Allerorten in Deutschland kämpfen die traditionellen Sportvereine ums Überleben. Überalterung und Mitgliederschwund kennzeichnen die einstmals so aktiven und erfolgreichen Vereine. Nur im Bereich Fußball gibt es hier und da noch starke Vereine mit motivierten Mannschaften. Aber gerade beim Nachwuchs, dem Alter zwischen 7 und 14 Jahren, fehlen die Mitglieder. Ein aktueller Radiobeitrag (Deutschlandfunk, 10.12.2016) beleuchtet das Dilemma und macht gleichzeitig Hoffnung: "Ein guter Verein ist ein Verein, der offen ist für alle, der ein Angebot macht, was die Menschen anspricht, ihren Lebensalltag, ihren gesundheitlichen, sozialen Erfordernissen entspricht und ihnen immer wieder die Freiheit ermöglicht, auch neue Formen des Sporttreibens zu wählen, neue Kontakte aufzubauen, sich zu engagieren oder auch nicht zu engagieren." (Sportsoziologe Hans-Jürgen Schulke) Nur: Dafür braucht ein Verein Geld und Ideen."

Sponsoring – Wichtiger als je zuvor

Es fehlt nicht nur an Menschen, die tatkräftig mithelfen, sondern ebenso an Lösungsansätze und Gelder. Vielerorts sind es die örtlichen Sparkassen und Volksbanken, welche die traditionellen Feuerwehr- und Sportvereine unterstützen. Eine prima Idee sind Unternehmen, die als Sponsor auftreten und dadurch neuen Schwung in die Sportvereine bringen. Dies kann geschehen in Form von direkten Geldern, die zum Beispiel der Jugendarbeit des Vereins zufließen. Regionale Unternehmen können auch über lokale oder online tätige Sportausstatter, wie sport-kanze.de, für die Neuanschaffung der Sportausrüstung sorgen. Die Gegenleistung besteht dann in Bandenwerbung in Sporthallen und auf Fußballplätzen oder in Form von Logos auf den Trikots. Dies beschert Aufmerksamkeit und sichert gleichzeitig Sympathien für den Sportausstatter. Denkbar sind auch Rabatte auf Einkäufe in dem jeweiligen Fachgeschäft oder Fachversand. Davon profitieren beide Seiten und die Mitglieder erfüllt zudem ein gewisser Stolz, wenn ein Sportunternehmen so großes Vertrauen in sie setzt.

Vereine – typisch deutsch?

Vereine zu bilden ist ein typisches deutsches Verhalten. Von der „Vereinsmeierei“ der Deutschen wurde früher spöttisch-liebevoll gesprochen. Seine Wurzeln hat diese Bewegung im Biedermeier, als man sich ins Private zurückzog und allerorten in Deutschland Vereine entstanden. Die traditionellen Turnvereine waren zudem Brutstätten des Nationalismus. Die Sportvereine, wie wir sie heute noch kennen, entstanden erst ab Ende des 19. Jahrhunderts nach britischem Vorbild. Auch das Fußballspielen ist nicht typisch deutsch, sondern das Treten nach dem Ball stammt ursprünglich aus Schottland. Wie kaum in einem anderen Land erblühten im Laufe des 20. Jahrhunderts jedoch im vereinigten Deutschland die Sportvereine mit vielen Sparten. Turnen, Gymnastik, Handball, Federball, die Liste ist lang und umfasste Alt und Jung, die begeistert in ‚ihren Sportverein‘ – manchmal sogar mehrmals in der Woche – gingen. Dazu kam die Geselligkeit nach dem Sport und das gute Gefühl, etwas für den Körper getan zu haben.

Gründe für das Vereinssterben

Heutzutage gehen viele lieber in die teuren Fitnessstudios als in einen Verein einzutreten. Die Ganztagskindergärten und Ganztagsschulen tragen ebenfalls dazu bei, dass die Attraktivität der Sportvereine nicht mehr gegeben ist. Die Zeit fehlt einfach. Zudem sprechen die meisten Sportarten, bis auf den Fußball, junge Menschen nicht mehr an. In der Freizeit wird heute ‚abgehangen‘ oder im internet gesurft. Was dabei schwindet ist nicht nur der Gemeinsinn, sondern auch die Gesundheit. Gründe für das Vereinssterben sind aber auch mangelnde Attraktivität und fehlendes Engagement. Ebenso der demografische Wandel trägt dazu bei. Es wurden weniger deutsche Kinder geboren und vielen Einwanderern ist das deutsche Vereinsleben fremd. Den heute Vollzeit-Berufstätigen fehlt auch oft die Zeit, um sich nach der Arbeit oder am Wochenende noch ehrenamtlich zu engagieren. Die Sportvereine können aber nur über das Ehrenamt existieren.