Die elfte Liga des Spielbetriebs des DFB ist in unserer Region die unterste Klasse, tiefer geht es nicht. In der Regel spielen hier Aktive, die es nicht besser können, jene, die nur aus Spaß an Spiel, Bewegung und Kameradschaft ohne Leistungsdruck kicken wollen oder diejenigen, die ihre Karriere im hohen Alter ausklingen lassen. Deshalb ist es unverständlich, dass es gerade in dieser Liga immer wieder zur Explosion der Emotionen kommt. Wer Spiele in dieser Klasse besucht, kann angesichts der Härte, der Meckerei und der Respektlosigkeit gegenüber Gegenspielern oder Schiedsrichter oft nur mit dem Kopf schütteln. „Dabei ist die Liga doch nur Freizeitsport! Begreift es doch endlich!“, möge der Autor angesichts des Geschehens den Protagonisten oft ausrufen! Am Sonntag gab es wieder einen Spielabbruch.

Im Spiel der SG Ballenhausen/United, Tabellensechster der 3. Kreisklasse C, gegen den FC Lindenberg Adelebsen III, Zehnter der Liga, musste Schiedsrichter Martin Lacic die Partie auf dem Sportplatz in Ballenhausen beim Stand von 3:1 kurz vor der Pause abbrechen. Der Staffelleiter Sebastian Lehne konnte Gökick gegenüber noch keine Aussagen zum Schiedsrichter-Sonderbericht tätigen, da er erstens noch nicht vorlag und zudem ein Verfahren eröffnet wurde, das aktuell noch schwebt. Diese unvoreingenommene Zurückhaltung ist verständlich.

Edin Karic, Kapitän der gastgebenden Mannschaft, ärgerte sich über das Verhalten der den Abbruch auslösenden Personen. Er sah die Situation so: Mehrfach hätten Gäste-Spieler und Zuschauer verbal dazu aufgefordert, den besten Spieler des Spiels, Danjel Kajic, zu foulen. Es sei der Satz gefallen: „Da kommt er, brecht ihm die Beine!“. Kajic ist erst kürzlich nach einer langen Verletzungszeit wieder zurück auf den Sportplatz gekehrt. Dann sei es kurz vor der Pause zu einem brutalen, in seinen Augen platzverweiswürdigen Foul gegen den Spielmacher der SG gekommen. Jetzt sei die Situation eskaliert. Zwei Zuschauer aus dem Lager der Gastgeber wären auf das Spielfeld gelaufen, es sei am Ort des Fouls zu einer Rangelei zwischen Spielern und Betreuern der beiden Mannschaften gekommen, in deren Folge der Schiedsrichter entschieden hätte, die Partie abzubrechen. Karic ärgerte sich über das Verhalten der Zuschauer. „Wir haben 3:1 geführt, wären wir ruhiger gewesen, wäre nichts passiert. Der Schiedsrichter hätte für das Foul den Täter vom Platz stellen müssen, dann wäre nichts passiert.“, so Karic. Aber dennoch dürften die Zuschauer dort nicht eingreifen. Ebenso seien die Provokationen des FC unfair gewesen, sie sollen von Beginn des Spiels an ausgestoßen worden seien.

Guido Sievert, 1. Vorsitzender des FC Lindenberg Adelebsen möchte sich ebenfalls zum laufenden Verfahren nicht äußern. Nur so viel: Er selbst sei nicht vor Ort gewesen, habe aber Beteiligte zur Rede gestellt. Sie hätten ihm gegenüber geäußert, dass dieses Foul passiert sei, es aber nicht übermäßig brutal gewesen sei. Die Folge der Auseinandersetzung sei jedoch keineswegs harmlos gewesen. So hätte ein Spieler aufgrund von Schlägen und Tritten im Krankenhaus behandelt werden müssen, ein anderer verzichtete darauf, trug aber deutlich sichtbare Zeichen von Schlägen im Gesicht. Von verbalen Provokationen sei ihm nichts berichtet worden.

Sobald der Sonderbericht des Schiedsrichters Martin Lacic vorliegt, werden wir weiter berichten.

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