Urlaubszeit beim TSC: Neben dem Trainerteam Exner/Ludwig galt es beim Spiel gegen den FC Seebern mit Kranisch, Wedemeyer, Meister, Duda und Bergmann gleich fünf Stammkräfte zu ersetzen. Das Interimstrainer-Duo Launhardt/Wächter konnte dennoch auf eine starke Truppe bauen und letztlich einen erzitterten aber verdienten 4:3-Sieg einfahren.

Der Beitrag aus der 1. Kreisklasse Nord wird präsentiert von:

Das Dorster Spiel der 1. Halbzeit lässt sich mit einem Wort beschreiben, welches wohl noch nie in diesem Zusammenhang verwendet wurde: effektiv.

Denn bereits mit dem ersten Angriff ging der TSC in Führung: Hewad Osmani, die afghanische Wüstenrennmaus, setzte sich auf der linken Seite durch und bediente in der Mitte Gerrit Armbrecht mit einer butterweichen Flanke (so wird das gemacht, Kevin), die der Angreifer mit dem Kopf im Gehäuse unterbrachte (5.).
Nur eine Minute später folgte schon der zweite Streich, als Außenverteidiger Patrick Glatzer aus dem Halbfeld gefühlvoll in den Strafraum flankte (so wird das gemacht, Kevin) und Maxi Ludwig in bester Horst Hrubesch-Manier den Ball mit dem Hinterkopf versenkte.
2:0 nach 6 Minuten. Es schien alles nach Plan zu laufen.

Nun begann jedoch auch der Schiedsrichter vermehrt in das Spielgeschehen einzugreifen und sprach beiden Mannschaften viele Freistöße zu, die wohl selbst in der E-Jugend selten gepfiffen worden wären. Einer dieser Freistöße brachte den Gast wieder auf 2:1 heran: Innenverteidiger Erik Wedemeyer berechnete noch Windstärke und Flugbahn des Balles, da hatte sich Gegenspieler Dennis Bobbert bereits davongeschlichen und nickte den Ball aus wenigen Metern unhaltbar ein (13.).

Dorste fand jedoch die richtige Antwort und stellte den Zwei-Tore-Vorsprung bereits in der 16. Minute wieder her. Erneut Patrick Glatzer brachte eine Freistoßflanke präzise vor das Tor (so wird das gemacht, Kevin), Hewad Osmani duellierte sich mit einem Gegenspieler im Luftkampf und dieser köpfte das Leder zum 3:1 ins eigene Gehäuse.
Die Gäste waren in der Folge mächtig angefressen angesichts des Rückstandes, spielten sie doch eigentlich eine sehr gute Kugel.

Dem TSC gelang kurz vor dem Halbzeitpfiff dann sogar der nächste Treffer: Maxi Ludwig brachte einen Freistoß gefährlich in den Strafraum (so wird das gemacht, Kevin), Tim Launhardt verlängerte den Ball mit dem Kopf und der sträflich allein gelassene Erik Wedemeyer konnte das Leder annehmen und zum 4:1 im Tor versenken (43.).

Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabinen. Interimscoach Wächter warnte die Mannschaft davor, das Spiel jetzt auf die leichte Schulter zu nehmen und verordnete weitere Offensivaktionen, um mit einem fünften Tor endgültig für Klarheit zu sorgen. Leider hatte anscheinend niemand zugehört, denn der TSC brachte im zweiten Spielabschnitt nicht mehr ganz viel zustande.

Kurz nach Wiederanpfiff ereignete sich dann der Aufreger des Spiels:
TSC-Innenverteidiger Erik Wedemeyer, ohne Bedrängnis eines Gegenspielers, fiel im Strafraum der Ball vor die Füße. Mit einem kurzen „Weg!“ forderte er den sich ebenfalls zum Ball orientierenden Mitspieler (!) Daniel von Einem auf, die Schussbahn freizumachen.
Ende vom Lied: Daniel duckte sich, Erik bolzte das Leder raus und Schiedsrichter Markov pfiff und entschied auf indirekten Freistoß für den FC Seebern. Die kurze Begründung: „„Weg!“ darf man nicht sagen.“

Daher an dieser Stelle eine kurze Exkursion in das Reich der Regelkunde:
In den Tiefen des Amateurfußballs hält sich das Gerücht sehr hartnäckig, man dürfe weder „Lass“, „Weg“ noch „Meiner“ rufen. Lediglich das Kürzel „Leo“ sei erlaubt, um seinen Besitzanspruch für den Ball zum Ausdruck zu bringen. Das ist jedoch völliger Kokolores.
Abgesehen von Beleidigungen kann man beim Fußball nahezu alles von sich geben. Von einem knackigen „Geronimo“ über ein „Fideralala“ bis hin zu einem prägnanten „Duck dich bitte weg. Ich möchte den Ball aus dem Strafraum befördern und möchte verhindern, dass der Ball dich am Hinterkopf trifft“ ist alles erlaubt, solange – und das ist der entscheidende Punkt der Regel – man keinen Gegenspieler absichtlich irritiert oder vortäuscht dessen besser postierter Mannschaftskamerad zu sein.
Da sich im unmittelbaren Umfeld des Balles aber kein Gegenspieler aufhielt, der hätte irritiert werden können, muss man hier von einer klaren Fehlentscheidung des Schiedsrichters sprechen.
Nur der Referee sah das alles ein bisschen anders, sein Ego ließ auch keine weitere Diskussion zu.
Da kann einem dann auch schon mal der Hahnenkamm anschwellen!

Schiedsrichterlehrwarte der Region: Bitte übernehmen Sie!

Die weitere Szene ist schnell erzählt: Schuss in die Mauer, Gewühl um den Ball, und Tor!
Nur noch 4:2. Herzlichen Dank!
Der Treffer zeigte Wirkung: Der TSC agierte nun deutlich ängstlicher, die Gäste glaubten wieder an ihre Chance.

Und bereits in der 63. Minute gelang dem FCS der Anschlusstreffer. Dorste verteidigte stümperhaft, der Ball wurde in die Schnittstelle gespielt und im zweiten Versuch brachte Benedikt Curdt das Leder zum 4:3 über die Linie.
Apropos Linie: Die war dem TSC in der Folgezeit gänzlich abhandengekommen, eine Vielzahl an Kontern wurde fahrlässig vergeben und es begann nun das große Zittern.

Die Gäste bemühten sich um den Ausgleichstreffer, konnten sich aber keine echte Chance mehr erspielen, Dorste hingegen versäumte es den Sack zuzumachen.

Nach zwei Minuten Nachspielzeit war es dann endlich vollbracht: Mit seinem besten Pfiff des Tages, dem Abpfiff, beendete der Schiedsrichter die nervenaufreibende Partie.
Die Erleichterung beim TSC war entsprechend groß und der weitere Tagesverlauf extrem feucht-fröhlich.

Am nächsten Sonntag reist der TSC zum SV Rot-Weiß Hörden. Will man sich weiter oben festbeißen, sind drei Punkte Pflicht. Anpfiff der Partie ist 15:00 Uhr.

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