Es geht wirklich Schlag auf Schlag: Wenige Tage nach dem Saisonstart standen in dieser Woche bereits einige Partien in der Gruppe Nord auf dem Programm, und im „Süden“ wurden Pokalspiele ausgetragen. Bei so mancher Mannschaft deutet sich deshalb bereits ein Trend an. Aber das kann nach dem kommenden Spieltag ja schon wieder ganz anders aussehen.

Staffel Nord

VfB Lübeck – Altona 93 (Sa., 14 Uhr)
Der VfB war am Mittwoch spielfrei, trat also erst einmal, nämlich beim 3:0 über St. Pauli II zum Auftakt, an. Nun blickt der Gastgeber auch der Premiere seines Trainer Lukas Pfeiffer entgegen, war der Chefcoach am Startwochenende doch noch mit einem grippalen Infekt ausgefallen. Der Gast tritt dagegen mit null Punkten aus zwei Partien an: Dem 0:1 bei Holstein Kiel II schloss sich am Mittwoch eine 1:3-Heimniederlage gegen Weiche Flensburg an (Tore: Krottke (6.) –
Christopher Kramer (23./47.), Dominic Hartmann (69.)). Das verjüngte Team der Hamburger steht beim VfB nun wohl vor einer weiteren Herausforderung – aber die wird es annehmen wollen. Es ginge darum, „mit Leidenschaft den Klassenverbleib zu schaffen“, hatte Altonas Chefcoach ja bereits vor der Saison betont.

Heider SV – Phönix Lübeck (Sa., 14 Uhr)
So schnell kann das manchmal gehen. Nach dem 0:7 gegen die Teutonia zum Auftakt durften sich die Experten noch bestätigt sehen. Der Heider SV gilt ja bei vielen Beobachtern als klarer Abstiegskandidat. Doch was macht das Team von Sönke Beiroth? Es gewinnt das Heimspiel gegen Holstein Kiel II am Mittwoch mit 2:1 (Tore: Fabian Arndt (46.), Oke Paulsen (63.) – Lucas Mika Wolf (61.)). Ein unerwarteter Erfolg, der nicht nur für Begeisterung unter den 800 Zuschauern sorgte, sondern auch für Zuversicht beim Gastgeber. Das soll nun auch Phönix Lübeck zu spüren bekommen. Der Gast war mit einem 0:4 in Norderstedt gestartet, vermochte beim 0:0 gegen die Teutonia am Mittwoch aber für ein Ausrufezeichen zu sorgen. Wenn man so will, treten in Heide also zwei Überraschungsmannschaften an.
Holstein Kiel II – SC Weiche Flensburg (So., 14 Uhr)
Geplant war die Niederlage in Heide nicht. Aber von einer Blamage konnte nun auch wieder keine Rede sein „Ich kann meiner jungen Mannschaft heute keinen Vorwurf machen“, betonte Holstein-Coach Sebastian Gunkel nach der Partie. Vielmehr habe sein Team „über 90 Minuten hohes Engagement an den Tag gelegt und auch spielerisch überzeugt“. Lediglich das Glück fehlte, so der Trainer. Ob es gegen den SC Weiche zurückkehrt? Dank des 3:1 in Altona glückte dem Gast ein guter Saisoneinstand, und da die Flensburger sowieso zu den Topteams gezählt werden, dürfte die Aufgabe für die kleinen Störche nun sicher nicht weniger anspruchsvoll werden.
Eintracht Norderstedt – FC St. Pauli II (So., 14 Uhr)
Die Eintracht blickt erst auf eine Partie zurück, nämlich den 4:0-Auftakterfolg gegen Phönix Lübeck. „Auf den Punkt konzentriert, ganz großes Kompliment an die Mannschaft“, lobte Trainer Jens Martens nach dem Spiel. Während der Gastgeber also gerüstet scheint, wartet St. Pauli noch auf ein Erfolgserlebnis: Dem 0:3 in Lübeck folgte am Mittwoch ein 0:1 im Stadtderby gegen den HSV II (Tor: Valon Zumberi (17.)). Es sorgte wenig überraschend für Enttäuschung. „Es
wäre unverdient gewesen, wenn wir den Ausgleich erzielt hätten – der HSV hat hochverdient die Punkte mitgenommen“, meinte Pauli-Coach Joachim Philipkowski und kritisierte vor allem die Einstellung seines Teams in der schwachen  ersten Halbzeit. Keine Frage: St. Pauli wird in Norderstedt auf eine Rehabilitierung aus sein.
SpVgg Drochtersen/Assel – Teutonia 05 Ottensen (So., 15 Uhr)
Zum Auftakt am Wochenende hatten beide gewonnen, die Spielvereinigung mit 4:2 beim HSV II, und die Teutonia gar mit 7:0 gegen Heide. Während der Gast nun ein 0:0 bei Phönix Lübeck nachlegte, mussten die Platzherren zusehen – ihre Partie gegen Norderstedt ist auf den kommenden Mittwoch verlegt worden. Welches Team wird wohl profitieren von seiner „Vorbereitung“? Am Elbedeich treten nun jedenfalls zwei Mannschaften an, von denen einiges erwartet wird in den kommenden Monaten. Die Partie ließe sich durchaus als Spitzenspiel bezeichnen.

Staffel Süd

Hannover 96 II – Atlas Delmenhorst (Fr. 18.30 Uhr)
So kann es gern weitergehen: Zum Saisonstart am vergangenen Wochenende feierte der Gastgeber einen ungefährdeten 5:0-Erfolg beim SSV Jeddeloh. Während 96 II also für ein sehr gutes Gefühl zum Auftakt sorgte, musste Atlas nach der Absage der Partie gegen den FC Oberneuland auf das Saisondebüt warten. Das könnte womöglich ein kleiner Nachteil sein, verändert aber natürlich nichts an der Ausgangslage des Gastes. „Bei uns liegt der Fokus ganz klar auf dem Klassenverbleib, auf welchem Weg uns das gelingen kann, wird man sehen“, betont Atlas-Coach Key Riebau.

SV Werder Bremen II – BSV Rehden (Sa., 14 Uhr)
Das war kein guter Auftakt: Die Bremer starteten mit einem 0:3 beim VfB Oldenburg, und dabei offenbarte die junge Mannschaft durchaus Anpassungsprobleme. Aber beim SVW geht es – wie bei allen anderen Nachwuchsteams ja auch – in erster Linie um die Entwicklung der Talente. Insofern lässt sich die Pleite beim VfB auch als Ausbildungsschritt verbuchen. Auch der Gast dürfte nicht zufrieden sein mit dem 1:1 gegen den HSC Hannover. Letztlich gilt aber ja auch für den BSV: Die ersten Wochen der Saison sind nicht selten die schwersten – zumal ja eine ziemlich lange Regionalliga-Pause hinter den Teams liegt.
HSC Hannover – Lüneburger SK Hansa (So., 15 Uhr)
So richtig lässt sich derzeit nicht formulieren, wo der HSC steht. Mit dem 1:1 in Rehden zum Auftakt war Martin Polomka noch sehr zufrieden gewesen, hatte sich sein Team doch „mit viel Herz und Leidenschaft einen Punkt erkämpft“. Am Mittwoch folgte dann das Pokalspiel gegen den Ligakonkurrenten VfV06 Hildesheim – und eine 0:6 (0:4)-Niederlage. „Heute war einfach ein Tag, wo du sagst, da wärst du lieber im Bett geblieben, wir waren einfach nicht im Spiel“, meinte der HSC-Coach. Er weiß aber auch: „Mit einem Sieg gegen Lüneburg können wir unseren bisher besten Saisonstart in der Regionalliga hinlegen.“ Der Gast sollte also trotz der herben Pokal-Klatsche seines Gegners gewarnt sein. Zumal der LSK bei der 1:2-Heimniederlage gegen den VfV06 durchaus noch Luft nach oben offenbart hatte.
VfV Borussia 06 Hildesheim – SSV Jeddeloh (So., 15 Uhr)
Das war so nicht vorhersehbar gewesen: In Hildesheim treffen am Sonntag die Pokalhelden aufeinander. Dabei hatte man zwar erwartet, dass der VfV nach dem 2:1-Auftakterfolg beim LSK auch seiner Favoritenrolle gegen den HSC gerecht werden würde. Aber die Höhe des Achtelfinalsieges im Krombacher Niedersachsenpokal durfte angesichts des 6:0 als ungewöhnlich gelten. Noch ein bisschen mehr vermochte der Gast aus Jeddeloh zu überraschen: Hinter dem SSV liegt ein Pokalerfolg gegen den Drittligisten TSV Havelse, der nach einem 2:3 (0:0) im Elfmeterschießen den Kürzeren zog. Eindrucksvoller hätte das Team von Oliver Reck die 0:5-Pleite gegen 96 II zum Auftakt nicht wett machen können. Nun werden die Karten ganz neu gemischt.

Text: Stefan Freye