Offensichtlich ist der Bezirkspokal ein gutes Pflaster, als Bezirksligist ein höherklassiges Team zu besiegen. Bevor der FC Grone am Sonntag beim 1. SC Göttingen 05 siegte (1:3) und der Bovender SV beim SC Hainberg (0:1) gelang dem VfR Dostluk Osterode bereits am Samstag dieses Kunststück. Das Team von Trainer Okan Avci besiegte im Osteroder Derby den Landesligisten TuSpo Petershütte im mit etwa 250 Zuschauern gut besuchten Jahnstadion mit 4:2 (3:1). Da der Wettbewerb in diesem Jahr in einer Punkte-Runde ausgetragen wird, sehen sich die Teams im Rückspiel am 17. September wieder.

Mann des Tages auf dem wegen Dauerregens nassen Rasen war am Samstag ohne Zweifel Lukas Bode. Der ehemalige Northeimer Angreifer schoss alle vier Tore des VfR Osterode zum Sieg über den Stadtrivalen. Dabei sah es zu Beginn der Partie nicht so aus, als könne der VfR dem Favoriten Paroli bieten. Der TuSpo bestimmte weitgehend die Partie, die Hausherren stellten großen Kampf dagegen. In der 24. Minute dann aber doch die Führung für den Gast durch einen Foulelfmeter, den Tilo Kopp sicher verwandelte (Video). Mit der Führung im Rücken beherrschte das Team von Trainer Wolfgang Pilz das Spiel sicher. Außer einen Mann: Lukas Bode. In der 34. Minute tauchte der der 22-Jährige plötzlich, freigespielt von Omar El-Zein, im Gäste-Strafraum auf und vollendete eiskalt zum Ausgleich. Ein Tor wie aus heiterem Himmel. Nur drei Minuten später stand der ehemalige Eintracht-Northeim-Spieler am langen Pfosten allein, um zur 2:1-Führung einzunetzen (37.). Das Spiel war gedreht und –  zumindest bis zu diesem Zeitpunkt – auf den Kopf gestellt. Für seinen dritten Treffer und den Lupenreinen Hattrick ließ sich der schnelle und elegante Angreifer länger Zeit – immerhin vier Minuten dauerte es, bis Lukas Bode nach einem Langen Pass zwischen die langen Abwehrspieler hindurch erneut vor Leon Henkel auftauchte und diesen zum dritte Mal überwand (41.). Als die Göttinger Schiedsrichterin Kathrina Linke zum Pausentee bat, rieben sich viele Zuschauer verwundert die Augen.
In der zweiten Halbzeit wurde ein wütender Sturmlauf der Gäste erwartet. Und er sollte auch folgen. Schuld daran war eine – zumindest umstrittene – Entscheidung der Unparteiischen. Sie stellte nach einem Foul von Emre Uzun plötzlich Souleiman Souleiman mit Gelb-Rot vom Feld (54.). Ob Frau Linke sich geirrt hat oder ein Spruch von Souleiman die Karte provozierte, bleibt im Dunkeln. Zumindest entwickelte sich fortan ein Spiel auf ein Tor. Und es wurde hektischer und aggressiver – ganz so, wie man es bei einem Pokalfight als Derby erwartet. Als dann der TuSpo den zweiten Foulelfmeter durch Henrik Steinicke in der 67. Spielminute sicher verwandelte (Video), schöpfte der Favorit wieder Hoffnung. Doch es gab ja da noch Lukas Bode. In der 85. Minute sorgte er mit seinem Kontertor für die endgültige Entscheidung. Entsprechend feierte das Team den Sieg im ersten Pflichtspiel nach Corona gegen den Stadt-Rivalen. Dabei kam es natürlich auch zu Sprüchen und provozierenden Genugtuungs-Gesten. Das gehört dazu und ist Teil der Emotionen. Was aber absolut abzulehnen ist, sind rassistische Sprüche, die Trainer Okan Avci aus dem Block der Gäste-Anhänger gehört haben will. 

Der VfR reist am kommenden Donnerstag zum zweiten Gruppenspiel zur SG Denkershausen/Lagershausen. Der TuSpo empfängt bereits am Mittwoch den SV Rotenberg zum nächsten Bezirkspokal-Spiel

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