Fünf Tore, zehn Gelbe Karten, eine Gelb-Rote Karte, zwei Verletzungen, ein Krankenwageneinsatz. So viel zu den Rahmendaten der Partie gegen den FC Merkur Hattorf. Coach Exner hatte es vor dem Spiel angekündigt: Für den TSC Dorste beginnt nun die „Crunchtime“ der Saison. Erst würde der FC Merkur Hattorf seine Aufwartung machen, dann folgen zwei weitere schwere Spiele gegen die Tabellennachbarn vom TSV Nesselröden und SC Eichsfeld. Gewinnt mal alle drei Spiele, ist man bis Saisonende in der Verlosung um die Meisterschaft dabei. Verliert man hingegen alle drei Partien, geht es am Ende um einen Platz unter den Top 5.

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Der Auftakt der „Crunchtime“ verlief sehr zufriedenstellend: Mit 4:1 konnten die Gäste aus Hattorf bezwungen werden. Allerdings war es speziell in der ersten Halbzeit ein hart umkämpftes Spiel, das eher die Prägung „Punchtime“ verdient gehabt hätte.

04. Minute: Die frühe Führung für die Hausherren: Michael Ludwig verlängert einen Ball in den Lauf von Hewad Osmani. Der afghanische Wirbelwind ist nicht mehr zu stoppen und versenkt sicher zum 1:0. Er würde die 100 Meter wohl auch mit eingesprungenen Purzelbäumen schneller absolvieren als die meisten seiner Gegenspieler.

22. Minute: Daniel von Einem wird in der eigenen Hälfte dezent umgeflext und hält sich stumm das Knie. Normalerweise verbietet ein Daniel von Einem seinem Körper, Schmerzen zu empfinden. Manchmal, im Sommer, ab 35 Grad, gestattet er ihm, eine einzelne Schweißperle abzusondern. Aber ansonsten ist ein Daniel von Einem stets Herr über seinen Körper. Doch irgendwas ist anders heute. Betreuer Christopher Stramer, unlängst vom Verein mit einem vollgepackten Medizinkoffer der allerneuesten Generation ausgestattet, läuft aufs Feld. In der Hand aber nur eine Dose Eisspray. Das hilft immer.

25. Minute: Tatsächlich. Es geht nicht mehr weiter. Der, der immer spielt, muss verletzt vom Feld. Daniel von Einem, die Inkarnation einer mobilen Straßensperre, wird ausgewechselt. Für ihn kommt Michael Schlodder in die Partie. Wir hoffen, dass es keine schwerwiegende Verletzung ist und uns der „Schnipser“ bald wieder mit seinem herzerwärmenden „Hallo. Spinner.“ begrüßt.
Gute Besserung!

28. Minute: Jetzt ist es Niklas „Ich brauche kein Tinder“ Kurschatke, der hölzern von den Beinen geholt wird. Der Hattorfer Delinquent stürzt bei der Attacke selbst extrem unglücklich auf seinen Arm und bleibt liegen. Den herbeigeeilten Hattorfer und Dorster Spielern offenbart sich ein gruseliges Bild: Ein seltsam abstehender Arm und ein unförmiger Übergang von Ober- zu Unterarm. Da zieht es einem den Magen zusammen. Der Krankenwagen ist auf dem Weg.
An dieser Stelle die besten Genesungswünsche nach Hattorf!

30. Minute: Es hat sich angedeutet. Tim Launhardt unterläuft im Spielaufbau ein gravierender Fehlpass. Hattorf schaltet schnell um und findet Janik Rogge im Strafraum. Innenverteidiger Erik Wedemeyer – bereits ab der 5. Minute mit der Hypothek einer Gelben Karte vorbelastet – agiert etwas zu übervorsichtig und Rogge netzt aus der Drehung ins lange Eck ein: Das verdiente 1:1.
Hattorf hat über weite Strecken der 1. Halbzeit spielerisches Oberwasser, der Ausgleich war nur eine Frage der Zeit.

42. Minute: Der Mann mit dem bezirzenden Wimpernaufschlag, Steffen Kranisch, setzt sich über rechts stark durch, spielt in die Mitte zu Hewad Osmani und dieser wird im Strafraum von FCM-Keeper Hinz hart niedergestreckt. Glück für den Hattorfer Schlussmann, dass der Schiedsrichter auf Vorteil entscheidet, da die Kugel mit Michael „Schotter“ Ludwig einen Abnehmer findet und dieser das Leder zum 2:1 ins verwaiste Tor schiebt.
Ansonsten hätte es Elfmeter und wohl mindestens Orange gegeben.

Halbzeit: Die Mannschaften schlurfen in die Kabinen. Der Krankenwagen fährt vor, die Besatzung erkundigt sich nach dem Verletzten.
„Oh, die ist aber hübsch. Vielleicht verletze ich mich auch noch.“, lautet das Urteil eines Dorster Spielers. Fußball ist simpel. Männer manchmal auch.
Dorste wechselt: Für Erik Wedemeyer kommt Ralf Dörge ins Spiel.
Es ist die „Heimpremiere“ für den Ur-Förster, dem vor der Eheschließung ein Versprechen abgenommen wurde: „Du hast meinen Segen für die Hochzeit mit meiner Tochter. Aber eins ist klar: Dann muss auch der Pass nach Dorste kommen.“ Erzählt man sich jedenfalls so.

58. Minute: Die Vorentscheidung ist gefallen. Niklas Kurschatke, der heute mal wieder besser und mehr läuft als die Gerätschaften seiner Dienstherrin Ursula, flankt zentral zu Michael Schlodder. Dieser lässt die Murmel einmal aufspringen und hebt sie dann aus 15 Metern gefühlvoll über den Hattorfer Torwart zum 3:1 in die Maschen. Ein schönes Tor.

73. Minute: Ein Tor vorbereitet, eins gemacht. Reicht. Es ist Schluss für Michael Ludwig. Für ihn kommt Patric Bode auf den Rasen, der als zweiter 6er den Laden vor der Abwehr schützen soll.
Das gelingt: Zweikampfquote nach Spielende: 100%.

85. Minute: Obwohl er schon das ganze Wochenende und auch am heutigen Sonntag für seine Prüfungen gelernt hat, scheint Kevin Bergmann noch über ausreichend Energie zu verfügen: Nach Vorarbeit von Steffen Kranisch schließt Bergmann seinen 97. Sprint des Tages mit dem 4:1 ab.
Mit dem gleichen Tempo, mit dem er aktuell für seine Prüfungen lernt, geht er am gegnerischen Keeper vorbei, trägt das Leder sicherheitshalber bis zur Torlinie und schiebt dann locker ein. Hat er sich verdient. Starkes Spiel.
Ob er nach Spielschluss noch mit den Jungs etwas feiern geht? Man weiß es nicht. Angeblich hat er mal ganz beiläufig geäußert, heute noch für seine Prüfungen lernen zu wollen.

90. Minute: Feierabend. Angesichts einer ganz starken zweiten Halbzeit ein hochverdienter Sieg für die Hausherren, der bei besserer Nutzung der Hochkaräter von Kurschatke, Ludwig, Kranisch und Osmani noch höher hätte ausfallen können. Besonders das ewig junge Innenverteidiger-Duo Dennis Meister/Ralf Dörge stieß aus einer guten Mannschaftsleistung noch hervor.

Bereits am Freitag geht es für den TSC Dorste weiter. In Nesselröden wartet auf den TSC mit dem gastgebenden TSV aktuell wohl der „heißeste Scheiß“ der 1. Kreisklasse.
10:0, 5:0, 8:1: Regelmäßig überrollen die Nesselröder ihre Gegner mit einer beeindruckenden Offensivpower.
Das wird ein hartes Brett für den TSC. Anpfiff der Partie ist 18:30 Uhr.

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