Das Auswärtsspiel in Breitenberg glich am Mittwoch eher einem Zahnarztbesuch für den TSC Dorste. Man fährt zum Spitzenreiter und versucht die Schmerzen in Grenzen zu halten. Der ortsansässige Kreisliga-Zahnarzt Oliver Gräbel konnte dabei auf 17 Helfer zurückgreifen, während man in Dorste nach dem Spiel in Scharzfeld vom Wochenende das Telefonbuch durchgeblättert hatte, um 14 Spieler auf den Zahnarztstuhl zu bekommen. 1-8 fehlt, 2-8 fehlt, 3-8 fehlt, 4-8 fehlt… übersetzt meint der Zahnarzt die fehlenden Weisheitszähne – für den TSC bedeutete es: kein Steffen Kranisch, kein Arne Wedemeyer, kein Maxi Ludwig, kein Niklas Buchwald.

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Ähnlich wie ein Kind versucht seinen Mund lange geschlossen zu halten, um das Bohren des Arztes zu verhindern, versuchte auch der TSC den technisch versierten Breitenbergern möglichst keine Räume im und um den eigenen Sechzehner anzubieten. Nach kurzer Inspektion verlagerte sich das Spiel von Beginn an in den Backenzahnbereich der TSC-Hälfte.
Die beiden Schneidezähne Michael Ludwig und Sarhat Siero Tammar konnten nur selten zubeißen und nagten sich eher an der soliden Verteidigung der Heimelf die Zähne aus.
In der 19. Minute offenbarte sich dann das erste Loch in der Dorster Deckung. Die passende Füllung in Zahnfarbe war dann das schön herausgespielte 1:0 für den SV Germania durch Angelo Deppe.
Bis zur Pause gelang es dann aber den Dorstern, ähnlich wie mit einer festen Klammer, die eigenen Reihen zusammenzuhalten. Somit ging es mit einem knappen Vorsprung für das Behandlungsteam Germania in die Verschnaufpause. Trainer Exner war zufrieden mit der Widerspenstigkeit seines Teams und riet dazu, weiter die Schotten dicht zu machen, um vielleicht gegen Ende des Besuchs noch einen Wirkungstreffer zu erzielen und dem Zahnarzt in den Finger zu beißen.

Doch in der zweiten Hälfte wurde der TSC dann sprichwörtlich auf dem Behandlungsstuhl festgeschnallt. Vor allem Bastian Vogt und Tobias Gabel versuchten die Eckzähne der Dorster Verteidigung zu ziehen und der TSC musste häufig einmal durchspülen, um Luft zu holen.
Die Entscheidung in der einseitigen Partie fiel dann auch schon in der 48. Minute der Wurzelbehandlung. Gianni Klinge fühlte dem Patienten auf den Zahn und schloss eine Kombination durch den Strafraum mit dem 2:0 ab. Aua – das tat weh…
Als dann in der 62. Minute Kevin Wodarsch per Elfmeter den dritten Zahn zog, glaubten viele, dass der TSC vor einer Totalrenovierung des Esszimmers stehen würde. Doch die Exner-Schützlinge ließen sich nicht hängen und hielten durch eine bissige Zweikampfführung und Gegenwehr das Ergebnis im Rahmen.
Um dann den Dorster Kiefer zu schonen, schloss leider die Tankstelle in Rhumspringe bereits um 20 Uhr ihre Pforten, um weder Süßigkeiten noch Dosenbier an den Mann zu bringen – sehr zur Freude der Araltankstelle in Gieboldehausen 😉

Abschließend möchte ich an dieser Stelle noch ein persönliches Kompliment an den SV Breitenberg loswerden. Es war die bislang beste Mannschaft gegen die ich in mittlerweile 16 Jahren Kreisliga gespielt habe!
Bis zum Rückspiel besorgen wir uns einen Mundschutz und dann geht’s bei 0:0 los.

Bericht: Tim Launhardt

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