„Europapokaal, Europapokaaal…“ Marijan Petkovics Classic-Hit, eingesungen als Sprachnachricht, mit dem er vergangene Saison in unserer WhatsApp-Gruppe zu Ehren kam, konnte nach Abpfiff des heutigen Pokalkrachers gegen den TSV Sudheim zwar nicht intoniert werden, aber auf dem Weg in Richtung Bezirkspokal-Finale sind wir einen großen Schritt vorangekommen.

Von Daniel Vollbrecht (Bovender SV)

3:2 hieß es am Ende, dabei hatte es bis zehn Minuten vor Schluss gar nicht nach so viel Spannung ausgesehen. Mit einer hochkonzentrierten Einstellung, die an die vergangenen Auftritte gegen Lenglern und Northeim erinnerte, setzten wir den Gegner in den ersten 45 Minuten permanent unter Druck und zwangen die zunächst zaghaft auftretenden Gäste zu Fehlern im Spielaufbau. Die Spielzüge waren teilweise derart begeisternd, dass Torhüter Nima Eslami anstelle der gewohnten „Macht Streeeeess“-Instruktionen auf Jubelgesänge zurückgriff: „Woooohooo-Huu“ kommentierte er einen Fernschuss von Gerbi Kaplan, kurz darauf inspirierte ihn ein feiner Doppelpass zum melodisch einwandfrei akzentuierten „Waaaahahaha…ju-ju-ju“. Wer solche Fans auf dem Platz hat, braucht von den Rängen keine Unterstützung mehr. Allenfalls ein mittelälterer Herr sammelte Sympathien bei den zunächst auf der Bank sitzenden Reservisten, als er dem gegnerischen Betreuer sein Recht zur lautstarken Intervention erläuterte: „ich habe 3€ Eintritt gezahlt, ich darf hier so viel pöbeln, wie ich will.“
Dabei gebührt zuallererst den Spielern die verdiente Huldigung. Dem 1:0 ging eine schnelle Körpertäuschung von Helge Kaden voraus, dessen Nachschuss von Pokal-Torjäger Dominic Reimann versenkt wurde. Vor dem 2:0 spielten Kaden und Kaplan schnell nach vorne, den finalen Querpass versenkte Moritz Gieße – jener zurückgekehrte Skandinavien-Urlauber, der kurz vor dem Pausenpfiff noch ein weiteres Tor nachlegte und anschließend verkündete: „Ich bin unzufrieden.“ Mo = Geil.
Doch nicht nur die Torschützen trugen sich in die Hall Of Fame der „Besten Spieler des 21. Septembers 2016“ ein. Im Mittelfeld liefen Kevin Hartmann und Julien Renno die Räume zu, auf den Außen machten Till Fischer und Gerbi / Remi Dampf, während defensiv die neu formierte Dreierkette um Rob Hahne, Petko Petkovic und Luca Gleitze – gewohnt kraftvoll dirigiert von Nima „Nima(ls) kriege ich ein Gegentor“ Eslami – sicher stand. „El Loco“ Gleitze sorgte sogar für einen echten „Olé“-Moment, als er in der zweiten Hälfte seinen Gegner seiner Meinung nach „zerstörte“: ein ansatzloser Tunnel war der Grund für allseitigen Jubel auf den billigen Plätzen.
Besondere Freude kam auch bei Trainer Simo Siric auf, der nach einer Grätsche von Luca Gleitze freudestrahlend die Faust ballte: „Ha, Ha, Ha, so muss Fußball sein. Runter da mit den Gräten. Ich liebe das, wenn jemand erfolgreich grätscht“. Schöne Spielzüge sind sicherlich gerne gesehen, aber ein „nices“ Tackling erfreut das kroatische Kämpferherz stets aufs Neue.
Darüber hinaus wurde die zweite Hälfte recht ruppig geführt. Gerbi Kaplan berichtete nach Abpfiff, er habe in den letzten Minuten regelrecht Angst gehabt, der Gegner würde ihn noch verletzten. Immerhin hielten wir dieses Mal dagegen und kamen nicht zu brav rüber, wie in so manchem Ligaspiel zu Saisonbeginn. Trotz der recht rustikalen Gangart des Gegners war es am Ende der BSV, der zuerst bestraft wurde. Helge Kaden sah für den Kommentar „Verpiss Dich“ die Rote Karte, nachdem er zuvor unsanft von hinten umgetreten wurde. 15 Minuten später war das Verhältnis auf dem Platz wieder ausgeglichen, als sich auch ein Sudheimer mit Gelb-Rot„verpisste“ – leider kein Resultat der Aufforderung aus dem Hause Kaden.
Trotz personeller Verluste dominierte letztlich die Freude über den Einzug ins Viertelfinale, das am Ostermontag 2017 ausgetragen wird. Bis dahin haben wird auch Petko noch an einem neuen Pokalhit arbeiten.

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