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Der Oberliga-Absteiger und in der Landesliga sofort wieder abstiegsbedrohte 1. SC Göttingen 05 hat am Mittwoch in einem Nachholspiel gegen den Türkischen SC Vahdet Braunschweig seinen fünften Saisonsieg im vierundzwanzigsten Spiel errungen. Der Gast aus der Bezirks-Hauptstadt wurde durch ein Tor von Jannik Psotta mit 1:0 bezwungen. Nur etwa 130 Zuschauer wollten das fast bedeutungslose Spiel bei schönem Frühsommer-Wetter sehen. Bedeutungslos, weil der für den sportlichen Klassenerhalt noch zu überholende TSV Landolfshausen bereits mit elf Punkten enteilt war und der Tabellenletzte VfL Salder sich mit seinem Schicksal wohl schon abgefunden hat. Helfen kann nur noch der Grüne Tisch.
Und so sahen die wenigen Neugierigen einen verdienten Sieg mit einer Leistung, die grundsolide war, jedoch auch niemanden von den Sitzen riss. Erstmals in der Anfangsformation stand der A-Jugendliche Robin Hartwig. Der defensive Mittelfeldspieler und Kapitän der U19 gehört noch dem jungen A-Jugend-Jahrgang an. Dass 05-Trainer Oliver Hille ihm den Vorzug vor einigen Etablierten im Team gab, darf vielleicht als Abrechnung über die zuletzt gezeigten Leistungen gelten, womöglich aber auch als Versuch, den überaus talentierten jungen Mann langfristig an den Verein zu binden. Das Goldene Tor der Partie erzielte Jannik Psotta bereits in der 19. Spielminute mit einem satten Schuss unter die Latte des Braunschweiger Tores. Schon am Sonntag zuvor war er mit zwei Treffern in Hillerse einer der wenigen im Team, die sich wehrten. Ein Spieler, wie er, wäre eine gute Investition in eine möglichst schnelle Rückkehr in die Landesliga, wenn der Verein diese denn auch anstrebt. Bisher hat er sich aber noch nicht für die Schwarz-Gelben entschieden, würde gern in der Landesliga bleiben oder – nach der langen Verletzungs-Leidens-Zeit – gern auch höher spielen. Die nächste Chance für die Göttinger hatte Vivakaran Paramarajah, der seinen Ball jedoch an den Querbalken des Braunschweiger Gehäuses setzte (22.). Bei einem der wenigen konstruktiven Angriffe der Gäste foulte 05-Flüchtlings-Neuzugang Serwaan Talabani seinen Gegenspieler im eigenen Strafraum. Den fälligen Elfmeter setzten die Gäste jedoch über das Tor von Nils Holzgrefe (34.). Die letzte Chance der ersten Halbzeit besaß erneut Jannik Psotta, doch sein Kopfball nach Ecke strich knapp am Kasten vorbei. Mit der knappen, aber verdienten Führung ging es in die Halbzeitpause.
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag. Vahdets Firat Ugrac marschierte locker durch die 05-Abwehr – sein Schuss aus 15 Metern landete jedoch an der Latte des 05-Tores (52.). Anschließend verflachte die Partie etwas. Einziger Aufreger: Die Auswechslung von Routinier Philipp Bruns durch den A-Jugendlichen Nicolas Gruppe bereits in der 60. Spielminute, über die der Spielmacher im Dress des neuen Vereins mit dem Traditionsnamen – ja, da ist es wieder – nicht erfreut war. Später wurde berichtet, er hätte die Heimreise noch vor Ende der Partie angetreten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Bruns in der kommenden Saison beim Bezirksligisten 1. SC Göttingen 05 auflaufen wird, dürfte sehr gering sein. Gegen Ende der Partie häuften sich für die Göttinger gegen lustlose Braunschweiger die Konterchancen. Die größte vergab Lukas Pampe, als er allein auf Gäste-Torwart Kenneth Genetiempro zulief. Sein Ball kullerte jedoch gegen den Pfosten des Braunschweiger Tores. Bei mehreren guten Möglichkeiten fehlte anschließend die Präzision beim finalen Pass. Als der gute Schiedsrichter Lenard Stichnoth die Partie abpfiff, konnten sich die Spieler von der von Spiel zu Spiel kleiner werdenden 05-Fan-Gemeinde feiern lassen. Sie haben mit dem Sieg und nunmehr 17 Zählern ihre im Vorjahr eingefahrene Punkte-Ernte in der Oberliga – damals waren es insgesamat 16 – übertroffen. Positives lässt sich überall finden!
Weiter geht es für das Hille-Team am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen den Goslarer SC. Sollte der 1. SC Göttingen 05 nicht gewinnen und der TSV Landolfshausen gleichzeitig beim TSC Vahdet Braunschweig siegen, dann wäre das Göttinger Team sportlich abgestiegen. Dann könnte nur noch Goslar helfen…
