Es geht wieder los. Am Freitag startet mit dem Spiel zwischen dem VfB Lübeck und dem VfB Oldenburg die Saison in der Regionalliga Nord. Mit dabei: Drei neue Mannschaften (SSV Jeddeloh, Altona 93 und Eutin 08), zahllose neue Spieler und Trainer sowie eine Menge Fragezeichen. Wer spielt oben mit und wer muss zittern in den kommenden Monaten? Keine Frage: An Unterhaltung wird es auch in dieser Spielzeit nicht fehlen.

Text: Stefan Freye

VfB Lübeck – VfB Oldenburg (Fr., 18 Uhr) 

Das Eröffnungsspiel. Bereits am Nachmittag, wenn der Norddeutsche Fußball-Verband erstmals den Zukunftspreis verleihen wird (ab 17:30 Uhr u.a. mit NFV-Präsident Eugen Gehlenborg und Horst Hrubesch), steht die erste spannende Entscheidung auf dem Programm. Danach trifft der Vierte des Vorjahres auf den Achten der letzten Saison. Gleich 14 der 18 Trainer sehen im Lübecker VfB nun einen Titelkandidaten. „Unser Ziel ist es, unser Spiel weiter zu entwickeln, die neuen Spieler schnell zu integrieren und eine bessere Platzierung zu erreichen als in der vergangenen Saison. Da wir die Spielzeit auf Rang vier abgeschlossen hatten, ist klar, dass wir oben ein Wörtchen mitreden wollen“, sagt VfB- Coach Trainer Rolf Landerl. Er zählt dabei auch die Oldenburger zu den Konkurrenten. Deren Trainer Dietmar Hirsch will indes keinen „unnötigen Druck“ aufbauen. Er sagt aber auch: „Klar ist, dass wir uns nach Platz acht in der Vorsaison sowohl sportlich als auch wirtschaftlich verbessern möchten.“ Das Spiel wird ab 17:30 Uhr live bei SPORT1 gezeigt.

SC Weiche Flensburg 08 – FC St. Pauli II (Sa., 13.30 Uhr) 

Geht es nach den Trainern der Regionalliga, tritt bereits am Sonnabend der Topfavorit an: 17 der 18 Übungsleiter zählen Weiche Flensburg zu den Titelkandidaten. Daniel Jugeleit, Trainer des amtierenden Vizemeisters, widerspricht nicht: „Wir nehmen uns vor, besser abzuschneiden als in der vergangenen Saison. Das heißt, wir möchten weniger Gegentreffer kassieren und mehr Punkte holen. Damit geht einher, dass wir wieder oben mitspielen wollen.“ Der Gast aus Hamburg backt aus guten Gründen kleine Brötchen. St. Pauli-Coach Joachim Philipkowski: „Im Vordergrund steht wie immer die Ausbildung der jungen Spieler, für uns ist der Klassenverbleib das Ziel.“

BSV Rehden – Lüneburger SK Hansa (Sa., 16 Uhr) 

Der BSV war als 16. des Vorjahres lediglich in der Regionalliga geblieben, weil sich der SV Meppen in die 3. Liga verabschiedete. Das Ziel des Gastgebers ist deshalb keine Überraschung. „Eines ist klar: Wir streben den Klassenverbleib an – nicht mehr und nicht weniger“, sagt Trainer Wolfgang Schütte. Seinem Kollegen geht es nicht wesentlich anders. Achim Otte vom LSK: „Wir schauen erst einmal, dass wir möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Alles andere wäre Zugabe.“ In der vergangenen Saison hatte die Lüneburger am Ende den 13. Rang belegt.

SSV Jeddeloh – SpVgg Drochtersen/Assel (Sa., 16 Uhr) 
Wer neu ist in der Liga, stellt sich erst einmal hinten an. „Für uns als Aufsteiger kommt es darauf an, möglichst vom Start weg viele Punkte zu sammeln und nicht abzusteigen“, sagt Key Riebau, Trainer des SSV Jeddeloh. Der amtierende Meister der Oberliga Niedersachsen wird sich erst einmal orientieren in der ungewohnten Spielklasse. Er bekommt es am ersten Spieltag mit dem Neunten des Vorjahres zu tun. Enrico Maaßen, Trainer der SpVgg, möchte diesmal „eine bessere Platzierung“ erreichen. Und er ist gespannt, wie sich der Gastgeber schlägt: „Mit einigen vielversprechenden Zugängen – unter anderem aus der 3. Liga – ist Jeddeloh kein typischer Aufsteiger und könnte durchaus oben mitspielen.“ 

FC  Eintracht Norderstedt – Hamburger SV II (Sa., 14 Uhr)
Zum Start gleich mal ein Derby. Dabei tritt der Gastgeber als Tabellensiebter des Vorjahres an. „Das war absolut in Ordnung. Wenn wir eine ähnlich gute Saison wie in der zurückliegenden Spielzeit spielen, sind wir zufrieden“, sagt Eintracht-Coach Dirk Heyne. Wie rund ein Drittel seiner Kollegen traut er dem HSV dagegen eine Spitzenposition zu. Doch da macht Christian Titz nicht mit. „Wir legen uns bei unserem Saisonziel nicht tabellarisch fest. Mit unserer jungen Mannschaft wollen wir versuchen, attraktiven und erfolgreichen Fußball zu spielen. Was dann dabei herausspringt, werden wir sehen“, sagt der Trainer des Derbygegners.

Altona 93 – TSV Havelse (So., 14 Uhr)
Berkan Algan, Trainer des Aufsteigers aus Altona, weiß, was ihn in den kommenden Monaten erwartet: „Wir als Neuling müssen uns erst einmal in der neuen Liga zurechtfinden. Aus unseren begrenzten Mitteln wollen wir das Beste machen. Wenn wir in der Klasse bleiben sollten, wird auf jeden Fall gejubelt.“ Die Ansprüche sind aus guten Gründen erst einmal bescheiden. Das sieht beim Gegner, ebenfalls aus guten Gründen, schon ganz anders aus. Nach dem sechsten Rang im Vorjahr möchte TSV-Coach Chrisitan Benbennek „offensiven und attraktiven Fußball spielen und dabei möglichst erfolgreich sein“. Eine konkrete Platzierung nennt er dagegen nicht als Saisonziel.

VfV Borussia 06 Hildesheim – VfL Wolfsburg II (bereits verlegt auf Mi., 2.8. 18:30 Uhr)
Nach einer anstrengenden Rückrunde, die sie am Ende auf den 15. Rang führte, möchte man sich beim VfV am liebsten aus dem Abstiegskampf heraushalten. „Wir werden versuchen, in der Liga zu bleiben“ sagt Trainer Jörg Goslar. Auf sein Team wartet nun allerdings ein erster Prüfstein, der Dritte des Vorjahres. Den VfL II sehen nicht wenige Trainer auch in diesem Jahr ganz vorn. Doch Rüdiger Ziehl dämpft die Erwartungen. „ Für ganz oben wird es mit unserer jungen Mannschaft wohl nicht reichen. Eine Platzierung unter den ersten fünf Mannschaften wäre top“, sagt der Wolfsburger Coach – und er betont: „Priorität hat ohnehin die Ausbildung der Spieler.“

1.FC Germania Egestorf/Langreder – Eutin 08 (15 Uhr)
Für den Gastgeber, Aufsteiger des Vorjahres und am Ende Tabellenzehnter, geht es auch in diesem Jahr nur um ein Ziel. „Bei uns im Verein wären – wie schon in der zurückliegenden Spielzeit – alle glücklich und zufrieden, wenn wir erneut den Klassenverbleib schaffen. Um mehr kann es für uns nicht gehen“, sagt Germania-Trainer Jan Zimmermann. Sein Kollege Hans-Friedrich Brunner strebt eine ganz ähnliche Platzierung an. „In unserer ersten Regionalligasaison aller Zeiten streben wir den Klassenverbleib an“, so der Coach des Aufsteigers.

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