Der Göttinger Oberligist SVG Göttingen musste am vergangenen Samstag auf dem vorbildlich gepflegten Sportplatz des TSV Berßel im Bundesland Sachsen-Anhalt eine empfindliche, aber zugleich hoffentlich auch lehrreiche Erfahrung  hinnehmen. Das Team von Trainer Dennis Erkner traf im Rahmen der Sportwoche des Vereins im Vorharz nördlich von Wernigerode auf die Bundesliga-A-Jugend des Drittligisten 1. FC Magdeburg. Nach 90 attraktiven Spielminuten siegte die U19 des FCM hochverdient, wenn auch etwas zu deutlich mit 7:2 (4:0). "Ihr spielt wie eine Schülermannschaft!", war der Zwischenruf des Göttinger Coaches in einer Spielsituation, die vielleicht für die Gesamtleistung stehen könnte.

Alles war bereitet für ein richtig schönes Fußballfest: Ein Rasenplatz in hervorragendem Zustand, sommerliches Wetter und viele Zuschauer, angelockt durch die Sportwoche sowie zwei interessante Mannschaften. Die Bundesliga-A-Jugend des 1. FC Magdeburg und das Oberliga-Teams der SVG Göttingen standen sich gegenüber. Und die Zuschauer, in der Mehrheit Sympathisanten der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt, sollten etwas zu sehen bekommen! 

Die Magdeburger begannen stürmisch und lautstark. Die Göttinger brauchten ein paar Minuten, sich an diese Spielweise zu gewöhnen und die Aggressivität zu beantworten. Doch da lag der Ball schon das erste Mal in den eigenen Maschen (5.). Anschließend entwickelte sich ein wirklich ansehnliches Fußballspiel mit hohem Tempo und rassigen Zweikämpfen. Zwei Göttinger wurden Opfer der harten Gangart in diesem Test. Zuerst musste Finn Daube vom Feld (16.), wenig später auch Richard Hehn (18.). Die Ausfälle störten das Mannschaftsgefüge der Göttinger nachhaltig. Dennoch kam auch die SVG zu guten Gelegenheiten, anfangs vor allem nach Standards. Als nach 34 Minuten das 2:0 durch einen fragwürdigen Elfmeter fiel, schien das fast schon ungerecht in Anbetracht des Spielverlaufs. Doch dann folgten Minuten des Grauens, denn bis zur Pause gelangen den Magdeburgern noch weiter zwei Treffer (39. und 42.) zum 4:0-Pausenstand. „Ich hatte das Gefühl, dass wir viele Chanen vergeben hatten und bei den Jungs jeder Schuss ein Treffer war.“, konstatierte ein sichtlich nachdenklicher Trainer Dennis Erkner nach der Partie.

Im zweiten Abschnitt fiel das 5:0 für den 1. FC recht schnell (49.). Obwohl wenig später Luis Riedel mit einem direkt verwandelten Freistoß der Anschlusstreffer gelang (51. Video), wirkte die SVG im zweiten Abschnitt deutlich unterlegen. Die Magdeburger waren spritziger, aggressiver und handlungsschneller. Für viele Spieler des Oberligisten dürfte dieses Kräfteverhältnis eine lehrreiche Wirkung nach sich ziehen. Nach 57 Minuten fiel das 6:1. Tomislav Relota konnte in der 81. Minute einen Abpraller vom Pfosten nach einem Riedel-Freistoß zum zweiten Göttinger Treffer nutzen (Video). Doch den Schlusspunkt unter die einseitige Partie setzten wieder die Magdeburger mit dem 7:2 in der 87. Minute. Dann war das Spiel beendet und die SVG-Kicker waren erlöst. 
„Wir waren qualitativ deutlich unterlegen. Der einzige Trost ist, dass wir mindestens fünf Tore schießen müssen, mehrfach waren wir allein vor dem Tor. Die Magdeburger hatten aber eindeutig ein Chancenplus, denn sie waren besser als wir. Sie waren schneller, agiler, handlungsschneller. Sie haben ihre Chancen zudem kalt genutzt. Was mich dennoch stört, sind die sieben Gegentore. Die  ersten 20 Minuten fand ich dennoch richtig geil. Endlich hatten wir einen Gegner, der uns richtig stark anläuft und wir haben uns gut gewehrt. Da können wir viel von mitnehmen. Dann mussten wir frühzeitig wechseln und die Neuordnung haben wir nicht gut hinbekommen. Außerdem waren die ersten fünf Treffer individuelle Fehler. Da muss man sagen, der Gegner ist offensichtlich einfach weiter als wir. Ohne die Wechsel in der Zentrale hätten wir die Niederlage sicher in Grenzen halten können.“, fasste Dennis Erkner das Erlebte zusammen – sichtlich enttäuscht, aber nicht ratlos.
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