Endlich einmal wieder so etwas, wie große Fußball-Atmosphäre in der Region Südniedersachsen. Trotz der tristessen sechsten Liga waren am Mittwoch nach Angaben des Veranstalters 1580 Zuschauer zum Derby zwischen der SVG Göttingen und dem 1. SC Göttingen 05 erschienen. Zumindest die 05-Fans, die in ein besonderes Areal in der Nord-Kurve gepfercht wurden, sorgten mit Gesangseinlagen, gelben Rauch und ihren Transparenten für gute Stimmung. Das Spiel hingegen ließ deutlich zu wünschen übrig. 1:1 hieß es nach dem Spiel. Die Vorzeichen hatten auf Sieg zugunsten der SVG Göttingen gestanden. Die 90 Minuten zeigten jedoch, dass das Sandweg-Team der Favoritenrolle nicht gerecht wurde und sich auch nicht für die Hinspielniederlage revanchieren konnte.

Das Spiel in Halbzeit eins auf einem bestens präparierten Rasen fesselte die Zuschauer nicht. Trainer Dennis Erkner äußerte in der Pressekonferenz nach dem Spiel seine Enttäuschung über die ängstliche Leistung seiner Truppe. Dabei hätte nach dem 1:0 durch Lamine Diop auf Vorlage von Nicolas Krenzek diese Angst eigentlich besiegt sein müssen (38.). Doch die ungewöhnlich faire und emotionslose Partie wurde nicht besser. Dem 2:0 durch Nicolas Krenzek wurde die Anerkennung verweigert, weil Andre Grimme eine Abseitsstellung sah. Die Pausenführung des Heimteams fiel knapp aus. Der 1. SC Göttingen 05 drängte auf den Ausgleich. Für frischen Wind sollten Christopher Liebau und Lukas Hillebrecht sorgen, die per Doppelwechsel für Vivakaran Paramarajah und Mazlum Dogan auf das Spielfeld kamen (70.). Bis dahin hatte der Gastgeber scheinbar alles im Griff. Doch dann wurde das Team der Spielertrainer Philipp Käschel und Gerbi Kaplan besser. Für den späten Ausgleich war Spielertrainer Gerbi Kaplan verantwortlich, der in der 81. Minute zur Stelle war – aus Abseitsposition, wie die sportliche Leitung des Sandweg-Teams später glaubte, beweisen zu können. Andere Bilder zeigen, dass Kaplan eindeutig in der eigenen Hälfte startete. Zu spät drängte 05 auf einen Sieg, der im Abstiegskampf so wichtig gewesen wäre. Die 1:1-Punkteteilung war letztlich besiegelt, als das gute Schiedsrichtergespann Mario Birnstiel, Andre Grimme, Lennart Schmidt-Schweda die Partie nach 90 Minuten abpfiff. In der Pressekonferenz waren sich die Trainer einig, dass der Punkt für die Gäste verdient war. Erkner fand einen Grund, warum seine Mannschaft so ängstlich reagiere: Es sei die permanent Kritik einiger alter SVG-Anhänger, die sein Team immer wieder verunsichere. Dass er sich damit bei einigen, in die Jahre gekommenen Herren in Vorstandsnähe keine Freunde gemacht hat, kann der Trainer der Göttinger Nummer eins sicher verkraften.

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Besonders Lob gilt an dieser Stelle dem Catering-Team der Stadiongaststätte am Sandweg mit seinem Chef Mario Volpini, das den großen Ansturm der Zuschauer problemlos meisterte. Der Bierpreise von 2 Euro war angemessen und wurde von den Besuchern besser bewertet, als der Eintrittspreis von 7,50 Euro.

In den letzten fünf Spielen hätte durchaus mehr herausspringen können für die SVG Göttingen, sodass das Erkner-Team lediglich vier Punkte holte. Trotz eines gewonnenen Punktes bleibt der Oberliga-Absteiger in der Tabelle auf Platz fünf. Mit beeindruckenden 80 Treffern stellt das schwarz-weiße Team den besten Angriff der Landesliga Braunschweig, jedoch kam dieser gegen den 1. SC Göttingen 05 nicht voll zum Zug. 
Mit dem Gewinnen tut sich der 1. SC Göttingen 05 weiterhin schwer, sodass das schwarz-gelbe Team schon das dritte Spiel sieglos blieb. Nach 29 absolvierten Begegnungen nimmt der Gast den zehnten Platz in der Tabelle ein. Die zwei Punkte Vorsprung vor den Abstiegsplätzen gilt es in den kommenden drei Spielen zu verteidigen. Mit der Leistung im Derby sollte das ohne Probleme möglich sein.

Das nächste Mal ist die SVG Göttingen am 19. Mai gefordert, wenn der TSV Landolfshausen/Seulingen 2018 im nächsten Südniedersachsen-Derby zu Gast ist. Auch der Gast darf sich als nächstes auf ein Derby freuen – am Mittwoch, den 22. Mai, empfängt der 1. SC Göttingen 05 den SC Hainberg.

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