Schon lange hatten die Verantwortlichen der Bovender Fußballabteilung die Idee, doch erst vor wenigen Tagen wurde sie fernab der Öffentlichkeit umgesetzt. In Anlehnung an den großen Erfolg der jüngst auf dem Flughafen Madeira errichteten Ronaldo-Statue, präsentierte der BSV in einer geheimen Pressekonferenz - bei der die Anwesenheit der Presse unerwünscht war - die 24-Meter große Bronzestatue „#GK24“, die fortan den Mittelkreises des Kunstrasens schmücken wird. „Da an Gerbi ohnehin niemand vorbeikommt, haben wir ihn direkt auf den Anstoßpunkt gesetzt, so dass die Gegner künftig einen kleinen Umweg laufen müssen“, freut sich Platzwart Pero Dugonjic über die Verschönerung der Bovender Sportanlage. 

Von Daniel Vollbrecht

Der frisch gewählte Vorsitzende Alexander Schneehain ist ob des positiven Echos innerhalb des Vereins glücklich, streut aber Salz in die Wunde: „Ich hatte gleich am anderen Morgen einen Anruf aus der direkten Anwohnerschaft, die sich über die reflektierenden Sonnenstrahlen der Statue beschwerten. Eine neu zugezogene Bürgerin monierte, sie sei derart geblendet, dass sie ihre milchgetränkten Frühstückscerealien nicht mehr erkenne und stattdessen ein rohes Ei ausgelöffelt habe.“ Deshalb überlegt Bürgermeister Thomas Brandes nun, die Statue per Zwangsanordnung in den Strafraum verlegen zu lassen. Dort könne Gerbi seine „Kopfballstärke“ ausspielen, erläutert der Fußballfachmann durchaus nachvollziehbar. In den sozialen Medien wird die Statue eher belächelt. Die dargestellte Handballerin habe keinerlei Ähnlichkeiten mit Gerbi, bemängelt Mittelfeldakteur Julien Renno via Facebook: „Die sieht aus wie meine Freundin“, stellt er fest und unterstreicht damit die Aussage von Mannschaftskapitän Timo Hichert: „Ich bin ja prinzipiell für Gleichberechtigung, aber warum musste der Verein mit Emanuel Santos ausgerechnet den Schöpfer der Ronaldo-Statue mit der Erstellung des Kunstwerkes beauftragen. Das hat man jetzt davon!“ Gerbi selbst war bei der Einweihung der neuen TouristenAttraktion zugegen und kann sich ein Lachen nicht verkneifen: „Nur weil ich gegen Lenglern nach einem Handspiel meine 5. Gelbe Karte erhielt, setzt mir der Verein nun eine Handballstatue vor die Nase. Diese Art der Kritik finde ich ein bisschen überteuert. Ein kostenloses Gespräch hätte es auch getan.“ Die silber schimmernde Handballerin hat auf jeden Fall das Zeug zur neuen Bovender Kultfigur. Seit zwei Tagen wacht sie über die Sportanlagen ähnlich monumental wie Cristo Redentor über Rio de Janiero. Der Clou an der ganzen Konstruktion ist das austauschbare Kopfteil: „Wenn wir Gerbi irgendwann nicht mehr mögen, drehen wir den Kopf einfach im Uhrzeigersinn ab und schrauben den Schädel einer anderen begabten Feldhockey-Spielerin dran“, zeigt Abteilungsleiter Daniel Vollbrecht die Vorzüge der sinnvollen Investition auf. Einziges Problem sind die Auflagen des NFV-Bezirks Braunschweig. Für die Bezirksliga ist die Statue nicht zugelassen, so dass im Bovender Lager nun das Rechnen beginnt. „Abstieg in die Kreisliga oder prompte Entfernung der Statue – wir prüfen derzeit, welche Variante kostengünstiger ist“, kündigt Geschäftsführerin Evi Hadenfeldt an.

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