Der TSV Obernjesa hat am Freitag-Abend vor mehr als einhundert Zuschauern im Derby in der 3. Kreisklasse D bei der zweiten Mannschaft des TSV Dramfeld einen 0:1-Pausenstand in Unterzahl noch in einen 2:1-Sieg gedreht. Obwohl sich das Team von Trainer Mario Volpini in einigen Situationen ungerecht behandelt fühlte, feierte es seinen dritten Saison-Sieg nach der Partie frenetisch. Während der TSV Obernjesa in seiner ersten Saison nach der Rückkehr in den Spielbetrieb auf Platz vier klettert, bleibt die Reserve des TSV Dramfeld auf Platz acht hängen.

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Bereits nach vier Minuten ging der Gastgeber nach einem schönen Pass in den Rücken der aufgerückten Gäste-Abwehr durch Christian-Felix Günther mit 1:0 in Führung. Das passte in das Konzept der Hausherren. Anschließend bestimmten unsportliche Aktionen die Partie. Vor allem Gäste-Spielmacher Antonio de Agustin Romo, über den das gesamte Spiel Obernjesas lief, wurde immer wieder Zielscheibe für Fouls seiner Gegenspieler, wobei die Partie zu diesem Zeitpunkt noch nicht als unfair zu bezeichnen war. Dann kam es allerdings mehrfach zu Zwischenfällen auf der „dunklen“ Seite des Platzes. Denn das Flutlicht leuchtet die Außenseite gegenüber dem Sporthaus nur unzureichend aus. Wie die Obernjesaer später berichteten, wurde ihr Spieler Maik Bolte in einer Aktion am schnellen Einwurf dadurch gehindert, dass man ihm ins Gesicht schlug (21.). Der Schiedsrichter Manfred Förster hatte die Situation nicht gesehen, der Autor dieser Zeilen ebenso. Bei der nächsten Aktion soll, so wird das Lager der Gäste zitiert, ein Spieler der Hausherren nach einem Foul nachgetreten haben. Erbost über die Aktion kam der Gäste-Spieler Dalil Sulaiman angerannt und schubste den Dramfeld-Spieler um. Sulaiman erhielt daraufhin zurecht die Rote Karte. Der Spieler der Heimmannschaft bleib unbestraft. „Ich habe das nicht gesehen. Und dann kann ich das nicht pfeifen.“, erklärte der Schiedsrichter in der Halbzeitpause die Szene. So mussten die Gäste eine Stunde in Unterzahl agieren. Als würde das Team durch die Aktion plötzlich aufgerüttelt, war der TSV aus Obernjesa jetzt allerdings das bessere Team. Bis zum Pausenpfiff blieb es bei der 1:0-Führung der Hausherren.
Nach dem Wechsel blieb der Gast besser. Nach 55 Minuten sprach der Unparteiische den Gästen einen Elfmeter zu, nachdem Mohamed Sofien Ben Jannet gefoult wurde. Maik Bolte verwandelte den Elfmeter sicher (Video). Anschließend entwickelte sich ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Doch ein weiterer Treffer wollte bis zur Schlussminute nicht mehr fallen. Dann traf der zur Halbzeit eingewechselte Oscar-Octavian Kellner mit einem Freistoß aus 21 Metern – unhaltbar für Dramfelds Schlussmann Dirk Killius – zum 2:1 für die Gäste. Groß war der Jubel im Team des TSV Obernjesa – in Unterzahl drehten sie das Derby in Dramfeld. Doch die letzte Szene der Partie gehörte Dramfeld. In der Nachspielzeit hätten sie eine Punkt retten können, doch sie vergaben die Großchance zum Ausgleich, als ein Spieler völlig frei vor Florian Koch auftauchte und das Tor knapp verfehlte. Anschließend tanzten die Gäste – nicht ganz provokationsfrei – den „Derby-Sieger-Tanz“. 

Der TSV Dramfeld II muss im nächsten Spiel am Sonntag, den 17. Oktober, beim punktlosen Tabellenletzten Bonaforther SV II antreten. Der  TSV Obernjesa empfängt bereits am Dienstag (19:00 Uhr) den SC Hainberg IV im Kreispokal. Am Sonntag, den 17. Oktober, begrüßt das Volpini-Team die SG Ballenhausen/Groß Schneen II.