Die als großer Liga-Favorit der 1. Kreisklasse Süd gestartete SG Niedernjesa lässt die, gemessen am Ziel verkorkste Spielzeit 2022/23 ganz entspannt austrudeln. Am Mittwoch-Abend empfing das Team vom Trainerduo Christian Dreher und Martin Schiller den TSV Holtensen. Das Spiel hatte trotz der Bedeutungslosigkeit für die Liga-Entscheidungen eine gewisse Brisanz, standen sich doch beide Teams kürzlich im Pokal in Holtensen gegenüber, als Holtensens ehemaliger Trainer Jan Lohmann sich zu einer von Emotionen gesteuerten Handlung hinreißen ließ und dadurch seinen im Sommer beginnenden Job als SVG-Trainer verlor. Die anschließend erfolgte, mediale Aufmerksamkeit sorgte für zusätzliche Emotionen auf beiden Seiten. Die Ansetzung des erfahrene Schiedsrichters Andre Grimme kann als Zeichen dafür gesehen werden, dass auch dem Ansetzer die Brisanz bekannt war. Davon war aber am Mittwoch-Abend auf dem Sportplatz in Niedernjesa nichts zu sehen. Die Partie gewann der Gast aus Holtensen mit 4:3 (3:1). In der Tabelle ist Niedernjesa aktuell Vierter, der TSV rangiert auf Platz sechs.
Obwohl die Saison für beide Mannschaften bereits abgehakt werden könnte, gehören die beiden Mannschaften bereits jetzt zu den Favoriten auf den Aufstieg in der kommenden Saison. Der TSV Holtensen hat bekanntlich Enrico Weiß, der am Mittwoch sein neues Team begutachtete, vom Landesligisten Sparta Göttingen als neuen Trainer verpflichtet. Sein Sohn Romano folgt, wie er bestätigt, seinem Vater zum TSV. Wer außer Miguel Bodenbach-Martin noch vom Greitweg nach Holtensen wechselt, steht indes nicht fest. Der TSV wird aber in der nächsten Spielzeit ein anderes Gesicht haben als derzeit.
Aber auch die SG Niedernjesa wird erneut an einem schlagkräftigen Team arbeiten. Ob der Besuch von Gianni Weiss (Sparta Göttingen) und Niklas Pfitzner (SC Hainberg) am Mittwoch in Niedernjesa mit einem möglichen Wechsel zur SG in Zusammenhang zu bringen sind, ist bisher nur Spekulation. Fest steht: Die beiden Spiele der Teams gegeneinander werden zu den Höhepunkten der nächsten Spielzeit in der 1. Kreisklasse Süd werden. Die Verpflegung und die „Sportplatz-Crew“ in Niedernjesa gehören ohnehin immer zu den Höhepunkten einer Saison!
Zum Spiel am Mittwoch: Der Gastgeber ging durch einen schönen Volley-Treffer von Patrick Srauß bereits nach acht Minuten in Führung. Doch der Gast aus Holtensen gestaltete anschließend die Partie völlig offen, wurde immer besser. Noch-Spielertrainer Manuel Dölle traf nach 26 Minuten mit dem Kopf zum Ausgleich. Erstmals in Führung ging der TSV nach 28 Minuten durch Tobias Lüther, der, gefoult, im Fallen den Ball noch an SG-Torwart Dominick Theune vorbei zum 2:1 in die Maschen spitzelte. Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Andre Grimme erfolgte erst nachdem der Ball im Tor war, weshalb der Treffer zählte. Und schließlich ging der TSV nach 37 Minuten sogar mit 3:1 in Führung, nachdem ein Schuss von Viktor Gerliz unhaltbar abgefälscht wurde. Beim Stande von 3:1 für die Gäste wurden die Seiten gewechselt.
Im zweiten Durchgang drängte die SG auf eine Ergebnis-Korrektur. Diese gelang nach 47 Minuten, als Nikolas Malecha den Anschlusstreffer zum 2:3 markierte. Nach 74 Minuten krönte Ja-Heinrich Bubbe vom Elfmeterpunkt die Aufholjagd der SGN mit dem Ausgleich zum 3:3. Und als die Zuschauer bereits mit einer Punkteteilung rechneten, gelang TSV-Spielertrainer Manuel Dölle in der Nachspielzeit der Siegestreffer für den TSV Holtensen.
Am kommenden Sonntag führt die Reise für die SG Niedernjesa zum VfB Sattenhausen.
Der TSV Holtensen empfängt zeitgleich den Nikolausberger SC.
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