Der Bovender SV hat das Flecken-Derby in der Bezirksliga gegen die SG Lenglern, das wegen des Sturms Herwart im Oktober ausgefallen war, am Mittwoch-Abend auf dem eigenen Kunstrasenplatz verdient und deutlich mit 4:0 (1:0) gewonnen. Damit konnte das Team vom Trainerduo Gerd Müller und Thomas Rusch Revanche für die Hinspiel-Niederlage, als es nach einer 2:0-Führung noch 2:3 verlor, nehmen. Der Bovender SV klettert nach diesem Sieg in der Tabelle auf Platz vier. Die SG Lenglern, die erst kürzlich die Zusammenarbeit mit Trainer Matthias Knauf über die laufende Saison hin verlängerte, verbleibt hingegen auf dem Abstiegsplatz vierzehn. Die Aufbruchsstimmung, die durch die Vertragsverlängerung in Lenglern herrschte, dürfte nach der schwachen Leistung am Mittwoch erst einmal in sorgenvolle Nachdenklichkeit umgeschlagen sein – es sei denn, man streut sich weiter Sand in die Augen.

Die etwa 130 Zuschauer, die bei frostigen Temperaturen am Mittwoch-Abend den Weg zum Kunstrasenplatz fanden, sahen einen Blitzstart der Hausherren. Der wiedergenesene Timo Hichert versenkte schon nach zwei Minuten die Kugel zum 1:0 in die Maschen des von Florian Knauf gehüteten Gäste-Tores. Lenglern antwortete mit Druck auf das Bovender Tor. Die große Chance zum Ausgleich vergab der mit neuer Kurzhaar-Frisur aufgelaufene Marcel Heimbüchel in der 7. Minute – sein Foulelfmeter entschärfte der starke Maximilian Nagels. Ibrahim Sleiman war zuvor im Bovender Strafraum gelegt worden. Trotz der vergebenen Chance blieb der Gast offensiv. Erneut war Nagels zur Stelle, als Vitali Nelson aus acht Metern freistehend abzog (17.). Die spielerische Linie verloren nun beide Mannschaften, Kampf war Trumpf. Schiedsrichter Alexander Rosenhagen musste mehrfach Spieler auf beiden Seiten zur Mäßigung zwingen, teilweise gelang ihm das durch Gelbe Karten. In der 33. Minute hätte sich Lenglern nicht beschweren können, hätte der Unparteiische einen Elfmeter für Bovenden gepfiffen – Hichert war unsanft gebremst worden, nachdem sein Schuss das Knauf-Tor knapp verpasst hatte. Mit der bis dahin etwas glücklichen 1:0-Führung für die Gastgeber ging es in die Halbzeitpause. Lenglern schlug die etwas feinere Klinge, Bovenden hielt mit Kampf und mannschaftlicher Geschlossenheit dagegen. Das sollte in der zweiten Halbzeit das Erfolgsrezept bleiben.

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Wie schon in Halbzeit eins begann auch der zweite Abschnitt mit einem Paukenschlag. Julien Hain gelang zwei Minuten nach Wiederanpfiff das 2:0 für den Bovender SV. Fortan verdichtete der Gastgeber die Defensive und verlegte sich auf das Kontern. Obwohl Lenglern Torjäger Yusuf Beyazit nach drei Wochen Urlaub in der 53. Minute in das Spiel brachte, gelang den Gästen keine Trendwende. Lenglern hatte zwar mehr vom Spiel, die wenigen, sich bietenden Chancen wurden jedoch vergeben. Anders die Hausherren: Fünf Minuten vor dem regulären Ende der Partie setzte sich der eingewechselte Antony Mutanda durch, seinen Lupfer über den bereits liegenden Knauf brauchte Julien Hain nur noch einzuschieben – die Entscheidung war gefallen. In der Nachspielzeit gelang Robert Hahne mit einer schönen Bogenlampe der vierte Bovender Treffer. Anschließend war die Partie beendet, die Bovender sangen voller Freude „Derbysieger, Derbysieger!“, die Lenglerner Spieler verließen den Kunstrasenplatz verständlicherweise wie die begossenen Pudel. Mit der Deutlichkeit des Resultates hätten vor dem Spiel nur wenige Fußballfreunde gerechnet. Die Bovender, fußballerisch sicherlich nicht mit jener Qualität der Gäste gesegnet, besiegten ihren Gegner mit größerem Kampfgeist, mit mannschaftlicher Geschlossenheit, unbändigen Siegeswillen und – das sollten sich die Lenglerner vor Augen führen – mit großem Fußballer-Herz.

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