Ein nicht mehr ganz taufrisches Fan-Lied lautet: "Aber eins, aber eins, das ist gewiss vor - hier wird der Name des angebeteten Vereins eingefügt - da habn se alle Schiss, da habn se Schiss.". Diesen alten Ohrwurm hätten die Anhänger der SVG Göttingen am vergangenen Sonntag zurecht intonieren können. Denn der Gast vom SC Gitter trat so auf, als wäre er nur nach Göttingen gereist, um Schlimmeres zu verhindern. Mit einem Abwehrriegel vor dem eigenen Strafraum - ähnlich dem Handballspiel - versuchte das Team von Trainer Uwe Hain, selbst nach dem frühen Rückstand, eine Katastrophe zu verhindern. Mit dem 3:1-Favoritensieg dürfte er sein Unterfangen als geglückt ansehen.

So standen also im ersten Durchgang zehn Hasenfüße aus Gitter vor dem eigenen Tor und versuchten, die eigene Niederlage in Grenzen zu halten. Das sah dann natürlich alles andere als schön aus. Selbst nach dem frühen Führungstor durch Josu De Las Heras (4.) zeigte der SC Gitter keinerlei Bemühungen, auch nur irgend etwas für die eigenen Offensive tun zu wollen. SVG-Schlussmann Dennis Henze stand meist 30 Meter vor dem eigenen Kasten und wurde so gelegentlich zumindest mit dem Fuß angespielt. Ansonsten lief der Ball durch die Reihen der Hausherren, die die Lücke im Abwehrbollwerk suchten. Mehrfach wäre das 2:0 möglich gewesen, die beste Chance hatten Justin Taubert und Yannick Broscheit, die in nur vier Sekunden Abstand beide den Pfosten des Tores der Gäste trafen. Ansonsten mussten sich die Zuschauer, die ein Torspektaktel wie gegen Petershütte oder Lamme erhofft hatten, in Geduld üben. Nicht jedem Anhänger gelang das – etwas unverständlich die dummen Zwischenrufe einiger Ahnungloser auf der Tribüne bei einer Bilanz von inzwischen elf Siegen aus zwölf Spielen. So blieb es zur Pause beim knappen 1:0-Vorsprung. 

Bilder in der Gökick-Mediathek

Im zweiten Abschnitt gelang den Hausherren das schnelle 2:0 durch Kapitän Florian Evers (51.). Anschließend versuchte der Gast, wenigsten gelegentlich auch einmal in der Hälfte der SVG vorbeizuschauen. Und mit dem zweiten Torschuss des Spiels versenkte Mario Errico den Ball in der 65. Minute im Netz des Spitzenreiters. Jetzt boten sich der SVG mehr Räume. Josu De Las Heras schnürte mit seinem zweiten Treffer einen Doppelpack und brachte seine Mannschaft auf die Siegerstraße (68.). Am Ende blieb es beim überaus verdienten Sieg des Tabellenführers der Landesliga.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel, da ich es als sehr schwierig und zäh empfunden habe. Gitter hat so defensiv gespielt, wie ich es bisher nur selten erlebt habe. Wir mussten also sehr viel den Ball hin und her spielen und auf Lücken warten. Das haben wir gut gemacht und sind geduldig geblieben, was gar nicht so einfach ist. Oft werden Spieler dann ungeduldig und man fängt sich einen Konter. In der zweiten Halbzeit ist es uns dann gut gelungen, Gitter etwas rauszulocken, wodurch wir noch zwei Tore nachlegen konnten. Kompliment an meine Mannschaft, die Jungs haben in diesem Spiel Reife bewiesen.“, freute sich Trainer Dennis Erkner über das Gezeigte.

Die SVG geht einen weiteren, großen Schritt in Richtung Oberliga. Zwölf Spiele – elf Siege und eine Niederlage. Diese Bilanz ist überragend. Entsprechend groß ist der Respekt der Gegner. 

Nächsten Sonntag (14:30 Uhr) gastiert die SVG Göttingen beim wiedererstarkten BSC Acosta, der nach der Partie nebenan auf  dem Kunstrasenplatz im Jahnsportpark den SC Hainberg beim 4:1-Sieg vorführte. Dennis Erkner beobachtete die Partie höchstselbst und wird seine Jungs vor der Partie in Braunschweig warnen. 
Weitere, spannende Daten zur Partie

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