Mit einem 1:6-Sieg bleibt der TSV Holtensen weiter in der Erfolgsspur. Der Halbzeitpfiff, die Halbzeitansprache und die darauf folgende Reaktion der Mannschaft waren entscheidend für den am Ende deutlichen Sieg.

geschrieben; Manuel Dölle, TSV Holtensen 28.08.2022

Wie schon zuletzt beim 4:1 Sieg gegen Ebergötzen konnte der TSV das Spiel in der 2ten Halbzeit für sich entscheiden. Die erste Hälfte des Spiels ließ, wie auch in der Woche zuvor, deutlich zu wünschen übrig. Holtensen setzte bei weitem nicht um was gefordert war und zu was die Mannschaft zu leisten in der Lage ist. Weder konnten die schnellen Außen noch die spielstarken Offensivkräfte entscheidende Situationen für sich entscheiden. So agierten beide Mannschaft hektisch und viel mit weiten Bällen auf besten Kunstrasen, genau gegenteilig zu dem was man tun sollte.
Chancen waren entsprechend Stückwerk und mehr Zufallsproduktionen als geordnetes Kurzpassspiel. Jahn, Jerzynski und Lorenz hatten in den ersten 15 Minuten Abschlüsse, welche jedoch kaum für Gefahr sorgten. Auf der Gegenseite war es immer wieder Schwalm der entscheidend gestört werden konnte, sodass auch seine Abschlüsse nichts Schlimmeres anrichten konnten.

 
Aus dem Nichts viel das ein 0:1 für den TSV. Gerliz wurde über die Außen freigespielt. Seine flache Hereingabe konnte Lorenz „nur“, jedoch entscheidend, richtungsverändernd berühren, sodass alle ins „Leere“ liefen und Dölle per Hacke aus 3m Torentfernung den Ball über die Linie bringen konnte. Kurz darauf nutze Lorenz einen der wenigen Unsicherheiten von Croatia-Chef Siric. Anton Stanic im Kasten der Heimmannschaft passte aber auf und konnte Lorenz im letzten Moment stoppen. Nach und nach taute die NK Offensive auf. Marko Siric in der Zentrale hatte deutlich zu viel platz und Außenspieler Franjo Idzotic löste sich mehr und mehr seiner Bewachung. Entsprechend sorgte das Duo auch zum verdienten Ausgleich in der 30 Minuten. Holtensens weiteren Bemühungen blieben ohne Biss. Croatia kam bis zu Halbzeit noch zu einigen gefährlichen Abschlüssen. Maximilian Kazmierczak und Steffen Kirstan waren 2-3 mal Retter in letzter Not, schmissen sich in alle Schüsse, sodass Ersatzkeeper Wille geschützt wurde so gut es ging.
Der Halbzeitpfiff kam Holtensen sehr recht. Die Ansprache von Coach Lohmann fiel entsprechend der Leistung aus. Da galt es auch nicht als Ausrede das Kapitän Lüther kurz vor dem Spiel ersetzt werden musste, oder dass Dölle und Lorenz angeschlagen auf dem Feld standen. Mit Sas, Qoarashi , Herrmann, Drescher, Zerbe, Enge, Gross und Drescher fehlen den Holtensern viele Spieler und Optionen.
Umso besser, dass sich Holtensens Enes Daloglu zu rechten Zeit eindrucksvoll zurückmeldete. Er und die Einstellung der Mannschaft waren maßgebend für den Erfolg.
 
Holtensen kam gut in den 2ten Durchgang. Felix Iber in der zentrale schob das Spiel nun entscheidend an und leitete einen Vorstoss nach dem anderen ein. NK kam mächtig unter Druck und blieb über weite Strecken chancenlos. Lediglich einen Abschluss von Benseler hätte das 2:1 bedeuten können. Zuvor gegangen war ein Umknicken vom Holtenser Honstein. Während die Holtenser darauf pochten das „NK“ den Ball ins aus spielt, aus Sorge das etwas schlimmes passierte sei, lief das Spiel jedoch weiter. Ganz sauber war die Aktion nicht da genügend Zeit gewesen wäre den Ball ins Aus zu spielen, dennoch darf Holtensen nicht aufhören. In der schnell gespielten Aktion war es kein 100iger „Muss“ von NK den Ball ins Aus zuschieben. Kazmierczak übernahm, setzte ein ordentliches „Hallo Wach“ , für das er folgerichtig gelb sah, und Benseler verzog erschrocken.
 
Eine entscheidende Szene denn danach rollte der Holtenser Offensivexpress auf Hochtouren und es setzte einen Abschluss nach dem anderen. In der 62te Minute brachte Daloglu seine Farben in Führung. Das der ehemalige Defensivmann der Holtenser auch Tore schießen kann bewies er schon letzte Saison ( 5 in der Liga, 1 im Pokal). Perfekt freigespielt von Kreativmotoren Gerliz und Lorenz zog der Holtenser aus gut 14Metern einen strammen Schuss auf den kurzen „Knick“. Alle rechneten aus der Position mit einer scharfen Hereingabe. Das Pfund schlug jedoch ein, sodass Stanic chancenlos blieb. Nur 2 Minuten später konnte Dölle seinen Doppelpack schnüren. Nach mustergültigen Flanke von Lorenz konnte der Angreifer entgegen der Laufrichtung von Stanic einnicken. Wiederum nur 2 Minuten später, das dritte Tor über die rechte Seite. Gerliz verlängerte einen Ball auf Dölle, dieser schickte Daloglu, welcher eine scharfen, halbhohen pass, quer vorm Tor zum hereinlaufenden Jahn spielte. Der Linksaußen der Holtenser hatte keine Mühe zum 1:4 zu vollenden. Die NK Defensive stand nun unter Dauerbeschuss. Weitere Abschlüsse von Gerliz, Iber, Stefan Lüther und Jerzynski gingen knapp vorbei oder wurden geblockt.
 
In der 73. Minute konnte dann Niclas Jahn in den 16er durchbrechen und nur noch deutlich mit Halten und Ziehen gebremst werden. Elfmeter- und Freistossspezialist Jerzynski vollendete sicher und schraubte das Ergebnis auf 1:5.
Mit Markus Bredow konnte eine Viertelstunde vor Schluss ein weiterer Akteur aus dem Lazarett der Holtenser entlassen werden. Der Abwerhroutinier verletze sich am ersten Spieltag und steht ab sofort wieder zur Verfügung.
Auch das 1:6 ging aus einer Standardsituation hervor. Den fälligen Freistoß von Gerliz konnte Stanic noch an die Latte lenken (Video). Den Abpraller nutzte Jahn für seinen ersten Doppelpack im Holtenser Jersey.
 
30 starke Minuten sowie Spielglück vor dem Seitenwechsel führten Holtensen zum dritten Sieg im vierten Spiel. Es benötigte lediglich 2 gelbe Karten in dem Spiel was zu einem der unaufgeregten und tadellosen Spielführung von Schiedsrichter Marc Schramm zu verdanken war, zum anderem der Reife und dem gegenseitigen Respekts beider Teams.
Bis zum Nachholspieltag am Mittwoch 31.08. dürfen die Holtenser weiter auf Platz eins weilen. Weiter geht es für den TSV aller Voraussicht nach erst am 15.09.2022 (Donnerstags) beim SV Puma Göttingen, bevor am 18.09.2022 das nächste Heimspiel gegen die zweite Garde der SVG ansteht.

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