Sieben Punkte trennen den VfB Lübeck noch vom Spitzenreiter, zudem hat der Tabellenzweite ein Spiel weniger absolviert als die Wolfsburger – es könnte sein, dass der Titelkampf noch einmal richtig Fahrt aufnimmt. Am 28. Spieltag der Regionalliga Nord steht das Spitzenduo nun jedenfalls vor sehr interessanten Auswärtsspielen. Und in der zweiten Tabellenhälfte geht es bereits sehr spannend zu. Aber das ist ja bekannt und deshalb auch keine Überraschung.

Von Stefan Freye

SC Weiche Flensburg – Eintracht Norderstedt (Fr., 16.30 Uhr)
Beide Teams trennten sich zuletzt mit einem Unentschieden, und das durfte in beiden Fällen als Punktgewinn gelten. So kamen die Flensburger beim 1:1 in Wolfsburg immerhin zu einem Zähler gegen den Spitzenreiter der Liga – und sicherten sich damit das vierte ungeschlagene Spiel in Folge (2-2-0). Der Gast aus Norderstedt vermied beim 0:0 gegen die SpVgg Drochtersen/Assel dagegen die fünfte Niederlage in Serie. Zudem blieb die Eintracht bei der Nullnummer zu ersten Mal seit dem 8. Spieltag ohne Gegentreffer. Zur Partie beim noch amtierenden Meister (3.) reisen die Norderstedter (14.) gleichwohl als Außenseiter.

Hannover 96 II – BSV Rehden (Fr., 19 Uhr)
Zwei der formstärksten Teams unter sich: Das Nachwuchsteam von 96 landete bei der Germania Egestorf-Langreder zuletzt den fünften Sieg in Folge. Dabei galt der 1:0-Erfolg als etwas glücklich. Für Trainer Christoph Dabrowski ging er gleichwohl in Ordnung: „Alles in allem ist es nicht unverdient gewesen, weil wir fußballerisch die bessere Mannschaft waren.“ Der BSV aus Rehden ist nach dem 0:0 beim FC St. Pauli dagegen seit vier Partien unbesiegt (3-1-0) und blieb erneut ohne Gegentreffer. Eines hat der Gastgeber seinem Gegner allerdings voraus: Während der Sechste 96 mit 41 Punkten raus ist aus dem Tabellenkeller, mischt der BSV trotz der starken Auftritte als Elfter (32 Punkte) noch immer mit im Klassenkampf. Aber der Trend in dieser Sache spricht klar für die Rehdener. Der Trend in dieser Partie ist dagegen nicht so recht auszumachen.

SpVgg Drochtersen/Assel – Hamburger SV II (19.30 Uhr)
Beim 0:0 in Norderstedt blieb die Spielvereinigung auch im vierten Auswärtsspiel ohne dreifachen Punktgewinn. Nun geht wieder das Licht an im Kehdinger Stadion, und so setzt der Gastgeber auf seine Heimstärke: 30 Punkte in 14 Spielen auf eigenem Platz sprechen nun mal eine deutliche Sprache. Beim HSV II wird man wissen, wie schwer die Aufgabe ist. Zumal der Gast in den letzten Auswärtsspielen ohne Punkte blieb. Allerdings galten die Partien beim VfL Wolfsburg II (2:3) und in Lübeck (0:2) ebenfalls als recht herausfordernd. Die Hamburger sind um ihre Auswärtsspiele derzeit also nicht gerade zu beneiden.

SSV Jeddeloh – Holstein Kiel II (Sa., 16 Uhr)
Es ging langsam, aber stetig: Weil der SSV noch auf den ersten Sieg in 2019 wartet, kam das Tabellenende immer näher. Mittlerweile wird der 13. nur noch durch zwei Punkte vom regulären Relegationsplatz 15 getrennt. Nun müssen also unbedingt Punkte her. Vielleicht trifft es sich ganz gut, dass der Gast aus Kiel nicht mehr in der Form seines Höhenflugs zu sein scheint. Beim späten 2:2 gegen den VfB Oldenburg sicherte sich Holstein II erst den vierten Punkt im fünften Spiel dieses Jahres. Im Gegensatz zum SSV Jeddeloh treten die Kieler als Siebter allerdings frei von Sorgen an.

FC St. Pauli II – SV Werder Bremen II (So., 14 Uhr)
Seit drei Partien wartet der Gastgeber (12.) nach dem 0:0 in Rehden nun auf einen Sieg. Angesichts eines Vorsprungs von nur noch zwei Punkten auf den regulären Relegationsplatz sollte also ein dreifacher Punktgewinn folgen. Zumal der Vierte aus Bremen noch immer der Form aus der Hinrunde hinterher läuft. Nach drei Unentschieden gelang Werder zuletzt ein schmuckloses 3:1 gegen das Schlusslicht aus Wolfsburg. „Wir haben uns schwergetan und hatten das Quäntchen Glück auf unserer Seite“, meinte Trainer Sven Hübscher. Mit dem ersten Sieg des Jahres sei allerdings eine „ordentlichen Tendenz“ verbunden. Ob die Bremer diese Tendenz nun fortsetzen?

Germania Egestorf-Langreder – VfB Lübeck (So., 15 Uhr)
Von einem Endspiel zu reden, wäre vermutlich übertrieben. Aber es ist doch so: Angesichts der sich andeutenden Aufholjagd des VfB kommt es schon auf jedes Spiel an, könnte eine Niederlage den Tabellenzweiten wieder deutlich zurückwerfen. Und weil den Lübeckern das sehr bewusst ist, wird das Team von Rolf Landerl konzentriert antreten – um den siebten Sieg in Folge einzufahren. Ob der Gastgeber der Wucht seines Gegners etwas entgegenzusetzen hat? Das ist eine spannende Frage. Bislang lief es für den Tabellenzehnten angesichts eines Sieges in vier Spielen des Jahres (1-1-2) eher durchwachsen.

Lüneburger SK Hansa – TSV Havelse (So., 15 Uhr)
Das 0:3 beim HSV II tat dem LSK nicht nur weh, weil es bereits die sechste Niederlage aus den vergangenen sieben Partien war. Es half dem Gastgeber natürlich auch in der Tabelle nicht weiter, belegt er doch weiterhin nur den regulären Relegationsplatz. Direkt dahinter, mit einem Zähler Rückstand, lauert der Gast aus Havelse. Dabei gelangen dem TSV immerhin drei Siege aus den fünf Partien dieses Jahres, und Niederlagen kassierte er nur gegen die Spitzenteams aus Wolfsburg und Lübeck – beim 1:3 gegen den VfB am Montag sah es bis in die Schlussminuten hinein sogar nach einem 1:1 aus. Insofern dürfte Havelse mit besseren Voraussetzungen antreten. Aber wie auch immer das Duell ausgeht: Es ist ein echter Abstiegsgipfel.

VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II (So., 15 Uhr)
Ein 1:1 in Bremen und ein 2:2 in Kiel – der Gastgeber, als Tabellenachter auf dem Weg ins gesicherte Mittelfeld, landete zuletzt durchwachsene Ergebnisse. Ob er gerüstet ist für das Duell mit dem Spitzenreiter? Das ist schwer zu sagen. Viel wichtiger erscheint aber sowieso die Frage, ob der VfL Wolfsburg II gerüstet ist. Lediglich ein Punkt gelang den Gästen in den letzten beiden Partien, dem 0:1 in Drochtersen schloss sich ein 1:1 gegen Weiche Flensburg an. „Ein gerechtes Unentschieden“, meinte Trainer Rüdiger Ziehl. Nun ist eine Punkteteilung mit dem Tabellendritten und amtierenden Meister an sich ja auch kein schlechtes Ergebnis. Aber ein weiteres Remis würde es nur unnötig spannend machen, und so wird der VfL wohl alles daransetzen, in Oldenburg mal wieder zu gewinnen.

U.L.M. Wolfsburg – VfL Oldenburg (So., 15 Uhr)
Bereits das Duell des LSK gegen den TSV Havelse ist ein Abstiegsgipfel. Aber was ist dann erst dieses Duell? Es stehen sich das Schlusslicht und der Vorletzte gegenüber – mehr Abstiegskampf geht eigentlich nicht. Allerdings: Beide Teams haben bereits einen Rückstand, der einen Klassenerhalt nicht gerade wahrscheinlich macht. Der Gastgeber liegt 15 Punkte hinter dem regulären Relegationsrang zurück, sein Gegner immerhin deren zehn. Wer noch etwas ausrichten möchte in den kommenden Wochen, sollte das Spiel also gewinnen.

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