Der stattliche TSC-Anhang konnte am Sonntag zwar keine Dorster Punkte bejubeln, bekam für das Eintrittsgeld aber dennoch einige Slapstick-Einlagen und Kuriositäten geboten, die die Niederlage nach Spielschluss schnell in den Hintergrund treten ließen und für amüsanten Gesprächsstoff sorgten.

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Der Spielverlauf ist eigentlich schnell erzählt: Die Gäste vom SV Rotenberg zeigten, bedingt auch durch ihren Pokaleinsatz am Freitagabend, sicherlich nicht ihre beste Saisonleistung, gewannen das Spiel aber in der Höhe verdient mit 0:3. Mangels Spielermaterial mit feiner Klinge, boten die ersatzgeschwächten Dorster eine fußballerisch eher schwache Performance, wussten aber immerhin kämpferisch zu überzeugen.
Die Gäste bissen sich lange Zeit die Zähne an der TSC-Defensive aus, sodass schließlich ein Eigentor der Dorster die 0:1 Führung für den SVR einbrachte (33.).
Dorste spekulierte fast ausnahmslos auf Konter und bekam auch große Räume angeboten. Leider fehlte an diesem Tag die Durchschlagskraft und das Quäntchen Glück, das es braucht, damit ein langer Ball auch mal durchrutscht.
So waren es letztlich die Gäste, die durch einen Distanzschuss (60.) und einen Kopfball nach zumindest fragwürdigem Freistoß (76.) das Ergebnis auf 0:3 stellen und somit die 3 Punkte nach einem sehr fairen Spiel eintüten konnten.

Auf die oben erwähnten und aufgrund des schwachen Spiels sowieso viel interessanteren Slapstick-Einlagen soll hier noch mal im Detail eingegangen werden.

#1 Capture the flag

18. Minute: Ein Rotenberger Akteur bricht auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch, seine fehlgeschlagene Flanke fliegt jedoch in hohem Bogen hinter das Tor. Laut fluchend und vermutlich in Erwartung einer gefederten Kipp-Eckfahne, setzt er seinen gesamten Frust in Energie um, und holzt gegen die Spielfeldmarkierung. Nur leider hat sich der Vandale anscheinend in der Höhe der Spielklasse geirrt und so zerberstet das im Boden verankerte Stück in alle Einzelteile. Erschrocken ob des angerichteten Schadens, zeigt sich der Akteur mit der Gelben Karte und den mahnenden Worten des Schiedsrichters „Das war ja jetzt mal richtig doof!“ völlig einverstanden.

#2 Kacktor des Monats Mai

33. Minute: Eine flache Hereingabe des SVR bringt TSC-Kapitän Erik Wedemeyer mit einer Grätsche unter Keeper Denis Mylius hindurch auf den Weg zu seinem mannschaftsübergreifend dritten Saison-Eigentor. Das Leder prallt jedoch vom Innenpfosten zurück ins Feld. Einem euphorischen Aufatmen folgt aber sogleich Ernüchterung. Kevin Bergmann, als letzte Rettung zu Hilfe geeilt, hatte bereits zum Streich ausgeholt und drischt das Leder zurück ins Tor. 0:1 für die Gäste. Der Inbegriff eines „Kacktores“.
Hört sich nicht so kurios an. Muss man wohl dabei gewesen sein.

# 3 Mein Name ist Haase, ich weiß von nichts

38. Minute: Ein Rotenberger Akteur spielt einen Rückpass zum eigenen Torwart. Dieser wird vom Dorster Niklas Buchwald unter Druck gesetzt und versucht sich an einem Befreiungsschlag. Da der Dorster Platz im Gegensatz zum Rasen in Rhumspringe jedoch in etwa so eben ist wie die Gesichtshaut eines Teenagers, hüpft das Leder noch mal auf und der Befreiungsschlag fliegt kerzengerade in die Luft. Buchwald steigt zum Kopfball hoch und der Torwart faustet den Ball kurzerhand aus dem Strafraum. Nicht erst seit dem Herzschlagfinale der Bundesligasaison 2000/01 weiß man: Das muss indirekten Freistoß geben. Doch trotz vehementer und laustarker Beschwerden der TSC-Spieler, bleibt die Pfeife von Schiedsrichter Joshua Haase stumm. Getreu seines Nachnamen-Credos verbleibt er gedanklich beim „Mein Name ist Haase, ich weiß von nichts“. Klare Fehlentscheidung.
Aber, das muss man natürlich noch erwähnen, ist keinesfalls vorausgesetzt, dass der Ball auch ins Tor gegangen wäre. An diesem Tag wäre er vermutlich auf das angrenzende Feld von (und so schließt sich der Kreis) Wilhelm Haase geflogen.

#4 Royal Rumble

90. Minute: Tim Launhardt holt sich noch seine obligatorische Gelbe Karte ab. Es ist bereits die neunte in dieser Spielzeit. Vermutlich steht bald wieder ein familiäres Ereignis an 😉
Ein SVR-Spieler versucht den Ball an der Werbebande vor Launhardt abzuschirmen. Dieser lässt sich nicht zwei Mal bitten und checkt den Gegner dermaßen dagegen, dass dieser im „Dran, drauf, drüber“-Style der Grenadiere im hohen Bogen hinter der Bande verschwindet.
Launhardts Kommentar nach dem Spiel: „ Eigentlich hätte der gar nicht mehr mitspielen dürfen. Wer beim Royal Rumble übers dritte Ringseil fliegt, darf ja auch nicht mehr mitmachen.“

Bereits nächsten Freitag geht es für den TSC mit einem Heimspiel weiter. Zu Gast ist der SV Scharzfeld, der in der Hinrunde mit 0:3 bezwungen werden konnte. Die Mannschaft des SVS ist aber nicht mehr mit dem Team der Hinrunde zu vergleichen. Nach der Rückkehr einiger verletzter Spieler, spielt Scharzfeld eine deutlich stärke Rückrunde. Es wird also mit Sicherheit eine enge Partie. Anpfiff ist um 18:30 Uhr.

Aufstellung TSC Dorste:

D. Mylius – K. Bergmann, E. Wedemeyer(Kapitän), D. von Einem – P. Bode, T. Launhardt, P. Ulrich(59.D. Vihs), Ma. Ludwig – N. Kurschatke, G. Armbrecht(59. F. Müller),
N. Buchwald(74. M. Jahnke)

Trainer / Betreuer: C. Exner / T. Meister

Tore: 0:1 K. Bergmann (33. ET), 0:2 A. Diederich (60.), 0:3 F. Otto (76.)

Gelbe Karten TSC: K. Bergmann, T. Launhardt

Schiedsrichter: Joshua Haase
Assistenten: Alexander Dix, Michel Wiegand

Bericht: E. Wedemeyer

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