Die Hinserie ist gespielt, jetzt geht es wieder von vorn los. Was feststeht nach 17 Spieltagen in der Regionalliga Nord? Der VfL Wolfsburg hat sich etwas abgesetzt, besitzt nun die besten Chancen auf den Titel, und am Tabellenende müssen die Aufsteiger aus Wolfsburg und Oldenburg um den Anschluss kämpfen. Aber wirklich belastbare Aussagen lassen sich vorm 18. Spieltag natürlich nicht treffen – es geht ja gerade erst wieder los.

Von Stefan Freye

VfL Wolfsburg II – SV Werder Bremen II (Sa., 13 Uhr)
Was vom Gastgeber zu erwarten ist, steht fest: Der VfL gewann nun sechs Spiele in Folge und sicherte sich auf souveräne Weise die Herbstmeisterschaft. Er wird also in einer richtig guten Form antreten. Beim Tabellendritten aus Bremen, mittlerweile zehn Punkte hinter dem Spitzenreiter, fällt eine Prognose schwerer. Denn so richtig konstant ist der SVW bislang noch nicht aufgetreten. Zuletzt kassierte er eine 1:4-Niederlage bei Holstein II, die für Trainer Sven Hübscher „auch in der Höhe verdient“ war. Man darf also gespannt sein, welches Gesicht der Gast diesmal zeigt. Ein 0:0 wie im Hinspiel würde in Bremen vermutlich als Erfolg verbucht werden.

SC Weiche Flensburg – SSV Jeddeloh (Sa., 13.30 Uhr)
Der SC Weiche hat sich als Tabellenvierter wieder in der Verfolgergruppe etabliert. Er musste nach vier Siegen in Folge zuletzt aber mit einer Enttäuschung leben: Vorm Spiel gegen den VfB Oldenburg hatten sich die Flensburger schon mehr ausgerechnet als ein 2:2-Heimunentschieden. Seinen Gegner erwischte es allerdings noch ein bisschen schwerer: Der SSV war drei Spiele ungeschlagen, ehe er eine 0:4-Niederlage in Drochtersen kassierte. Es spricht wohl nicht so viel dafür, dass der Tabellenzwölfte den Hinspielerfolg (2:1) wiederholen kann.

Hamburger SV II – Germania Egestorf-Langreder (So., 13 Uhr)
Gewinner unter sich: Am vergangenen Spieltag gelang beiden Mannschaften ein überzeugender Sieg: Die Hamburger wussten mit einem 3:0 über 96 II zu überzeugen, und der Gast lieferte mit dem 4:0 in Norderstedt sogar eine faustdicke Überraschung. Obwohl der Germania (14.) damit der erste Punktgewinn in einem Auswärtsspiel gelang, dürfte es ihr aber wohl schwerfallen, den Hinspielsieg (2:0) zu wiederholen.

VfB Oldenburg – VfB Lübeck (So., 14 Uhr)
Nur eine Niederlage kassierte der VfB aus Oldenburg in den vergangenen zehn Partien. Das einstige Kellerkind verbesserte sich angesichts dieser Serie bis auf den neunten Rang. Zudem bewies der Gastgeber beim 2:2 in Flensburg, dass er mit Spitzenteams fertig wird. Dem VfB aus Lübeck kann all dies aber egal sein: Er liegt nun ein Nachholspiel und sechs Punkte hinter dem Spitzenreiter VfL Wolfsburg zurück. Einen Ausrutscher darf sich der Gast also nicht erlauben – zumal er schon beim 1:1 im Hinspiel zwei Punkte verloren hatte.

Eintracht Norderstedt – BSV Rehden (So., 14 Uhr)
Die Heimniederlage tat weh. Das 0:4 gegen Germania Egestorf-Langreder war für Eintracht-Coach Dirk Heyne allerdings ein Beleg: „Wir können in dieser Liga gegen jede Mannschaft gewinnen, aber auch gegen jede Mannschaft verlieren, wenn nicht alles hundertprozentig stimmt.“ Man ahnt, was der Trainer nun erwartet gegen den BSV Rehden – dass wieder alles stimmt. Der BSV landete nach den Niederlagen gegen Bremen (1:3) und Wolfsburg (0:2) zwar wieder auf einem Abstiegsplatz (16.), wusste in den vergangenen Wochen aber auch immer mal wieder zu überzeugen. Zudem hatte er das Hinspiel bereits mit 2:1 gewonnen. Mit anderen Worten: Leichter wird es wohl nicht für die Eintracht.

TSV Havelse – Hannover 96 II (So., 14 Uhr)
Das Hinspiel hatte die laufende Saison nicht nur eröffnet. Es hatte auch für die erste Überraschung der Saison gesorgt: Mit einem 1:0-Auswärtssieg des TSV war im vergangenen Juli nicht zu rechnen gewesen. Aber Havelse war eben richtig gut drauf in den ersten Wochen, und der Nachwuchs von 96 musste sich erst noch finden. Das gelang dann zwar relativ schnell. Zuletzt kassierte das Team von Christoph Dabrowski aber zwei Niederlagen in Folge und fiel auf den achten Rang zurück. Der TSV belegt als 15. derzeit den Relegationsrang, vermochte die Leistungen vom starken Beginn also nicht zu stabilisieren. Nach sechs sieglosen Partien ließ er beim 2:1 über St. Pauli allerdings aufhorchen. Eine erneute Überraschung erscheint deshalb nicht ausgeschlossen.

Lüneburger SK Hansa – FC St. Pauli II (So., 14 Uhr)
Dreimal war der LSK (13.) ohne Sieg geblieben, bevor ihm zuletzt ein 2:0 über U.L.M. Wolfsburg gelang. Um den Abstand zur Abstiegszone zu halten, sollte nun ein weiterer Heimsieg folgen. Aber der Siebte aus Hamburg stellt schon eine andere Herausforderung dar. Zudem hat er nach der unerwarteten Niederlage in Havelse (1:2) nichts zu verschenken. Also wäre ein 2:2 wie im Hinspiel wohl keine Überraschung.

Holstein Kiel II – VfL Oldenburg (So., 14 Uhr)
Nach einem Favoriten muss man in diesem Aufsteiger-Duell nicht lange suchen: Der Gastgeber (5.) spielt eine überzeugende Saison und landete zuletzt einen 4:1-Erfolg über den SVW II. Dagegen ziert der VfL das Tabellenende, leidet also unter einem ungleich schlechteren Saisonverlauf. Nun wissen die Beteiligten aber auch: Das alles muss nichts heißen in einer Liga, die regelmäßig zu überraschen weiß. Die Karten werden nun mal immer wieder neu gemischt.

SpVgg Drochtersen/Assel – U.L.M. Wolfsburg (So., 15 Uhr)
Drei Siege aus den letzten vier Spielen – die Spielvereinigung ist derzeit in einer richten guten Verfassung. Der Vorletzte aus Wolfsburg besitzt unter normalen Umständen keine wirklich guten Chancen beim Sechsten. Nach sieben Niederlagen aus den vergangenen neun Partien sollte er aber mal wieder punkten, so wie beim 1:1 im Hinspiel. Schließlich ist der Relegationsplatz nun schon sechs Punkte entfernt.

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