Seine sechszehnte Niederlage im zweiundzwanzigsten Landesliga-Spiel musste der Oberliga-Absteiger 1. SC Göttingen 05 am Mittwoch-Abend hinnehmen. Beim neuen Tabellenfünften verlor das Team von Trainer Oliver Hille nach erneut ansprechender Leistung denkbar knapp mit 1:2 (1:2). Somit beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer, wo aktuell der TSV Landolfshausen liegt, weiterhin acht Punkte. Diese in den ausstehenden sechs Partien aufzuholen, käme einem Fußballwunder gleich. Somit wird immer wahrscheinlicher, was sich nach dem Abstieg des schwarz-gelben Teams niemand vorstellen konnte: Der Gau vom Durchmarsch in die Bezirksliga. Was vor drei Jahren in der Oberliga stolz begann, versinkt in den Niederungen des regionalen Fußballs.

Die Vorzeichen für das Auswärtsspiel ließen eine schwierige Aufgabe befürchten. Zum einen wartete mit dem MTV Wolfenbüttel ein bekannt erfahrenes Team auf die junge 05-Elf. Andererseits dürfte es um die psychische Stabilität der schwarz-gelben Spieler nicht gut bestellt sein. Zu viel stürzte in den vergangenen Tagen auf sie ein. Da war zuerst die Katastrophenleistung am vergangen Freitag bei der 0:1-Niederlage gegen den SC Gitter, die nach zuvor guten Spielen den Glauben am Erfolg der Nichtabstiegsmission nicht genährt haben dürfte. Hinzu kam die „Wechselaffäre“ mit anschließender Suspendierung der drei abtrünnigen jungen Spieler, die in der Woche ihr Sparta-Trikot stolz der Öffentlichkeit präsentierten. Sie dürfte innerhalb des Teams die Konzentration auf das wichtige Nachholspiel am Mittwoch gestört haben. Und schließlich lastet auf fast allen Spielern die Bürde, den Verein, der sich die Tradition des beerdigten, einstigen Göttinger Vorzeige-Vereins 1. SC Göttingen 05 einverleibt hat und von vielen, leidenschaftlichen Anhängern begleitet wird, in die Niederungen des regionalen Fußballs zu stürzen. 


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Dennoch begann die Elf, die Oliver Hille auf das Feld geschickt hatte, schwungvoll. Der Trainer hatte das Anfangsteam im Gegensatz zum Gitter-Spiel auf zwei Positionen verändert. Für den verletzten Vivakaran Paramarajah rutschte Julian Washausen in die Mannschaft, für den unglücklichen Mladen Drazic begann diesmal im Sturm Benjamin Zackenfels. Und dieser bedankte sich bei seinem Trainer für die Chance mit dem 1:0 für die Gäste in der 12. Spielminute, vorbereitet übrigens von Julian Washausen. So etwas wird dann Trainerglück genannt. Doch die Freude über die Führung hielt nur sechs Minuten an. Dann besorgte Ranko Sankovic den Ausgleich für die Hausherren. Anschließend wogte das Spie hin und her. Als die etwa 30 mitgereisten Göttinger Anhänger sich schon auf ihre Pausenwurst freuten, musste das junge 05-Team den nächsten Nackenschlag hinnehmen: Fiorentino Iengo nutzte einen Abwehrfehler der Schwarz-Gelben in der 45. Minute für die 2:1-Pausenführung.
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie. Zwar versuchte Trainer Hille durch die Hereinnahme von Mazlum Dogan (65. Minute), Mladen Drazic (79.) und Lukas Zekas (82.) Schwung in die Angriffsaktionen zu bekommen, allein es sollten auf beiden Seiten kaum noch Chancen herausspringen. Kurz vor dem Abpfiff fing sich Torschütze Benjamin Zackenfels noch die Gelb-Rote Karte ein., er ist somit für den Auswärtsauftritt in Hillerse am Sonntag gesperrt.
Am Ende standen die Spieler des 1. SC Göttingen 05 erneut und wie so oft mit leeren Händen da. „Der Einsatz hat gestimmt.“, konstatierte ein um Fassung ringender Sportlicher Leiter Jan Steiger. Die nächste Chance, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen, wurde verpasst. Nun kann nur noch ein Wunder helfen.

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