Im Topspiel der 1. Kreisklasse Nord trennten sich der SC Eichsfeld und der TSC Dorste nach einer unterhaltsamen Partie leistungsgerecht mit 2:2. Danach sah es jedoch zwischenzeitlich überhaupt nicht aus.

Der Beitrag aus der 1. Kreisklasse Nord wird präsentiert von:

Der Beginn der Partie glich den Aktivitäten in einer Hundepension zur Urlaubszeit: Gegenseitiges Beschnuppern und Beschnüffeln. Nach der Identifizierung der stärksten Rüden auf der Wiese, nahm das Spiel dann langsam an Fahrt auf.

Der gastgebende SC Eichsfeld erspielte sich ein leichtes Übergewicht, konnte jedoch keine großen Chancen kreieren. Der TSC wiederum versuchte Kevin „Husky“ Bergmann ausreichend Auslauf zu verschaffen, doch Geburtstagskind Bergmann wurde an diesem Tag von seinen Bewachern an der ganz kurzen Leine gehalten und konnte seine Pace nur selten ausspielen.

In der 15. Minute sorgte ein individueller Fehler im Dorster Spielaufbau für die Führung des SC Eichsfeld, als Niklas Kurschatke ein folgenschwerer Fehlpass unterlief. Eichsfelds Fabian Jung marschierte auf das Dorster Tor zu und versenkte den Ball mit einem herrlichen 20-Meter-Knaller im Gehäuse.

Doch auch der TSC blieb stets gefährlich, gute Chancen durch Jakob Hennig, Michael Schlodder und Hewad Osmani blieben jedoch leider ungenutzt.

Unmittelbar vor der Halbzeit gab es dann hüben wie drüben jeweils eine Torchance aus der Kategorie „definitiv machbar“. Während auf Eichsfelder Seite ein Akteur nach Eckstoß völlig freistehend den Ball über das Tor jagte, war es auf Dorster Seite Goalgetter Michael „Schotter“ Ludwig, der das Leder aus 3 Metern nicht im Gehäuse unterbringen konnte.

Somit ging es mit der knappen 1:0 Führung für den SC Eichsfeld in die Kabinen. TSC-Coach Exner attestierte seiner Mannschaft eine sehr gute Leistung und schwor das Team auf die zweite Halbzeit ein. Auch Dennis Meister meldete sich zu Wort und forderte seine Mitspieler zu mehr Kreativität bei Freistößen auf. Anstatt des klassischen Einfach-mal-Draufhaltens sollte der Gegner mit findigen Varianten überrascht und bezwungen werden. Doch dazu gleich mehr.

Die zweite Halbzeit begann ebenso wie die erste eher durchwachsen und ereignisarm.

In der 60. Spielminute bekam der TSC einen Freistoß im rechten Halbfeld zugesprochen: Eine Sache für Jakob „Swag Level 100“ Hennig, den jungen Mann, der die Kombination aus Hawaiihemden und weißen Socken in Sandalen wieder salonfähig gemacht hat. Hennig, von einem Mitspieler unlängst als „bester Freistoßschütze des Teams“ bezeichnet, hatte sich für diese aussichtsreiche Situation extra einen Ass im Ärmel aufgehoben. Gemeinsam mit seinem Kompagnon Daniel von Einem hatte er einen ganz feinen Trick ausgeheckt: Pass an der Mauer vorbei in den Lauf von Daniel, Flanke, Tor!
So der Plan. Leider war dieser Plan in etwa so durchsichtig wie die zu Ostern von Mutti geputzten Fensterscheiben. Die Eichsfelder Mauer fing den Ball ab und leitete umgehend einen Konter ein.
Zum Glück hatte Hennig bereits in der ersten Halbzeit nach einem Volltreffer (sein eigenes) Blut geleckt, bürstete hinterher und fällte den Gegenspieler unsanft hinter der Mittellinie.
Eigentlich richtig, hätte er nicht acht Minuten zuvor bereits die Gelbe Karte gesehen. Die Folge: Gelb-Rot.

Während sich der gesperrte Tim Launhardt – in der Vorwoche ebenfalls mit Gelb-Rot vom Platz gestellt – am Spielfeldrand darüber freute, nicht mehr Halter des dümmsten Platzverweises der Saison zu sein, nutzte der verletzte Gerrit Armbrecht die Gunst der Stunde und verkaufte Delinquent Hennig umgehend eine Fahrkarte für den Fan-Bus zum nächsten Auswärtsspiel beim VfL Herzberg.
Es kommt halt immer drauf an, was man draus macht.

Und es kam noch schlimmer für den TSC: In der 67. Minute holzte der ansonsten gemäß seiner Herzensdame Helene Fischer „fehlerfrei“ agierende Dennis Meister nach einer flachen Hereingabe über den Ball und Eichsfelds Dennis Tauchmann versenkte das Leder aus wenigen Metern zum 2:0 im Netz.

Ein Mann weniger und 2:0 hinten. Angesichts dieser prekären Situation bereitete Coach Exner an der Seitenlinie bereits einen Defensivwechsel vor, um den Laden hinten dicht zu machen und nicht mit einer Packung nach Hause fahren zu müssen.

Doch nur zwei Minuten später gelang dem TSC ein echter Wirkungstreffer. Michael Ludwig verlängerte den Ball in den Lauf von Wirbelwind Hewad Osmani. Der seit kurzem 18-Jährige, unter der Woche zur Volljährigkeit von seinen Mitspielern mit einer Torte beschenkt (also einer aus Teig und Topping ;-)), blieb vor dem Tor eiskalt und verkürzte lässig auf 2:1 (69.).
Was heißt eigentlich „Weltmann“ auf Paschtu?

Der SC Eichsfeld zeigte sich in der Folge doch etwas beeindruckt von diesem Treffer und ließ den TSC zurück ins Spiel kommen. Denn in der 74. Minute wurde erneut Hewad Osmani auf die Reise geschickt, drang in den Strafraum ein und wurde vom Keeper unsanft von den Beinen geholt.
Den fälligen Elfmeter verwandelte Michael Ludwig humorlos mit Vollspann zum 2:2
.
Dorste verbarrikadierte in den Schlussminuten den Strafraum und wollte das Ergebnis über die Zeit retten. Dennis Meister und Patric Bode, für den angeschlagenen Erik Wedemeyer in die Partie gekommen, als IV-Fraktion „Glatzen, die nicht patzen“ und die Außenverteidiger Daniel von Einem und Samim Osmani (für Florian Lampenscherf) warfen sich beherzt in jeden Zweikampf.
Den Rest erledigte mal wieder Torhüter Denis Mylius, der gleich zweimal in höchster Not mit Superreflexen rettete.

Nach nervenaufreibenden drei Minuten Nachspielzeit war es dann endlich überstanden und der TSC konnte dank einer fantastischen Moral einen verdienten Punkt aus dem Eichsfeld entführen.

Am nächsten Sonntag steht erneut ein Auswärtsspiel an. Um 14:30 Uhr gastiert der TSC Dorste beim Aufsteiger VfL Herzberg.

Bericht: Erik Wedemeyer

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