Ein Fehlpass im Mittelfeld, ein Fehlschuss des Stürmers oder ein unterlaufener Ball in der Verteidigung - alles kommt vor und hat meistens doch wenig Einfluss auf das Spiel, weil ein Mitspieler diese Fehler noch ausbügeln kann. Doch als Torwart hat man dieses Glück meistens nicht. Fehler werden brutal bestraft. Mit Glück passiert so ein Fehler, wenn die eigene Mannschaft deutlich führt und es Ende in der Kategorie „Abhaken“ landet. Dieses Glück hatte am Freitagabend SC Rosdorfs Keeper Marcel Felsmann. Leider war mir persönlich dieses Glück nicht vergönnt und auch wegen meiner Fehler haben wir beim RSV heute eine deutliche Klatsche bekommen.

Bericht SC HarzTor – SC Rosdorf 2:3 (2:1)

Am schönen Freitagabend hatten wir auf dem Barbiser Oderfeld den Aufsteiger aus Rosdorf zu Gast. Das Spiel verlief auf schwachem Kreisliganiveau. Tore waren nicht mal zu erahnen und aus dem Nichts stand es plötzlich 1:0 für die Hausherren, weil meinem Kollegen Felsmann ein Fehler unterlief, wie man ihn selten sieht. Nach einem abgewehrten Freistoß, schoss, naja was heißt schoss, Kapitän Thomas Henkel aus der zweiten Reihen und er Ball kullerte Richtung Tor. Die meisten hatten bereits abgeschaltet, leider auch Felsmann, der den Ball durch Hände und Beine flutschen ließ (11.). Für einen Keeper der schlimmste Moment, den es überhaupt gibt. Aber Respekt wie Felsmann dieses krumme Ding abschüttelte. Denn schon wenige Minuten später kratze der Schlussmann einen Akdas-Freistoß aus dem unteren linken Eck (18.).
Machtlos war Felsmann beim 2:0 für den SC HarzTor. Eine schöne Kombination über Thomas, der Niclas Luthin mit einem herrlichen Pass am rechten Flügel freispielte, dessen scharfe Hereingabe Simon Frölich nur noch ins eigene Tor lenken konnte (30.). Zwei Gastgeschenke bescherten dem SCH also die Führung, doch der SC Rosdorf verkürzte noch vor der Halbzeit. Einen Fehler im Spielaufbau nutzte Tarek Atriss mit einem satten Schuss zum 2:1. Florian Möller im Kasten war machtlos. Die Gäste gaben weiter alles und kämpften für die beiden Unglücksraben und glichen kurz nach der Pause aus. Einen zweiten Ball brachte Samuel Haile akrobatisch per Fallrückzieher zurück in die Gefahrenzone und Simon Frölich bügelte sein Eigentor persönlich wieder aus.
Es kam noch dicker für die Schuller-Elf, denn einen zu kurz geratenen Rückpass nutzten die Gelb-blauen, um das Spiel komplett zu drehen. Florian konnte den ersten Versuch noch entschärfen, den Nachschuss konnte Atriss aber locker zum 2:3 über die Linie drücken. In der Schlussphase parierte Felsmann erst gegen den eingewechselten Basti Richert und entschärfte wenige Augenblicke später einen strammen Schuss von Stefan Gebauer aus Nahdistanz.
Felsmann spielte wirklich stark und genau das sagte ich ihm direkt nach Abpfiff. Ich freute mich für ihn, dass sein Fehler nicht zu einer Niederlage führte. Natürlich hätte ich mich über Punkte für meine Truppe mehr gefreut, aber Rosdorf siegte auch dank Felsmann nicht unverdient.

Bericht: RSV Göttingen 05 – SC HarzTor 5:1 (4:1)

Am Sonntag ging es für den SCH zum RSV 05 nach Geismar. Ich sollte für den urlaubenden Florian Möller das Tor hüten. Die Gastgeber waren von Beginn an überlegen und spielten gepflegt nach vorn. Routinier Jan Sandau und der extra aus Gießen angereiste Clemens Dierks verhinderten in der Anfangsphase Schlimmeres. Mit der ersten Möglichkeit gingen wir in Führung. Nach einer Standardsituation landete das Spielgerät auf dem Fuß von Marvin Strauß, der den Ball humorlos in die Maschen drosch (18.). Der RSV war aber keineswegs geschockt, sondern kam umgehend zum Ausgleich. Ein Freistoß wurde vom linken Flügel scharf in den Strafraum getreten und schien ohne Berührung durchzukommen. Ich blieb lange stehen, doch mein Freund Clemens berührte den Ball ganz leicht, ich überlegte einen Moment zu lang und traf die falsche Entscheidung. So lenkte ich den aufsetzenden Ball mit dem Fuß nach oben und letztendlich ins eigene Tor, statt ihn mit den Händen zu sichern. Sorry Clemens, dass dir dieses Tor angekreidet wurde, denn das Ding geht auf meine Kappe (20.).
In der Folge ging es Schlag auf Schlag. Die Gastgeber spielten stark auf und erhöhten noch vor der Halbzeit auf 4:1. Nils Wöckener und Maximilian Schilling gelang ein Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten und wieder Schilling nutzte einen Handelfmeter für seinen persönlichen Doppelpack (41.).
Die Messe war bereits zur Halbzeit gelesen und auch danach das gleiche Bild: Der RSV dominierte nach Belieben, ließ aber die letzte Konsequenz vor dem Tor vermissen, sodass es bis zur 83. Minute dauerte bis Torben-Frederik Lemmer den 5:1 Endstand herstellte.

Es war eine auch in der Höhe verdiente Niederlage für uns, deren Ursprung auch in meinem Fehler zu suchen war. Leider hatte ich nicht das Glück meines Namensvetters Marcel Felsmann, dass meine Fehler am Ende unter „Abhaken“ geendet sind, sondern unsere Niederlage mit eingeleitet haben…

Marcel Bernhardt

Am kommenden Freitag empfängt der SC HarzTor auf den nächsten Hochkaräter der Kreisliga. Der FC Höherberg gastiert auf dem Barbiser Oderfeld. Anpfiff der Partie ist um 18:30 Uhr.

Für den SCH spielten: Bernhardt – Giesecke, J. Sandau, Dierks, Heitmüller – Henkel – Gebauer, Sommerfeld, Akdas (46. Rafik), Richert (64. Eicke)- Strauß (46. Damm)

Bank: A. Luthin, N. Luthin

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