Wir haben für die Bundesliga-Saison 2018/19 einen ganz besonderen Leckerbissen für unsere Leser! Bruno Kassenbrock, profunder Kenner der regionalen, gesamtdeutschen und internationalen Fußballszene, wird uns zwischen den hoffentlich spannenden Spielen mit seinen Gedanken zur Bundesliga unterhalten. Freut euch auf seine unkonventionelle, tiefgründige und vor allem immer aufrichtige Sichtweise! Viel Vergnügen! Die Kolumne ermöglicht Dominik, der allseits bekannte Wirt des Stadions an der Speckstraße - Göttingens bester Fußballkneipe.

Als kleiner Schreiberling aus Göttingen frage ich mich in letzter Zeit des Öfteren: „Wie kritisch darf man mit dem „Großen“ aus der Bundesliga sein?“ „Was ist angebracht?“ „Was ist unangemessen“ „Was wirkt vielleicht sogar arrogant?“ Ich formuliere es daher vorsichtig. „Schalke 04 ist nicht mehr das Schalke 04, welches ist aus meiner Kindheit kenne. Nicht mehr der Verein, der ein Alleinstellungsmerkmal besaß. Nicht mehr der Club, dem die Fans blind vertrauten.“ Nicht falsch verstehen. Natürlich hat sich einiges verändert. Nicht nur auf Schalke. Auch in Freiburg, Leipzig, Heidenheim oder Aachen sieht es nicht mehr so aus wie vor Jahren. Aber auf Schalke fällt es mehr ins Gewicht, macht es einen wirklichen Unterschied und fällt nachhaltig auf.
Arbeiterverein, Maloche, Hingabe und Verehrung der eigenen Helden, nicht zuletzt der „Eurofighter“.
Martin Max, Yves Eigenrauch, Mike Büskens und Marc Wilmots. Später dann Ebbe Sand, Sven Vermant und nicht zuletzt Raúl. Auf Schalke fühlt man sich wohl. „Die Bosse“ Charly Neumann und Rudi Assauer hatten den Verein einen eigenen Charakter gegeben.
Und heute?
Ich füge es nochmal an. Aus Göttingen eine Bewertung abzugeben, ist nicht einfach und ich bin auch gerne bereit für Kontroversen in der Speckstrasse. Schalke wird von Woche zu Woche unsympathischer. Nicht, dass ich Schalke jemals tief in meinem Herzen hatte, aber in letzter Zeit häufen sich die negativen Auffälligkeiten. Christian Heidel, der Manager, der 20 Jahre tolle Arbeit in Mainz leistete, dabei aber selten im Fokus stand und die große weite Welt erobern wollte, macht einen machthaberischen Eindruck. In Interviews will er immer wieder zeigen, dass er den Verein auf ein neues Level heben kann, alleine die Beweise dafür fehlen mir.
Auch Domenico Tedesco, Laptoptrainer aus Aue (verzeiht mir die Beleidigung) macht nicht immer den souveränsten Eindruck. Das, was sich bei Nagelsmann, Kohfeldt oder Baum intelligent anhört, kommt bei ihm rüber, wie bei einem Streber, der einen nicht abschreiben lassen will, wenn man wieder mal nicht gelernt hat. Er kackt einen sogar noch an, wenn man auf dem Klo Eine rauchen war.
Die letzten drei Jungs, die er hinter sich gelassen hat sind Benni Höwedes, Naldo und Ralf Fährmann.
Nicht falsch verstehen. Personalpolitik ist des Trainers Sache und er wird sicherlich seine Gründe gehabt haben, aber drei Gesichter des Vereins in einer Art und Weise zu degradieren, die ich auf Schalke nicht für möglich gehalten hätte, verwundert doch sehr.
In meinem Umfeld bewegt sich auch der ein oder andere Schalker. Eigentlich nette Kerle, die dem Verein weiterhin folgen und ihrem Domenico auch weiterhin vertrauen. Ich bin allerdings der Meinung: Unter Rudi hätte es die Wechsel von Höwedes und Naldo (in der Form der öffentlichen Wahrnehmung) nicht gegeben.
Heute in Berlin kann es bei kalten Temperaturen eigentlich nur zu einem destruktiven Kick werden. Für beide ist eigentlich ein Remis in Ordnung. Daher tippe ich auf Selbiges. 1-1. Tore Preetz und Ebbe Sand…, ach nee, die schöne alte Zeit ist ja vorbei…

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