So richtig klar ist die Situation an der Spitze vor dem 20. Spieltag der Regionalliga Nord nicht: Zwar liegt der VfB Lübeck mittlerweile sieben Punkte hinter dem VfL Wolfsburg II zurück. Doch der Zweite befindet sich auch mit zwei Spielen in Rückstand. Einen Ausrutscher im Auswärtsspiel beim LSK können sich die Lübecker trotzdem nicht erlauben – der VfL im Heimspiel gegen den VfB Oldenburg aber eigentlich auch nicht.

Von Stefan Freye

Holstein Kiel II – Hamburger SV II (Sa., 13 Uhr)
Das 1:5 gegen den BSV Rehden war noch eine Enttäuschung gewesen. Beim 1:2 in Oldenburg vermochten die kleinen Störche aber zu überzeugen. „Trotz der Niederlage ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Die Jungs haben das gegen diese erfahrene Oldenburger Truppe sehr gut gemacht, sehr schade, dass wir uns am Ende nicht belohnt haben“, kommentierte Holstein-Coach Nicola Soranno die zweite Niederlage in Folge. In der Konsequenz fiel der Gastgeber gleichwohl auf den achten Rang der Regionalliga zurück. Der HSV II reist als Zwölfter zum Nachwuchsduell nach Kiel, hat allerdings erst 16 Spiele absolviert,also weniger als jedes andere Team. Auch das Nachholspiel der Hamburger bei Hannover 96 II, angesetzt am Mittwoch, musste wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden.

SC Weiche Flensburg – TSV Havelse (Sa., 13.30 Uhr)
Sechs Spiele waren die Flensburger ungeschlagen, ehe sie beim 0:3 in Wolfsburg mal wieder verloren hatten. Beim ungefährdeten 4:1 gegen den HSC Hannover kehrte Weiche am vergangenen Spieltag aber umgehend in die Erfolgsspur zurück. Als Tabellendritter darf der Gastgeber deshalb nach wie vor als ernsthafter Verfolger des Spitzenduos gelten. Der TSV Havelse hält sich als Zehnter in anderen Tabellenregionen auf und verlor nach zwei Siegen in Folge zuletzt mit 1:2 gegen Drochtersen/Assel. Angesichts von 16 Punkten aus neun Spielen (5-1-3) sind die Garbsener aber als starke Auswärtsmannschaft bekannt.
Heider SV – Eintracht Norderstedt (Sa., 14 Uhr)
Immerhin zwei Siege aus den letzten fünf Partien landete der Heider SV in den vergangenen Wochen. Trotz des jüngsten 0:5 in Bremen hält der Aufsteiger als 16. also den Anschluss an die gesicherten Plätze der Liga. In der Norderstedter Eintracht (6.) kommt nun allerdings ein Gegner, der zuletzt gleich drei Siege in Folge landete. Der Gastgeber steht also einmal mehr vor einer Herausforderung – aber das kennen sie in Heide ja.

SSV Jeddeloh – SpVgg Drochtersen/Assel (Sa., 16 Uhr)
Ausgerechnet der SSV Jeddeloh gestattete Hannover 96 II beim 1:2 im Auswärtsspiel die Beendigung einer neun Spiele währenden Negativserie. Schlimmer noch: Der Gastgeber wartet nun selbst seit sieben Spielen auf einen dreifachen Punktgewinn – wenngleich er dabei ein paar respektable Unentschieden landete. Der Gegner ist hingegen das stärkste Team der letzten Wochen. Beim 2:1 in Havelse gelang der Spielvereinigung bereits der fünfte Sieg in Folge. „Wir hatten auch Glück. Aber wir haben dieses Glück ein Stück weit erzwungen“, sagt Lars Uder. Für den Trainer besteht ein Faktor des Aufschwungs in dem sich abzeichnenden Ende der großen Personalmisere: „Seitdem die Erfahrung also nach und nach zurückkommt, sind wir stabiler und auch besser geworden.“ Keine Frage: Der Tabellenvierte geht als Favorit in dieses Spiel.

VfL Wolfsburg II – VfB Oldenburg (Sa., 13 Uhr)
Sieben Siege aus den vergangenen acht Partien – der Gastgeber führt die Liga sicher nicht zufällig an. Nachdem der VfL den zuletzt so starken BSV Rehden am letzten Wochenende gestoppt hat (1:0), soll nun auch der VfB Oldenburg seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Der Gast gewann schließlich vier der letzten fünf Partien und zählt als Neunter zu einer Gruppe von sechs Teams, die um einen festen Platz im ersten Drittel der Liga streiten.

Lüneburger SK Hansa – VfB Lübeck (So., 14 Uhr)

Auswärts läuft es nicht für den LSK, kassierte er beim 0:1 in Norderstedt doch bereits die vierte Niederlage auf fremden Platz in Folge. Die Heimbilanz liest sich angesichts von 20 Punkten aus neun Spielen (6-2-1) schon ganz anders: Die Lüneburger sind längst heimisch auf der Anlage des TuS Neetze und werden wohl selbst den VfB Lübeck mit einer gewissen Gelassenheit begegnen. Zumal der Tabellenzweite zuletzt nicht gerade mit überzeugenden Ergebnissen aufwartete. Bevor sie am vergangenen Wochenende spielfrei waren, hatten die Lübecker weder gegen Jeddeloh (3:3) noch gegen Drochtersen/Assel (0:1) gewonnen.

FC St. Pauli II – SV Werder Bremen II (So., 14 Uhr)

Auch der Gastgeber war zuletzt untätig, da auch seine Partie verlegt wurde. Zuvor hatte St. Pauli aber den BSV Rehden (2:0) und den VfB Oldenburg (3:0) geschlagen. Die Hamburger (13.) haben ihre Schwächephase also hinter sich gelassen und scheinen gerüstet für das Duell mit dem Siebten aus Bremen. Der SVW II unterstrich beim 5:0 gegen den Heider SV allerdings auch seine Qualitäten. Das wird spannend.
HSC Hannover – BSV Rehden (So., 14 Uhr)
Nach dem 1:4 in Flensburg wartet der HSC seit zehn Partien auf einen dreifachen Punktgewinn. Für das Schlusslicht geht es nun dringend um den Anschluss, ist der Relegationsplatz doch bereits fünf Punkte entfernt. Ob der Gast aus Rehden ein passender Gegner ist? Der BSV verlor zwar zwei der letzten drei Spiele, zählt als Fünfter aber zu den positiven Überraschungen der Saison. Er wird diese Rolle nicht freiwillig verlassen wollen.Der VfB Lübeck, nach dem Rücktritt von Stefan Schnoor derzeit ohne Sportdirektor, steht gegen Altona 93 vor einer vermeintlich leichten Heimaufgabe, während der Spitzenreiter VfL Wolfsburg II nach Rehden muss. Am 19. Spieltag der Regionalliga Nord besitzt der Tabellenzweite deshalb ganz gute Aussichten, verlorenen Boden gut zu machen. Das gilt allerdings nur, wenn die Runde wie erwartet verläuft – das war bislang aber nur selten der Fall.

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