Ein ganz besonderes Spiel sahen die wenigen Zuschauer am Sonntag-Nachmittag auf dem Sportplatz der Zietenterrassen, wo der Tabellenfünfte SC Hainberg IV den Siebten NK Croatia Göttingen II empfing. Der Gastgeber sah nach 70 Minuten mit einer 3:0-Führung im Rücken schon wie der sichere Sieger aus. Doch plötzlich drehte die Croatia-Reserve das Spiel noch und siegte durch vier Tore in den letzten zehn Minuten. Da ging den Hainbergern offensichtlich die Puste aus.

Von Moritz Koch

Bereits in Durchgang eins war Croatia die bessere Mannschaft. Mit Dino Maglica und Martin Richter spielten zwei Rekonvaleszenten im Team der Gäste, die sich nach ihren Verletzungen Spielpraxis holen wollten. Doch NK konnte die sich bietenden Chancen nicht nutzen. Wie schon oft beobachtet, wurde die schwache Verwertung der eigenen Möglichkeiten durch den Gegner bestraft: Der SC Hainberg erzielte praktisch aus dem Nichts das 1:0 durch Yasin Ermisoglu. Damit ging es auch in die Halbzeitpause.


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Nach der Pause war anfangs nur der Gastgeber zu sehen. Völlig verdient erzielten Konstantin-Maximilian Rammert (65.) und Eric Hasse (68.) die nächsten Tore für die vierte Mannschaft des Clubs von den Zietenterrassen. Es schien ein trauriger Tag für den Gast zu werden. Der Gast spielte in dieser Phase schwach und einfallslos gegen die gut verteidigende Hainberger Defensive an. Einziger Lichtblick der Kroaten war der baumlange Sascha Büttner: Der sonst zwischen den Pfosten stehende Riese – beim Spiel der ersten Croatia-Mannschaft gegen Olympia Duderstadt glänzend aufgelegt – war beinahe überall auf dem Platz zu sehen und gewann fast jeden seiner Zweikämpfe. Scheinbar nur Ergebnis-Kosmetik war der erste Treffer der Kroaten in der 71. Minute durch Dennis Maglica nach guter Vorarbeit von Martin Richter. Das Tor wirkte wie ein Weckruf für die Gäste, die plötzlich noch einmal Gas gaben. Der Anschlusstreffer durch Josip Grbavac in der 82. Minute per Foulelfmeter. Die NK-Spieler witterten Morgenluft, die Hainberger Abwehr wurde plötzlich unsicher. Und so traf der schnelle Martin Richter in der 84. Minute zum 3:3-Ausgleich. Der beste Mann des Tages krönte seine Leistung in der 87. Minute: Sascha Bütter erzielte die erstmalige Führung der Gäste. Das Spiel war gedreht. In der Schlussminute machte der eingewechselte Vjekoslav Mihaljevic den Sieg mit dem 5:3 perfekt. Der Jubel der Kroaten war entsprechend groß. So etwas erleben auch Spieler in der elften Liga nicht alle Tage.
Nach der Partie zeigte sich ein Hainberger Spieler als schlechter Verlierer. Er beleidigte einen gegnerischen Spieler und erhielt nach einer kleinen Rudelbildung von Schiedsrichter Pedram Shiri nachträglich die Rote Karte. NK II hatte an diesem Tag ein kleines Fußballwunder geschafft. Mit viel Moral drehten sie eine bereits verloren geglaubte Partie mit fünf Treffern innerhalb von 19 Minuten in einen grandiosen Sieg.

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