Sie hatten sich viel vorgenommen, die Gastgeber vom SC Weende, denn schon als die ersten Strahlen des kalten Flutlichts den Kunstrasenplatz erhellten, zeigten die von Sören Baehre aufgebotenen Akteure ein buntes Kaleidoskop ihres illustren Trainingsrepertoires – professionell anmutend und – nicht zu verhehlen – mit Respekt einflößender Wirkung.  Schnell war den Hainberger Kickern klar: das wird ein ganz hartes Stück Arbeit. Und tatsächlich, mit Anpfiff des guten Schiris Kalle Kurmes setzten die Weender mit ganz viel Pressing zum Sturmlauf an und brachten die Gäste aus der Südstadt ein ums andere Mal in große Bedrängnis. Allein Keeper Piotr Podolczak war es zu verdanken, dass die in Weiß aufgelaufenen Weender nicht schon frühzeitig in Führung gingen. 

Von Sebastian „Babba“ Kloppmann (SC Hainberg)

Mehrfach erschienen sie ganz plötzlich alleine vor seinem Gehäuse; in herausragender Manier baute er sich vor den heranrauschenden Stürmern auf und parierte deren Schüsse geradezu sensationell. Ungewöhnlich – aber nicht unkomisch – und daher auch für diese Spielklasse auffällig, die Daueranfeuerungstiraden des Weender Keeper Marvin Gernert, der nichts unversucht ließ, seine Mitspieler lautstark anzutreiben: fast wie in Telefondauerschleife forderte er sie auf, nach rechts zu rücken, Räume eng zu machen oder Gegner zuzustellen. Weniger kann ja manchmal auch mehr sein, weiß seit langem schon der Volksmund zu berichten.

Erst nach ungefähr einer Viertelstunde befreiten sich die Spieler von Teamchef Lohse aus dem Dauerpressing und kamen zu eigenen Chancen. Zunächst hatte Daniel von Werder mit einem Schuss noch Pech, als er den Ball aus 20 Metern an den Pfosten „bollerte“. Doch nach einem von Benni „Börner“ quer über das halbe Spielfeld gezogenen Ball, nahm Tobi Wagner Maß und knallte die Kugel zur etwas glücklichen 1:0 SC-Führung in die Maschen.

In der 22. Minute erkämpfte sich Youngster Lasse Sager das Spielgerät, spielte auf Jan Lüdecke und der bediente mit Blick für den freien Mann Tobi Wagner, der den herauseilenden Weender Torwart Marvin Gernert ausspielte und den Ball zum 2:0 einschob. Doppelpack: und eine – sportlich gesehen – ganz bittere Pille vom Pharmazeuten für den Gastgeber.

Die Weender ließen sich nicht beirren, spielten – immer noch lautstark angetrieben – weiter nach vorne und kamen zu mehreren Großchancen, fanden jedoch – und täglich grüßt das Murmeltier – in Piotr Podolczak an diesem Abend ihren Meister.

In der 32. Minute dann der schönste Treffer des Abends: Boller spielt den Ball mit Übersicht auf die linke Seite auf Benni „Börner“, dessen flach und knallhart vors Tor gezogener Schottlandpass findet Dennis Steinmetz und der ruft mit seiner Direktabnahme nochmal in Erinnerung, wer sich in Barsinghausen schon mal die Niedersachsen-Torjägerkanone geholt hat: 3:0. Und für einen Moment wurde es auffallend still.

Trotz dieser deutlichen Führung, bewies Weende Moral und erzielte vor der Pause noch den 3:1 Anschlusstreffer.
In der Halbzeitpause erinnerte Teamchef Lohse seine Hintermannschaft daran, sich noch besser abzustimmen, was dann auch in der zweiten Hälfte, dazu führte, dass Weende nur noch gelegentlich Druck aufbaute. Mehrfach versäumten es die Hainberger jedoch den Sack endgültig zu zumachen, und nachdem Weende dann kurz vor Schluss mit einem tollen Freistoßtreffer noch das 3:2 erzielte, war die Partie dann doch noch mal offen und es wurde auch von „hinten“ heraus wieder etwas lauter. Mit etwas Glück, aber vor allem der richtigen kämpferischen Einstellung rettete Hainberg den knappen Vorsprung über die Zeit.

Die Hainberger feierten ihre Helden Tobi und Piotr beim gemeinsamen Bier und stießen darauf an, dass sie nun auch nach dem sechsten Spiel noch ungeschlagen sind.

Die Hainberger Sieger: Piotr Podolcak, Axel bachmann, Christos Geuloudis, Lutz Wegeener, Hermann Fuge, Dennis Steinmetz, Benni Krieft, Tobi Wagner, Lasse Sager, Daniel von Werder (Boller), Zeljiko Matic, Lars Heuermann, Ibo Aslin.

Betreuer: Wolfgang Thiele, Teamchef: Jockel Lohse
Alles zur 2. Kreisklasse Mitte

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