So ungefähr besingen die Randfichten den Holzmichl. So ungefähr könnte man das aktuelle Geschehen der Vierten Mannschaft der SVG Göttingen bezeichnen. Am Dienstag Abend noch von den Verantwortlichen Trainern in die Versenkung geschickt, nahm es am Donnerstag eine ganze eigene Dynamnik auf. Die Spieler erfuhren, dass man Ihnen den Grund der sonntäglichen Ertüchtigung nehmen wollte und man wehrte sich vehement und am Ende kam der Rückzug vom Rückzug.

Von Dennis Schneider

Selbst organisiert, federführend von Alen Mehmedovic (Trainer Kalle Kurmes musste in den höheren Teams aushelfen und für Ordnung sorgen) aktivierte man alles, was irgendwo noch Fussballschuhe und Bock auf kicken hat.
Selbst der 51-Jährige Holger Koch, der mehr Staub auf den Fussballschuhen als Haare auf den Kopf hat und der 49-jährige Helge Kerl standen in der Startelf gegen die „neue“ zweite Mannschaft des FC Lindenberg Adelebsen, welche sich aus der alten Dritten sowie einigen Spielern der zweiten Zusammensetzten. Auf der Bank begann man mit Edel-Reservist Dennis Schneider, der sich am Samstag noch mit einem Bierglas anlegt und den Kampf verlor, was ihm eine tiefe Schnittwunde an der rechten Hand zufügte. Aber alles unwichtig, man wollte als TEAM zeigen, was man auch weiterhin in der Lage ist, am Spielbetrieb teilzunehmen, dazu auch noch relativ erfolgreich.
Kleiner Fun-Fact: mit 51 Jahren war Holger Koch nicht mal der älteste auf dem Platz. Satte zwei Jahre älter war noch Hans-Jürgen Engelhardt vom FCLA!
Mit so viel hochklassiger Erfahrung auf dem Platz hat selbst das Lödingser Publikum nicht gerechnet und rieb sich die Augen, welch grandioses Stellungsspiel die alte Garde noch hinlegte. Sprintduelle gegen die Jungen Hüpper waren sowieso von vornherein schon mehr als abgehakt.
Gegen 10:30 pfiff Spielleiter Andreas Fahrenholz das Spiel an und es ging Munter hoch und runter. Beide Seite erarbeiteten sich Chancen, wovon die SVG sogar eine versenkte. Timo Faber, kurz Tripple-Timo, verwandelte eine perfekt geschossene Ecke mit einem Kopfball aus dm Lehrbuch zum 0:1. Leider sah der Unparteiische dort ein Schieben, obwohl drumherum einige Meter kein schwarz gekleideter Spieler zu sehen war. Schade! Macht aber nichts, in der 23. Minute netzte Timo dann mit einem weiteren Kopfball zum verdienten 0:1 und die Mannschaft jubelte. Was ein Teamgeist! Noch im Jubel-Trauma versenkte in der 24. Christian König zum 1:1 fir den FCLA. Die Jungs in weiß guckten sich fragen an und niemand wusste, was da jetzt gerade passiert ist.
Ab der 42. Minute befand sichd ie SVG dann im absoluten Tiefschlaf, gedanklich wahrscheinlich schon in der Halbzeit, und kassierte satte drei Gentreffer (42. Julian Sporleder, 44. Tim Leonhardt, 45.Simeon Schroeder). Mit dem 4:1 pfiff der Schiedsrichter dann zum Halbzeit-Tee.
In der zweiten Hälfte foulte der FCLA im eigenen Strafraum was folgerichtig einen Strafstoß für die SVG nach sich ziehte. Timo Faber schnappte sich die Knolle und schob unpräzise aber mit Wucht links unten rein. Torwart Pascal Kanbach war zwar dran, konnte aber nur noch hinterher schauen.
In der 64. Minute tauchte dann doch noch Tarik Ceylan in Lödingsen auf (Man munkelt, er hat noch tief und fest geschlafen als es los ging, nachdem er beim Boxkampf in der Nacht mit seinem Tipp nicht ganz so richtig gelegen hat…) und wechselte sich ein.
Das spiel wurde ein wenig nervös und die Fouls etwas härter, alles in allem aber relativ Fair. In der 78. Minute machte Timo dann sein Tripple perfekt und es stand nur noch 3:4 aus der Sicht der SVG. Chancen zum Ausgleich und sogar zur Führung gab es vor und nach dem Anschlusstreffer genügend.
Der FCLA kam noch einmal gefährlich vor das SVG Tor, verpasste aber mit einem Krachenden Lattentreffer die Vorentscheidung zum 5:3. Die SVG rannte weiter an und erarbeitete sich Chance und Chance und auch einen eigentlich klaren weiteren Strafstoß, der ihnen aber verwehrt blieb.
So ging es mit einem aus SVG-Sicht grandiosen 3:4 in die Kabinen.

Der Geist der Vierten lebt und jeder kämpft für jeden. Mit einem absoluten Rumpfkader und der Hilfe der alten Garde erreichte man ein ehrenwertes 3:4 beim FC Lindenberg Adelebsen und hätte sogar noch den Ausgleich oder gar den Sieg erzielen können.

Am Mittwoch den 30.8. geht es im Pokal dann Zuhause gegen Puma II. Mit der Teamleistung von heute hat man definitiv auch eine Chance, den in er 2. Kreisklasse ansässigen Verein aus dem Pokal zu kegeln!