spielte, wurde dort übrigens Letzer und stieg in die 2. Kreisklasse ab. Das Abenteuer Kreisliga sollte das Dreher-Team zwei Jahre bestehen, im Sommer 2015 ging es wieder runter in die 1. Kreisklasse. Dennoch werden alle Teilnehmer gern an die Partie zurückdenken. 

Der damalige Spielbericht

Hainberg II neuer Kreisligist

Kreisliga-Relegation: Hainberg II besiegt in einem abwechslungsreichen Spiel den SCW II mit 5:4 (3:2)

Der dritten Mannschaft des SC Hainberg ist der Durchmarsch durch die 1. Kreisklasse gelungen. In einem munteren Relegationsspiel gewann das Team von Trainer Christian Dreher am Mittwoch-Abend auf dem Sportplatz des ESV Rot-Weiß Göttingen gegen eine gut organisierte Reserve des SCW Göttingen verdient und dennoch hochdramatisch mit 5:4 (3:2). Mann des Tages war nicht nur der vierfache Torschütze der Hainberg, Kapitän Daniel Schwalm, sondern auch der – trotz der hohen Brisanz – immer auf Ballhöhe agierende Schiedsrichter Christian Rahlfs aus Seulingen.

Die Relegation zur Kreisliga wurde möglich, weil der zurückgetretene Spielausschuss-Vorsitzende Alfred Bonenberger eine Kreisliga mit 15 Teams befürwortete und es deshalb in diesem Jahr als Ausnahme vier Aufsteiger geben sollte: Die drei Staffelsieger SG Rhume (A), SVG Göttingen II (B) und der Dransfelder SC (C) und der beste Staffelzweite. Dieser sollte durch eine Relegation ermittelt werden. Da aber der SV Eintracht Gieboldehausen wegen Spielermangels auf die Entscheidungsspiele verzichtete, gab es eben nur dieses eine Entscheidungsspiel am heutigen Mittwoch. Entsprechend groß war der Andrang. Trotz tropischer Temperaturen fanden 257 Zuschauer den Weg an die Grätzelstraße. Der heimische ESV hatte seinen Platz kurzfristig zur Verfügung gestellt und erhielt die Einnahmen aus dem Catering als Dank. Die Zuschauereinnahmen teilten sich, nach Abzug der Schiedsrichterkosten – ein Gespann pfiff die Relegation – beide auf dem Platz stehenden Vereine.

Das Spiel begann äußerst drangvoll vom späteren Siegerteam. Bereits nach sieben Minuten setzte sich Maximilian Walter – einstmals Bestandteil von Hainbergs Bezirksliga-Team – auf der Grundlinie mustergültig durch. Seine Hereingabe vollstreckte Daniel Schwalm aus dem Rücken der Abwehr sicher. Das gab Sicherheit und Selbstvertrauen. Immer wieder inszenierten die Hainberger gefährliche Angriffe über den zentralen Spielmacher Christian Nitsche und die agilen Walter, von Werder und Schwalm. In der 30. Spielminute das nächste Highlight: Sven Oliver Sange schlenzte einen Ball in Brehme-Manier an die Latte.

Dann die Schlussminuten der ersten Halbzeit, die bei den hohen Temperaturen herzschwache Menschen gefährlich geworden wären: Erst das 2:0 in der 42. Minute. Erneut bereitet Walter vor, erneut versenkt Schwalm. `Das müsste es gewesen sein`, dachten vielleicht einige Zuschauer. Doch der SCW, der bis dato keine großen Chancen heraus gespielt hatte und mit gepflegtem Spielaufbau nicht glänzen konnte, kam noch einmal zurück. Nur eine Minute nach dem 2:0 verkürzte Kevin Löffler auf 2:1. Damit war die Partie zu mindest wieder offen. Völlig offen schien sie zu sein, als Marius Placzek in der Nachspielzeit das 2:2 erzielte und dabei mit Hainberg-Torwart Philipp Blank zusammen stieß. Minutenlang musst der Keeper behandelt werden, konnte dann aber weiter spielen. Schiedsrichter Rahlfs pfiff eine kleine Restspielzeit noch an und die nutze der SC Hainberg III, um erneut in Führung zu gehen: Erneut bereitete Walter – diesmal über den Umweg „Latte“ – vor, Schwalm vollendete den Abpraller artistisch per Seitfallzieher. Vier Tore in den letzten drei Minuten! Das hat man selten gesehen!

Im zweiten Spielabschnitt übernahm erneut der SC Hainberg das Zepter. Niklas Pfitzner erzielte das 4:2 in der 60. Spielminute, am langen Pfosten stehend – diesmal hatte Schwalm vorbereitet. Als dann in der 68. Minute Daniels Schwalm mit seinem vierten Treffer das 5:2 erzielte, dachte man an die endgültige Entscheidung.
Während man jedoch das 5:3 in der 87. Minute durch Weendes Torjäger Christopher Curth noch als Ergebniskosmetik geringschätzte, wurde es nach dem 5:4 durch den eingewechselten John-Patrick Collins nach Solo in Briegel-Manier (90.) noch einmal laut auf dem Platz und den Rängen. Doch nach einigen Minuten pfiff Rahlfs das Spiel ab.

Jetzt kannte der Jubel auf Seiten des SC Hainberg keine Grenzen. Nur ein Jahr nach dem Aufstieg in die 1. Kreisklasse steigt das Team von Christian Dreher nun auch in die Kreisliga auf, wird dort allerdings als SC Hainberg II spielen, da das dritte Team eines Vereins nicht über dem zweiten spielen kann. Das zweite Team der Hainberger spielt übrigens in der kommenden Saison auch nicht mehr in der 1. Kreisklasse. Es ist abgestiegen und spielt in der kommenden Saison als SC Hainberg III in der 2. Kreisklasse, vermutlich in der C-Staffel, weil in der B-Staffel bereits die vierte Mannschaft des Vereins spielt.
Der SCW Göttingen hat trotz einer sehr guten Saison den Aufstieg in die Kreisliga nicht geschafft. Im entscheidenden Augenblick war das Team nicht so stark, wie gewohnt. Außerdem müssen die Weender anerkennen, dass der SC Hainberg an diesem Tage einfach besser war und zurecht aufsteigt – auch Dank der vier Tore vom Mann des Tages.

So spielten sie:
SC Hainberg III: Philipp Blank, Leo Velasquez, Alexander Hafner, Konrad Lochow, Sven Förster, Dennis Steinmetz, Christian Nietsche, Daniel von Werder, Daniel Schwalm, Sven Oliver Sange, Maximilian Walter – Niklas Pfitzner, Marcel Padoran, James Alexander Forward, Octario Klähn, Gerrit Gräbel, Christopher Kolb, Nico Schatzler.

SCW II: Maimilian Hesselbarth, Oliver Kupski, Florian Loest, Adrian Lux, Hark Hohannsen, Max Bastian Holst, Kevin Löffler, Dirk Haake, Marius Placzek, Hauke Ruge, Christopfer Curth – Marco Heumann, Mohammed Al-Bayati, Patrick Drawe, John-Patrick Collins, Jan-Hendrik Schneider, Alexander Metzger, Mahmoud Jani

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