Die U17 des 1. SC Göttingen 05 konnte die gute Vorstellung vor einer Woche gegen den Spitzenreiter Hannover 96 im Spiel gegen den MTV Gifhorn nicht bestätigen und verlor auf dem Kunstrasenplatz der BSA Weende mit 1:3 (1:2). Entsprechend enttäuscht war hinterher Trainer Jan-Philipp Brömsen mit der Leistung seiner Jungs. "Die Gifhorner waren einfach cleverer. Wir haben uns in vielen Szenen zu naiv angestellt. Mit der Art und Weise, unser Spiel in jeder Situation zu zerstören, jeden Pfiff beim Schiedsrichter zu diskutieren, den Ball kurz wegzuspitzeln, um sich so neu sortieren zu können, kamen unsere Jungs nicht zurecht.", so der Göttinger Trainer.

Nur zeitweise hielten die Göttinger da mit und konnten durch Aggressivität das Spiel schnell gestalten. Ansonsten baute der Gegner aus Gifhorn ganz behutsam auf und lauerte auf Fehler. Diese sollten kommen, denn mit jeder Minute spürte man eine größere Verunsicherung bei den Gastgebern, die sich viel vorgenommen hatten, scheinbar aber kein anderes Lösungsmuster parat hatten, sollte der ursprünglich ausgegebene Plan nicht funktionieren. Und wie in solchen Situationen oft gesehen, wollten dann die Führungsspieler die Angelegenheit auf eigen Faust klären. Das klappt gegen einen kampfstarken Gegner dann meist nicht.

Bis 20. Spielminute war das Spiel ohne große Höhepunkte. Dann jedoch häuften sich die Großchancen bei den Gästen und in der 25. Minute schaffte Emre Gökhus das 0:1. Dieser Rückschlag erhöhte natürlich die Verunsicherung und verschlechterte die durch die Körpersprache zum Ausdruck kommende Moral. Als Paul Oelze bei einem Klärungsversuch gestört wurde, verlor er den Ball, so dass Tom-Lucas Wulfes nur noch zum 0:2 einschieben brauchte (32.). Aber nur drei Minuten später sorgte der lange Göttinger Abwehrspieler mit einem herrlichen Kopfball für den Anschlusstreffer. Diese Waffe hätte das Team von Trainer Brömsen viel öfter zum Einsatz bringen sollen. Paul Oelze gewann fast jeden Kopfball, wurde aber meist zu unpräzise eingesetzt, oder erschien bei Standardsituationen erst gar nicht vor dem gegnerischen Tor. Mit dem Rückstand ging es in die Kabine.

Im zweiten Abschnitt versuchte der teilweise mit südländischer Verzögerungstaktik agierende Gast, das Spiel der Göttinger weiter zu zerstören. Selbst nutzte er allerdings jede Gelegenheit, das Spiel im Konter schnell zu machen. Als dann Kevin Leja bereits in der 51. Minute das 1:3 erzielte, war der Glaube der 05er an eine Wende erloschen. Stattdessen baute sich der Frust über die drohende Niederlage in aggressives Verhalten auf. So gab es nach einem Frust-Foul von Robin Trotter eine Rudelbildung, in der die Fäuste zwischen den jungen Spielern beider Seiten flogen. Der schwach pfeifende Schiedsrichter Julian Senne stellt Trotter und seinen Gegner mit Roter Karte vom Feld. Nachdem sich beide Seiten beruhigt hatten – Gifhorns Trainer Gültekin Gültas war mit seiner lautstarken und aufpeitschenden Art Teil der aggressiven Atmosphäre – wurde wieder Fußball gespielt. Leider für die Göttinger ohne große Torchance, so dass man nun hoffen muss, die Punkte aus dem Spiel gegen Hannover am Grünen Tisch zu erhalten. 96 hatte einen in der Bundesliga fest gespielten Akteur eingesetzt.

Trainer Brömsen war zwar enttäuscht, doch richtete er seinen Blick sofort wieder in die Zukunft: „Es ist noch nichts verloren. Es kann noch viel passieren, wir werden weiter hart arbeiten!“, so der Coach nach dem Spiel.

So spielte der 1. SC Göttingen 05:

Dennis Henze, Mathis Ernst (38. Niklas Orth), Robin Hartwig, Robin Trotter, Pascal Aschenbrandt, Laurens Kreißig (34. Jonas Oppermann), Carl Brose, Timo Scharf (46. Antony Mutanda), Nicolas Grupe, Paul Oelze, Maximilian König.