Die Konstellation steckte voller Brisanz: Die beiden besten Mannschaften der 2. Kreisklasse Nord stehen sich innerhalb von vier Tagen zweimal direkt gegenüber. Am Freitag empfing der 1. FC Freiheit die SG Herberhausen/Roringen zum Punktspiel und durfte nach dem 4:2-Sieg über die Meisterschaft jubeln. Am Montag darauf trafen sie sich wieder. Diesmal in Herberhausen und diesmal im Halbfinale des Pokalwettbewerbs. Der Andrang auf dem kleinen, engen Sportplatz im Osten Göttingen war groß - auch die Gäste hatten eine beachtliche Fangemeinde mitgebracht. Doch das Spiel endete leider nicht so, wie es das Umfeld verdient hätte...

In der ersten Halbzeit sahen die etwa 180 Zuschauer, die dafür sorgten, dass bis kurz nach der Halbzeit sämtliches Grillgut ausverkauft war, eine deutlich dominierende Heim-Elf. Die Gäste, die mit einer ersatzgeschwächten Mannschaft angereist waren, fanden kaum ein Mittel gegen die aggressive und dynamische Spielweise des Teams von Trainer Bruno Kassenbrock. Mit gutem Spielaufbau und zu viel Platz in der Zentrale gelang es den Herberhäusern immer weider, die schnellen Außenspieler Nils Roth (links) und Jan Poppinga (rechts) in Szene zu setzen. Diese sorgten für große Unruhe im Gäste-Strafraum. Mehrfach hatten die Anhänger der Gastgeber den Torschrei auf den Lippen, doch bis zur Pause konnte Freiheit mit Glück und Geschick ein Tor der SG verhindern – einmal rettete ein Gäste-Spieler mit einer Verzweiflungs-Grätsche vor dem einschussbereiten Poppinga. Die Gäste agierten auf dem sehr kleinen Platz vor allem mit langen Bällen auf ihre gefährlichen Offensiv-Spieler, die jedoch ohne Ausnahme eine Beute von Herberhausens Ersatztorwart Matthias Schulze oder Abwehrchef Louis Bleyer wurden. Mit einem für die Gäste äußerst glücklichen 0:0 ging es in die Halbzeit.

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Der zweite Abschnitt begann wieder nur in eine Richtung: In die von Gästetorwart Maurizio Giuffrida. In der 58. Minute dann die entscheidende Spielsituation: Eine  harmlose Flanke in den Strafraum der Freiheiter konnte der Torwart nicht festhalten. Herberhausens Torjäger Maximilian Witting, der in Halbzeit eins mit mehreren missglückten Kabinettstücken Kopfschütteln bei den Zuschauern auslöste, war zur Stelle und erzielte das lange überfällige 1:0. Beim Aufkommen knickte offensichtlich das Sprunggelenk von Torwart Giuffrida so schwerwiegend um, dass er nicht weiterspielen konnte. Sein Schmerzen waren so groß, dass der Notarzt gerufen wurde, der wenig später sogar mit dem Hubschrauber eingeflogen wurde. Bemerkenswert: Im Punktspiel am Freitag hatte sich Herberhausens Schlussmann Maximilian Bolesta vergleichbar schwer verletzt – er wurde zwei Tage im Krankenhaus behandelt. Nun also passierte  seinem Gegenüber ein ähnliches Unglück. 
In der mehr als halbstündigen Unterbrechungspause bekräftigten beide Teams zuerst, dass sie weiterspielen wollten. Später jedoch war dieser Wille nur noch bei den Hausherren vorhanden. Die Gäste fühlten sich nicht mehr in der Lage, die Partie fortsetzen zu können und baten Schiedsrichter Ishak Yaylali, das Spiel abzubrechen. Diesem Wunsch kam der Unparteiische dann auch nach. „Ich gehe davon aus, dass das Spiel mit einem Sieg für uns gewertet wird. Wir waren heute einfach das bessere Team und der Wunsch zum Abbruch kam von den Gästen. Sie haben uns bereits gratuliert und uns viel Glück für das Finale gewünscht.“, berichtete Herberhausens Trainer Bruno Kassenbrock nach der Partie. Nun ist es am Sportgericht zu entscheiden, wie die Partie gewertet wird. Gökick wird, wie gewohnt, über die Beschlussfassung berichten

Das zweite Halbfinale zwischen dem SC  Hainberg IV aus der 3. Kreisklasse C und dem TSV Bremke/Ischenrode aus der 2. Kreisklasse findet am Mittwoch ab 19:00 Uhr auf dem Sportplatz der Zietenterrassen statt.

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