Auf dem Papier hatte der Landesliga-Dritte, die SVG Göttingen, im Vorfeld der Partie gegen den akut abstiegsbedrohten SCW Göttingen wie der klare Sieger ausgesehen. Auf dem Platz sah es jedoch anders aus, und die SVG Göttingen musste vor etwa 200 Zuschauern eine überraschende 0:2-Pleite im Göttinger Derby hinnehmen. Die SVG selbst bleibt nach der Niederlage auf Platz drei des Landesliga-Klassements, der SCW klettert um einen Rang auf Platz fünfzehn, bleibt aber mit drei Punkten Rückstand zum rettenden Ufer weiterhin abstiegsgefährdet.

Dem SCW Göttingen gelang ein Husarenstreich, indem dem Favoriten eine Niederlage beigebracht wurde. Im Hinspiel hatte die SVG Göttingen den SCW mit einem beeindruckenden 5:1 vom Feld gefegt. Die SVG beherrschte die Szenerie, vergab aber viele Großchancen, selbst in Führung zu gehen. „Wenn wir aus unseren vielen Chancen ein oder zwei Tore erzielen, gehen wir wahrscheinlich als klarer Sieger vom Platz.“, ärgert sich SVG-Trainer Dennis Erkner. Aus einem hohen Anteil an Ballbesitz schlug das Gäste-Team keinen Nutzen. Kurz vor dem Pfiff zur Halbzeit machte Julian Kratzert das 1:0 zugunsten des SCW Göttingen (40.). Einen Torerfolg in Halbzeit eins verbuchte lediglich das Heimteam, womit man eine knappe Führung mit in die Kabinen nahm. 

Im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild. Die SVG bestimmte das Spiel und hielt sich vorwiegend in der Hälfte des Zimmermann-Teams auf. Doch klare Chancen wurden nicht mehr erspielt. „Je länger des Spiel dauerte, desto weniger zielgerichtet waren unsere Aktionen.“, gab Erkner zu. Es sei vielleicht eine Frage der Erfahrung gewesen. Sein Team sei mit zunehmender Zeit unruhiger geworden. Bis zur ersten personellen Änderung, als Kevin Degenhardt Steffen Doll ersetzte, war es im zweiten Durchgang ruhig geblieben (60.). In der 65. Minute brachte Marius Placzek den Ball im Netz der SVG Göttingen unter. Nichts ließ der Gast unversucht: Mit Ali Ismail kam ein weiterer nomineller Angreifer in die Begegnung, der Jan-Niklas Linde ersetzte (65.). Mit dem Schlusspfiff durch Axel Dimpker siegte der SCW gegen die SVG Göttingen. „Es ist kein Weltungergang. Es war für uns die erste Niederlage 2019, zuvor haben wir neunmal nicht verloren. Das ist dann auch einmal erlaubt und gehört zur Entwicklung eines Teams dazu.“, schlägt Erkner versöhnende Töne an.

Nach vier sieglosen Spielen ist der SCW Göttingen wieder in der Erfolgsspur. Der Nordstadt-Club macht nach dem Erfolg in der Tabelle Boden gut und rangiert nun auf Position 15. Allerdings hat der SCW Göttingen nur noch fünf Spiele Zeit, den Rückstand zum rettenden Ufer aufzuholen.
Der Patzer der SVG Göttingen zog im Klassement keine Folgen nach sich. Mit beeindruckenden 73 Treffern stellt der Absteiger den besten Angriff der Landesliga Braunschweig, jedoch kam dieser gegen den SCW Göttingen nicht voll zum Zug. 

Der SCW Göttingen muss am Sonntag auswärts im überlebenswichtigen Keller-Duell beim Tablellennachbarn TSV Hillerse ran. Bereits am Mittwoch ist die SVG Göttingen in der Fremde beim Vorletzten SV Lengede gefordert. Mit einem Sieg könnte das Erkner-Teams auch den abstiegsbedrohten Göttinger Teams helfen. Am kommenden Sonntag übrigens kommt der SV Lengede zum Rückspiel an den Göttinger Sandweg.
Die Teams laufen auf

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