Es gibt Fußballfans, die dokumentieren die Zuneigung zu ihrem Lieblingsverein mit einem Tattoo. Meist wird das Wappen des geliebten Teams dann künstlerisch - mehr oder weniger kreativ gestaltet - an offen zur Schau gestellten Körperstellen oder ganz heimlich an weniger beobachtbaren Bereichen unter die Haut gestochen. Ein Fußballer aus unserer Region jedoch zeigt mit seinem Tattoo seine Liebe zum regionalen Amateursport: Der 34-jährige André Strauch hat sich die Embleme aller Vereine, für die er im Verlauf seiner Karriere spielte, in die Haut auf seinem rechten Oberarm stechen lassen.

André, der vielen Fußballfreunden in Göttingen bestens bekannt sein dürfte, begann mit neun Jahren das Fußballspielen beim Verein Sportfreunde Leineberg. Sein Vater nahm ihn mit zum Training, er war später auch sein erster Übungsleiter. Als die Leineberger Jugend mangels Spieler aufgelöst werden musste, wechselte er zum SC Hainberg. In der A-Jugend spielte er ebenfalls für Sparta Göttingen und den Dransfelder SC. Im Herren-Bereich kehrte er dann zu seiner großen Liebe, SF Leineberg, zurück. Dort war ihm das seltene Glück beschieden, gemeinsam mit seinem Vater in einer Mannschaft zu spielen. Für ein Jahr verließ er den Leineberg später, um sich dem SC Hainberg anzuschließen, kehrte aber schnell zurück. Als das Team der Sportfreunde dann trotz großer Anstrengungen Manfred Kowskis, dem uneingeschränkten Macher des Vereins, vom Spielbetrieb abgemeldet werden musste, wechselte er zu Göttingen United. Aber auch dieser Verein musste wenig später wegen Spielermangels aufgelöst werden. So ging er zu Sparta Göttingen und von dort nach drei Jahren zum SC Rosdorf. Hier stand er in der vergangenen Saison als Torwart zwischen den Pfosten des Reserve-Teams. „Ich bin im Verlaufe der Jahre nach hinten durchgereicht worden.“, berichtet er mit einem Augenzwinkern. Angefangen hatte er als Feldspieler in der Offensive, erwarb sich später aber einen Namen als knallharter Verteidiger. 
In diesem Sommer hat er aufgrund von Knieproblemen seine Karriere nach 15 Jahren am Ball beendet. Er möchte jetzt aber dem Fußball als Betreuer in Rosdorf treu bleiben. „Ich habe den Vereinen und den Menschen, die dort wirken, so viel zu verdanken!“, verrät der VfB Stuttgart-Fan die Gründe für sein außergewöhnliches Tattoo. Er sei dem Göttinger Fußball sehr verbunden, habe dort Freunde und Anerkennung gefunden. Dann kam ihm die Idee mit dem Tattoo aller Vereine, für die er aktiv war. Patrick aus dem Studio „Black Line Tattoo & Piercing“ in der Göttinger Hospitalstraße hatte er mit der Umsetzung beauftragt. Er ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ab sofort trägt er die Liebe zum regionalen Fußball nicht nur im Herzen, sondern auch unauslöschlich auf seinem Oberarm.

Die Vereine von Andre:

SF Leineberg
SC Hainberg
Sparta Göttingen
Dransfelder SC
SC Rosdorf
Göttingen United