HSV - BVB 3-4
"HSV - BVB 3-4" by Markus Schroeder (CC BY-NC-ND 2.0)

Der Hamburger SV hat eine weitere „Katastrophen-Saison“ hinter sich. Die Rothosen mussten bis zuletzt um den Klassenerhalt zittern, haben diesen jedoch letztendlich (mal wieder) geschafft. Damit bleibt der HSV nach wie vor das einzige Team in der Bundesliga-Geschichte, welches noch nie abgestiegen ist. Die Ansprüche an der Elbe sind jedoch deutlich höher.

10 Siege, 8 Unentschieden und 16 Niederlagen – die Saison-Bilanz des Hamburger SV liest sich alles andere als prickelnd. Mit 38 Punkten hat der HSV die „magische“ 40-Punkte Grenze nicht erreicht und dennoch reichte es am Ende, um sich den Klassenerhalt zu sichern. Die Rothosen beendeten die Saison 2016/17 auf dem 14. Platz, mit gerade mal einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsrang.
Auch wenn die Erleichterung nach dem geschafften Klassenerhalt bei Fans, Spielern und Verantwortlichen in Hamburg groß war, war niemand so wirklich mit dem Saisonverlauf zufrieden. Knapp sechs Wochen nach Saisonbeginn stecke der HSV bereits in seiner ersten Krise, nach gerade einmal fünf absolvierten Spielen wurde Trainer Bruno Labbadia entlassen. Ein Unentschieden und vier Niederlagen waren den Verantwortlichen zu wenig, so dass man bereits zu solch einem frühen Zeitpunkt eine erart drastische Maßnahme durchführen musste. Ausgerechnet nach einer 0:1-Heimpleite gegen den FC Bayern, bei der der HSV durchaus eine ordentliche Leistung zeigte, war für Labbadia an der Elbe Schluss. Für den Ex-Profi war dies nach 2010 bereits die zweite Entlassung in Hamburg.

Gisdol und sein Stotterstart beim HSV


Keine 48 Stunden nach der Entlassung von Labbadia präsentierte der HSV mit Matthias Gisdol bereits einen neuen Cheftrainer. Der Ex-Hoffenheimer hatte bereits bewiesen, dass er in der Lage ist, abstiegsbedrohte Teams aus dem Tabellenkeller zu führen, als er die TSG 2015 vor dem drohenden Abstieg in die 2. Liga bewahrte.
Doch Gisdol erwischte alles andere als einen guten Start, mit drei Siegen und sieben Niederlagen aus den ersten zehn Spielen stand der gebürtige Schwabe kurz vor dem Jahresende 2016 an der Elbe bereits wieder vor dem Aus. Während sowohl die Fans als auch die Medien die Entlassung von Gisdol bereits herbeisehnten, stellte sich der neue HSV-Boss Heribert Bruchhagen vor seinen Trainer, und diese Entscheidung sollte sich als richtig erweisen. Denn im neuen Jahr präsentierte sich der HSV unter Gisdol wie ausgewechselt, aus den ersten zehn Spielen im Jahr 2017 konnte man fünf Spiele gewinnen, zwei Mal spielte man unentschieden und man kassierte lediglich drei Niederlagen. Erstmals seit Saisonbeginn konnten die Hamburger die Abstiegsränge verlassen und es entwickelte sich eine regelrechte Aufbruchstimmung. Mit der Verpflichtung von Jens Todt als neuem Sportdirektor hatte man zudem einen weiteren Meilenstein erreicht. Mit Todt, Bruchhagen und Gisdol hatte der HSV binnen weniger Monate eine neue Führungsriege etabliert und diese schien durchaus auf dem richtigen Weg zu sein. Ende März wurde auch Gisdol für die starken Leistungen belohnt: Der Vertrag des Trainers, der zum Ende der Saison ausgelaufen wäre, wurde vorzeitig bis 2019 verlängert.

Der HSV zittert wieder bis zum Schluss

Doch auf einen starken Februar und März folgte ein äußerst schwacher April, in dem der Hamburger SV wieder in alte Verhaltensmuster zurückfiel. Zwischen dem 27. und 31. Spieltag konnte der HSV lediglich ein Spiel gewinnen, die restlichen vier gingen allesamt verloren. Gisdol und seine Mannschaft rutschten erneut auf den Relegationsplatz und auch die lang diskutierte Vertragsverlängerung mit dem Trainer geriet plötzlich wieder ins Stocken.

Das Zittern an der Elbe hielt (mal wieder) bis zum Schluss an. Am 33. Spieltag rettete Pierre-Michel Lasogga den HSV mit einem Last Minute-Tor das 1:1-Unentschieden und sicherte seinem Team damit einen wichtigen Punkt. Durch das Remis erkämpfte man sich am letzten Spieltag im heimischen Volksparkstadion ein echtes Finale gegen den Abstieg – im Duell gegen den VfL Wolfsburg. Gegen die Wölfe feierte der HSV einen knappen 2:1-Heimerfolg, nachdem man bereits mit 0:1 in Rückstand lag. Ausgerechnet der Youngster Gian-Luca Waldschmidt avancierte in Hamburg mit seinem 2:1-Siegtreffer in der 88. Minute zum Matchwinner und Abstiegshelden.
Viele Fans befürchten, dass der HSV auch in der kommenden Saison erneut eher im unteren Tabellendrittel zu finden sein wird. Es gibt jedoch auch jene, die fest davon ausgehen, dass Hamburg nicht erneut gegen den Abstieg kämpft und eine entsprechende Wette abschließen würden. Oddschecker bietet beispielsweise passende Angebote an. Vor allem kurz vor Beginn der neuen Bundesliga-Saison lohnt es sich, sich bei einem Anbieter zu registrieren, weil dann häufig verschiedene Rabatte auf Sportwetten verfügbar sind.

Was erwartet den Hamburger SV in der neuen Saison?

Unmittelbar nach Ende der Saison haben die Verantwortlichen an der Elbe angekündigt, die vergangenen 12 Monate in Ruhe zu analysieren und die entsprechenden Schlüsse aus der vergangenen Saison für die neue Spielzeit zu ziehen.
Wie üblich steht dabei insbesondere der Umbau des Spielerkaders im Vordergrund. Mit René Adler verlässt im Sommer ein Leistungsträger den Verein. Der Vertrag des ehemaligen deutschen Nationalspielers wurde nicht verlängert. Auch Ex-Kapitän Johan Djourou dürfte nach dem Streit mit Trainer Matthias Gisdol den HSV vorzeitig verlassen. Offen ist auch die Zukunft von Stürmer Bobby Wood. Der US-Amerikaner ist erst im Sommer 2016 vom Zweitligisten 1. FC Union Berlin nach Hamburg gewechselt, verfügt jedoch über eine Ausstiegsklausel und soll bei mehreren Vereinen aus der Bundesliga auf dem Wunschzettel stehen. Unter anderem soll auch der BVB an Wood interessiert sein.
Aber neben zahlreichen Abgängen wird es auch sicherlich Neuverpflichtungen geben. Investor Klaus-Michael-Kühne hat bereits angekündigt, dass er die Rothosen im Sommer erneut finanziell unter die Arme greifen möchte und auch der Aufsichtsrat der Hamburger hat eine Lockerung des bis dato geltenden Sparkurses angedeutet. Das größte Ziel dürfte es wohl sein, Kyriakos Papadopoulos zu halten. Der Grieche ist aktuell nur von Bayer Leverkusen ausgeliehen, hat sich jedoch in kurzer Zeit zu einem absoluten Leader und Leistungsträger entwickelt.
Allzu viel Zeit, um den Kader umzubauen, bleibt dem HSV nicht, Anfang August steht bereits das erste Pflichtspiel in der neuen Saison an. Im DFB-Pokal trifft man in der 1. Runde auf den Drittligisten VfL Osnabrück. Eine Niederlage im Nord-Derby und damit das direkte Aus im Pokal würde der derzeit leicht aufkeimenden Aufbruchstimmung alles andere als gut tun.

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