Die Ausgangssituation von Eintracht Frankfurt, vor dem Beginn der laufenden Bundesliga-Saison, war alles andere als rosig. Mit dem Wechsel von Erfolgstrainer Niko Kova?, der mit dem Team den DFB-Pokal gegen Bayern München gewonnen hatte, verlor die Mannschaft ihren Anführer. Der Abgang zahlreicher Spieler ließ eine durchwachsene Saison erwarten. Den Um- und Neuaufbau sollte ein Bundesliga-Neuling leiten. Der Verein holte den österreichischen Trainer Adi Hütter, der zuvor mit Red Bull Salzburg Österreichischer und mit den BSC Young Boys Schweizer Meister geworden war. Doch statt unterzugehen, schwang sich Eintracht Frankfurt zu neuen Höhenflügen auf.

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Schwach gestartet und stark gesteigert

Die neue Saison begann alles andere als erfolgsversprechend. Zunächst ging das Supercup Duell gegen den Meister Bayern München unter dem ehemaligen Eintracht-Trainer Niko Kova? mit 0:5 verloren. Danach schied die Mannschaft als Titelverteidiger im DFB-Cup gegen Ulm aus und verlor in der Meisterschaft Spiel um Spiel. Kein Wunder also, dass zahlreiche Medien das Ende der Ära Hütter bereits nach wenigen Spielen gekommen sahen. Nach nur sieben Spielen wackelte sein Trainerstuhl bereits bedenklich. Doch Trainer und Mannschaft gaben nicht auf, sondern hielten an ihrem Konzept fest und beseitigten Punkt für Punkt die noch vorhandenen Schwächen.

Die Mühe wurde belohnt, denn Eintracht Frankfurt startete neu durch. Hütter formte mit Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic ein magisches Dreieck, das Fans und Kritiker begeisterte. Sechs Siege in der Europa-League-Gruppenphase in Folge sorgten für Staunen. In der Bundesliga rollte das Team die Tabelle von hinten auf und machte Platz um Platz gut. „Wir machen es nicht besser, wir machen es anders“, erklärte Adi Hütter sein Erfolgsrezept in einem Interview. Sein Einsatz wurde auch von den Medien anerkannt, die Bild am Sonntag wählte Hütter zum Trainer der Hinrunde.

Nächstes Jahr Champions League?

Nach dem Ende der Winterpause ging der Erfolgslauf von Eintracht Frankfurt ungebremst weiter. Hütters Mannschaft kämpfte sich bis auf Platz vier der Bundesliga vor und könnte sich nun aus eigener Kraft für die Champions League qualifizieren. Die Spieler haben jedenfalls bereits Blut geleckt. Sebastian Rode hat in Interviews angekündigt, den Platz vier nicht mehr hergeben zu wollen. In der Europa-League hat Eintracht Frankfurt nach der 2:4 Niederlage bei Benfica Lissabon eine schwere Aufgabe vor sich. Doch die beiden Auswärts-Tore in Lissabon geben Hoffnung. Mit einer starken Leistung zu Hause ist ein Aufstieg in das Halbfinale noch möglich. Unter dem Strich kann man jetzt schon sagen, dass der Verein mit der Verpflichtung von Adi Hütter einen Goldgriff getan hat. Seine Zwischenbilanz übertrifft selbst die kühnsten Erwartungen.

Spezielle Hilfe von oben

So sehr die Fußballer und der Trainer auch auf ihr Wissen und Können vertrauen, so hoffen sie doch immer wieder auf „Hilfe von oben“. Gerade bei Fußballern ist der Aberglaube weit verbreitet, viele von ihnen setzen auf Glücksbringer. Das ist kein neuer Trend, schließlich vertrauen die Menschen seit langem auf Maskottchen. Der Autor und Journalist Adolphe Smith beschrieb bereits 1912 in seinem Buch „Monaco und Monte Carlo“ die verschiedensten Arten von Aberglauben und Glücksbringer, die Menschen helfen, mit schwierigen Situationen umzugehen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Verein Eintracht Frankfurt hat sich allerdings einen ganz besonderen Helfer „ins Haus“ geholt.

Der Adler Attila ist das offizielle Maskottchen von Eintracht Frankfurt. Adler symbolisieren nicht umsonst Kraft, Mut, Weitblick und ewiges Leben. Der echte Attila lebt mit seinem Besitzer Norbert Lawitschka bei Gelnhausen. Gemeinsam mit seinem Falkner hat er bereits 200 Spiele von Eintracht Frankfurt gesehen, darunter drei Mal das DFB-Pokalfinale in Berlin. In wenigen Tagen feiert der Steinadler seinen 15. Geburtstag. Die Position des Maskottchens füllt er, sehr zur Freude der Fans, seit der Saison 2006/2007 aus. Attila nimmt nicht nur an Veranstaltungen seines Vereins teil, sondern kann bei seinem Besitzer auch für Geburtstage und Hochzeiten gebucht werden. Als Maskottchen ist Attila diese Saison so erfolgreich wie noch nie, dementsprechend wird er von seinen Fans gefeiert.

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Der etwas andere Trainer

Adi Hütter ist bekannt für neue Ansätze und seinen eigenen Kopf. Mit Red Bull Salzburg gewann er Meistertitel und Cup und verließ trotzdem den Verein. Die vielen Abgänge waren nicht nach dem Geschmack von Hütter. Er sah seinen Weg gefährdet und wechselte in die Schweiz. Dort führte er die BSC Young Boys nach zwei zweiten Plätzen zur ersten Meisterschaft nach 32 Jahren. Der Jubel in Bern war grenzenlos, doch der Trainer nahm die Chance auf einen Job in der Deutschen Bundesliga wahr, um sich neuerlich zu beweisen. Entgegen aller Prognosen hatte er wieder großen Erfolg. Gelingt es ihm diesen zu prolongieren, ist es gut möglich, dass er dem Beispiel seines Vorgängers Niko Kova? folgt und zu einem großen Verein wechselt.

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