Der Amateur-Fußball in unserer Region ruht. Die kommenden Wochen bieten Gelegenheit, einen Rückblick auf die Hinrunde der Saison 2021/22 zu wagen. Die Fußballfreunde in Südniedersachsen erlebten in der jetzt pausierenden Spielzeit erneut jene Emotionen, die unsere Liebe zum Sport begründen: Freude, Kummer, Spaß und tiefe Trauer. Wir wollen die Hinrunde der Ligen des regionalen Fußballs in lockerer Folge beleuchten. Heute: Die Kreisklasse-Staffel A der Frauen.

Jasmin Hünermund hat etwas vollbracht, wovon ihre männlichen und weiblichen Kollegen oft nur träumen: Die Schlussfrau des FC Gleichen konnte in der Hinrunde der Staffel A der Frauen-Kreisklasse auf dem Kleinfeld nicht ein einziges Mal bezwungen werden. Mit der stolzen Bilanz von 18:0 Toren thront das Team von Trainer Kevin Krüger und seinem Assistenten Karsten Otte an der Spitze des Liga-Klassements. Nur einmal musste sich der Spitzenreiter die Punkte teilen: Zum Liga-Auftakt mit dem 0:0 beim Hessischen FC Hebenshausen. Ansonsten gewann das Team des FC Gleichen die restlichen Spiele allesamt – teilweise recht deutlich.

Das Auftakt-Programm des Krüger Teams hatte es in sich: Am ersten Spieltag reiste der spätere Herbstmeister zum aktuellen Verfolger und damaligen Spitzenreiter, FC Hebenshausen. Mit dem torlosen Remis war Kevin Krüger durchaus zufrieden. Der Gegner errang in der Saison 2018/19 den Meistertitel und war Mitte der Dekade zweimal in Folge sogar Meister der Kreisliga (2015 und 2016). Der zweite Spieltag war nicht minderschwer: Es ging zum SC Hainberg, genauer gesagt, auf den Kunstrasenplatz im Jahnstadion. Nach dem in den Augen des Trainers schwächsten Spiel der Saison gewann der FC Gleichen glücklich mit 1:0 bei jenem Team, das der Coach bis zum Ende der Vorsaison selbst noch betreut hatte. „Das war für uns der Knackpunkt der Saison. Wir spürten, dass wir mithalten können und tankten dadurch viel Selbstvertrauen.“ Anschließend gab es drei klare Siege gegen daheim gegen den TSV Nesselröden (7:0), beim TuSpo Weser Gimte (5:0) und gegen den TSV Gladebeck II (5:0). Seine Heimspiele trägt die Frauen-Mannschaft des FC Gleichen auf dem Sportplatz in Sattenhausen aus. Im Kreispokal steht die Mannschaft im Halbfinale: Am 24. April – zum Auftakt des Pflichtspiel-Jahres 2022 – reist der FCG zum SC HarzTor, dem Tabellenführer der B-Staffel der Kreisklasse. Im Viertelfinale konnten die Zuschauer übrigens ein seltenes Schauspiel beobachten: Beim 6:1-Sieg beim TuSpo Weser Gimte musste der FC tatsächlich doch sein bisher einziges Gegentor in einem Pflichtspiel schlucken.
„Wir haben eine richtig gute Offensive, aber die Abwehr ist nicht minder stark. Was uns aber vor allem auszeichnet, ist das beeindruckende Mannschaftsgefüge. Die meisten Spielerinnen waren schon dabei, als ich die B-Mädchen des TSV Bremke/Ischenrode betreute. Zwei Spielerinnen des SC Hainberg kamen noch dazu, sowie zwei Spielerinnen des JFV West. Sie halten ganz stark zusammen.“, berichtet der 25-jährige Trainer. Kein einziges Mädel fehlte beispielsweise nach Abschluss der Hinrunde beim Mannschaftsabend. 22 Frauen gehören zum Kader – die „älteste“ Spielerin ist 24 Jahre jung. „Die Trainingsbeteiligung ist hervorragend. Bei unseren zwei Einheiten pro Wochen darf ich immer mindestens 14 Frauen begrüßen.“, erzählt Krüger stolz.
Natürlich möchte der FC Gleichen die Meisterschaft erringen. Die größten Hindernisse auf dem Weg dorthin sind nach Einschätzung der sportlichen Leitung der Zweite FC Hebenshausen und der Tabellendritte SC Hainberg, den Krüger als das spielerisch stärkste Team der Liga beurteilt. Am 7. Maik kommt der SC Hainberg und eine Woche später der FC Hebenshausen nach Sattenhausen. Anschließend dürften die Chancen auf den Titel konkreter eingeschätzt werden können.
Aktuell laufen – unabhängig vom Geschehen in der Liga – Planungen für die kommende Saison. „Eine Großfeldmannschaft wäre möglich, es steht aber noch nicht ganz fest, ob wir das stemmen können.“, blickt ein zufriedener Coach nach vorn. Ob Jasmin Hünermund im dann größeren Tor eine ähnlich positive Bilanz vorweisen wird können, wird die Zukunft zeigen.

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