Das Warten hat ein Ende, es geht wieder los: Mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem SC Weiche Flensburg und dem VfL Wolfsburg II startet die Regionalliga Nord am Freitag in die Saison 2019/2020. Am 1. Spieltag gibt es nicht nur die drei Neulinge HSC Hannover, Altona 93 und den Heider SV zu begrüßen, sondern auch zahlreiche neue Spieler und Trainer.

Von Stefan Freye

SC Weiche Flensburg – VfL Wolfsburg II (Fr., 19 Uhr)
Der aktuelle Meister tritt an beim Titelträger von 2018 – viel besser hätte man ein Eröffnungsspiel wohl nicht auswählen können. Dabei werden beide Teams mit neuem Personal antreten. Der Gastgeber, Vierter des Vorjahres, verlor den einen oder anderen Leistungsträger und verpflichtete rund ein Dutzend neuer Kicker, in Casper Olesen (Thisted FC) zuletzt bereits den dritten dänischen Neuzugang. Auf der Position des Trainers änderte sich dagegen nichts, Daniel Jurgeleit sitzt bereits im neunten Jahr auf der Bank des SC Weiche. Auch Rüdiger Ziehl macht natürlich weiter beim VfL. Dafür gab es den für Nachwuchsteams so typischen Umbruch in der Sommerpause: Rund 15 Spieler gingen, und etwa die gleiche Anzahl verstärkte den Kader der Niedersachsen. Aber dort geht es eben auch nicht vordringlich um Punkte und Tore. Im Fokus der Wolfsburger Arbeit steht die Entwicklung der Talente. „Tabellarisch will ich keine Vorgaben machen“, sagt Pablo Thiam. Der Sportliche Leiter unterstreicht allerdings auch, dass sich Erfolg und Talentförderung nicht ausschließen müssen: „Wir versuchen immer, das Maximum herauszuholen.“ In der vergangenen Saison ist dies ja auch sehr gut gelungen.

TSV Havelse – HSC Hannover (Fr., 19 Uhr)
Mit einem schönen Derby kann man eine Spielzeit auch ganz gut beginnen – vor allem, wenn es so interessante Vorzeichen hat. Der Gastgeber möchte nach einer durchwachsenen Saison, die nach einem starken Endspurt noch auf Rang elf endete, diesmal natürlich jede Form von Sorgen vermeiden. Dabei sollen ein paar gestandene Neue und zahlreiche junge Zugänge dem Team von Jan Zimmermann (im Amt seit Januar 2019) helfen. Der Aufsteiger aus der niedersächsischen Hauptstadt nahm auch einige Personalwechsel vor, setzt daneben aber auch auf die Meistermannschaft der letzten Oberligasaison. Besonders interessant: Im Kader des HSC stehen einige Kicker, die bereits für Havelse angetreten sind, erst im Sommer wechselte Almir Kasumovic vom TSV zum HSC.

Hannover 96 II – SpVgg Drochtersen/Assel (Fr., 19.30 Uhr)
Das Duell der letztjährigen Verfolger: Zur absoluten Spitze reichte es zwar weder für 96 (6.) noch für die Spielvereinigung (5.). Aber beide Teams absolvierten angesichts ihrer Platzierungen eine sehr ordentliche Saison. Während sich die Personalwechsel in Drochtersen in Grenzen hielten, vollzog sich indes auch in Hannover ein Umbruch. Konstanz herrschte dagegen auf der Trainerbank: Christoph Dabrowski (96 II) und Lars Uder (Drochtersen/Assel) hatten ihre Arbeit bereits 2018 aufgenommen.

Hamburger SV II – Heider SV (Sa., 13 Uhr)
Der Gastgeber tritt mit einem neuen Trainer an: Hannes Drews, zuletzt Erzgebirge Aue, soll die zahlreichen Talente formen und nebenbei für eine ordentliche Platzierung in der Regionalliga sorgen. Dabei hielten sich die Personalwechsel des Vorjahres-Siebten vergleichsweise in engen Grenzen: Den acht Abgängen steht die gleiche Anzahl von Zugängen gegenüber. Da tat sich sogar beim Heider SV etwas mehr. Der Aufsteiger aus Schleswig-Holstein fiel allerdings nicht durch große Sprünge auf, er geht das Abenteuer Regionalliga bescheiden an. Sein Trainer Sönke Beiroth sitzt bereits im sechsten Jahr auf der Bank.
VfB Lübeck – SSV Jeddeloh (Sa., 14 Uhr)
Man muss wohl nicht lange drum herumreden: Der VfB Lübeck zählt zu den heißesten Kandidaten auf den Titel. Nach einer starken Saison, die nur angesichts des schlechteren Starts auf Rang zwei hinter dem VfL Wolfsburg II endete, greift der Vizemeister nun wieder an. Dazu wurde das erfolgreiche Team um Trainer Rolf Landerl (seit 2016 im Amt) auf einigen Position noch einmal sinnvoll ergänzt. Der Gast aus Jeddeloh tritt zu seiner dritten Regionalliga-Saison dagegen mit einem neuen Coach an: Im Juli übernahm der Niederländer Jouke Faber das Amt des Trainers. Er brachte gleich drei niederländische Talente mit, und so begrüßte der Zwölfte der vergangenen Saison insgesamt rund ein Dutzend neuer Spieler.
SV Werder Bremen II – Lüneburger SK Hansa (Sa., 14 Uhr)
Ein Spiel mit zahlreichen neuen Spielern und zwei neuen Trainern: Auf Bremer Seite gibt Konrad Fünfstück sein Debüt, beim LSK tritt Qendrim Xhafolli erstmalig an. Letzterer rückte Anfang Juli vom Posten des Assistenten ins Amt des Cheftrainer, nachdem sein Vorgänger Rainer Zobel die Sportliche Leitung in Lüneburg übernommen hatte. „Auf Qendrim kann ich überhaupt nicht verzichten. Er kennt sich unglaublich gut aus, ist ein absoluter Fußballfachmann und ein großes Trainer-Talent“, ist Zobel voll des Lobes über seinen Nachfolger. Dessen vordringliche Aufgabe besteht nun darin, die acht Neuzugänge in den Kader des 15. der Vorsaison zu integrieren. Konrad Fünfstück steht wie die meisten anderen Kollegen der Nachwuchsteam sogar vor einem kompletten Neuanfang – gleich 17 Spieler haben den Vorjahres-Dritten verlassen.
BSV Rehden – Holstein Kiel II (Sa., 15 Uhr)
In Heiner Backhaus präsentiert der BSV Rehden ebenfalls einen neuen Trainer. Auch die Nachfolge von Benedetto Muzzicato ist mit einer Herausforderung verbunden: Unter dem alten Trainer war dem BSV eine tolle Rückserie gelungen, die auf dem achten Platz endete. Beim Gegner lief es dagegen anders herum: Nach einem starken Start fiel der Aufsteiger des vergangenen Jahres mehr und mehr zurück, belegte am Ende aber noch einen ordentlichen zehnten Rang. Bei den kleinen Störchen sitzt Ole Werner nun bereits im dritten Jahr auf der Bank.

Eintracht Norderstedt – Altona 93 (So., 14 Uhr)
Bis fast zum Schluss hatte die Eintracht in der vergangenen Saison um den Klassenerhalt gezittert. Nun wagt der Klub, am Ende 13., einen Neuanfang mit Jens Martens auf der Trainerbank. Nach der schwierigen Saison wurde auch der Kader erneuert, auf rund einem Dutzend Positionen. Vermutlich würde ein Derbysieg gegen den Aufsteiger helfen, die Aufbruchstimmung in Norderstedt zu untermauern. Bei Altona sitzt Berkan Algan nun seit fast vier Jahren auf der Trainerbank. Er war also schon dabei, als die Hamburger in der Saison 2017/2018 bereits in der Regionalliga Nord antraten. Auch der eine oder andere Spieler wird sich vermutlich erinnern – allerdings geht der AFC auch mit 15 Neuzugängen an den Start.

VfB Oldenburg – FC St. Pauli II (So., 15 Uhr)
Bereits seit drei Jahren wird das Gästeteam nun von Joachim Philipkowski trainiert. Sein Kollege ist dagegen neu: Der Neunte des Vorjahres wird zukünftig von Alexander Kiene trainiert – und mit dem Trainer kam gleich ein Dutzend neuer Spieler. Der VfB übertrifft damit sogar St. Pauli, das bislang zehn Zugänge, überwiegend aus der eigenen Jugend, vermeldete. Aber dafür setzen die Hamburger eben auf eine arrivierte Lösung auf der Trainerbank.

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