Das Titelbild dieses Spielberichts ist bewusst gewählt: Der Gast aus Harste hat Anstoß. Diese Standard-Situation konnte das Team von Trainer Martin Wagenknecht beim Derby in Bovenden vierzehn Mal üben. Zumindest das beherrschen die Rot-Weißen Kreisliga-Spieler jetzt gut. Ansonsten zeigte ihnen der Bovender SV klar und deutlich ihre Defizite auf. Das Team von Trainer Djordje Curcic hat in seinen Reihen für die Kreisliga überdurchschnittliche Einzelkönner. Gerbi Kaplan erzielte allein in seinem ersten Spiel fünf Treffer.

Dabei begann es für den Gast verheißungsvoll. Trotz großem personellen Ersatzes – vier wichtige Spieler fehlten dem Team von Martin Wagenknecht – hatte Rot-Weiß die erste Chance. Jan Linne ging allein auf den Bovender Schlussmann Ivan Kajic zu, schoss den Ball aber über das Tor. Auch die zweite wichtige Szene des Spiel gehörte dem Gast. Foul im Strafraum und Elfmeter in der 10. Spielminute. Florian Wagenknecht vollendete ohne Probleme.
Doch damit weckten sie den Ehrgeiz der Bovender. Hussein Noureddine erzielte in der 15. Spielminute den Ausgleich per Kopf nach Flanke von Gerbi Kaplan. Dann kam die Zeit des Vorbereiters. Kaplan, der vom RSV Göttingen 05 nach Bovenden wechselte, schoss bis zur Halbzeit vier Tore hintereinander – eins schöner als das andere. Allerdings hätte man zumindest in einigen Szenen mehr Gegenwehr in einem Derby erwartet.
Im zweiten Durchgang das gleiche Bild. Klare Überlegenheit des Gastgebers, Resignation und spielerische Beschränkung des Gastes. Florian Wagenknecht erzielt die Gelb-Rote Karte. Gleiches Schicksal ereilte Bovendens Kapitän Daniel Vollbrecht in der 89. Minute. Er foulte – wohl aus Mitleid – einen Harster Spieler im Strafraum. Der Elfmeter wurde verschossen, der Nachschuss von Daniel Peter landete im Tor.
Dazwischen spazierte Bovenden munter durch die Harster Reihen. Erol Saciri traf dreimal, Albert Saciri durfte einmal ran und auch Mario Kovacevic, einer der wenigen tauglichen Abwehrspieler der Bovender, traf ins Tor von Thorsten Bräuer, der im stolzen Alter von 50 Jahren nicht der schlechteste Harster an diesem denkwürdigen Tag war.
Nach diesem Sieg stehen die von vielen Experten als die Favoriten angesehenen Teams vom Bovender SV und von der SG Lenglern sofort an der Tabellenspitze. Aber es ist ja erst ein Spiel absolviert.
Harste wird nach der Rückkehr der Führungsspieler einen neuen Anlauf nehmen, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Anstöße brauchen sie zumindest im Training nicht mehr zu üben.

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