Gute Abwehrspieler zu finden gestaltet sich nicht so einfach. Zweikampfstärke, Technik, Taktisches Verständnis lassen sich selbst von geschulten Statistikern kaum messen, bzw. adäquat einordnen. Bei Stürmern ist es dagegen schon leichter. Es hilft das Studium der aktuellen Torschützenliste und schon bleibt der geschätzte Talentscout beim Topscorer Gerbi Kaplan hängen, der anschließend kontaktiert wird. Im Falle unseres Neuzugangs Manuel Jerzyk waren die Wege zum Erfolg etwas komplizierter und führten nicht per Direktverbindung zum Ziel. 

Von Daniel Vollbrecht

Nachdem sich der spielstarke Innenverteidiger des Landesligaaufsteigers SC Hainberg aus beruflichen Gründen entschlossen hatte, den Weg in die höhere Spielklasse nicht mitzugehen, war die erste Kontaktaufnahme vielversprechend. „ Bei Bovenden hatte ich bereits nach dem ersten Gespräch ein gutes Gefühl gehabt und gemerkt, dass ich mich dort langfristig wohlfühlen könnte“, berichtet „Manu“ rückblickend, sehr wohl wissend, dass auch weitere Vereine anklopften und ihm lukrative Angebote unterbreiteten.

Doch die Hartnäckigkeit im Buhlen um einen Defensivmann mit Bezirksligaformat zahlte sich aus. Zunächst wurden die Laufwege von Papa Jerzyk beim wöchentlichen Stadtbummel im Videostudium analysiert, so dass er regelmäßig zu vermeintlich „zufälligen“ Konversationen abgepasst werden konnte. Zudem bekam der komplette BSV-Kader vor dem finalen Auswärtsspiel auf dem Hainberg eine Schulung im sympathischen Auftreten und die klare Anweisung mit auf den
Weg, „bitte fair“ zu gewinnen. Mit Erfolg: „Im letzten Spiel konnte ich mir im direkten Aufeinandertreffen persönlich ein Bild von meiner neuen Mannschaft machen, was mich überzeugte, den Schritt zum BSV zu wagen“, fasst der 22-Jährige angehende Polizeibeamte zusammen.
Auch die Bovender Expertenriege beobachtete Jerzyk am besagten Abend intensiv und war insbesondere vom freundschaftlichen, fast euphorischen Applaus beeindruckt, mit dem Manuel bei seiner Auswechslung von Team und Zuschauern verabschiedet wurde. Ein eindeutiger Beweis, wie charakterstark und mannschaftsdienlich sich Manuel trotz seines zwischenzeitlichen Reservistendaseins auf den Zietenterrassen präsentierte und für uns ein letztes Signal, mit seiner Verpflichtung einen guten Griff getätigt zu haben.
Seine Stärken auf dem Platz beschreibt Manuel kurz und knapp: „Zweikampf, Fairness, Spielintelligenz“. „Fairness“ kann aus dem Munde eines Verteidigers durchaus Rätsel aufgeben, aber damit dürfte wahrscheinlich die Entschuldigung gemeint sein, die dem Gegenspieler nach der fünften Balleroberung in Folge zuteil kommt. Wie kommentierte Luca Gleitze anlässlich einer Gelben Karte unseres scheidenden Defensivstrategen Malte Klüver so schön im teaminternen Liveticker: „Gelbe Karte Malte, wahrscheinlich zu freundlich gewesen.“
Mit Freundlichkeit alleine ist es in der kommenden Bezirksligasaison sicher nicht getan, was auch Manuel (Hobby: „Zu Null spielen“) beim Formulieren seiner Ziele berücksichtigt: „Grundsätzlich müssen wir erstmal den Klassenerhalt schnellstmöglich fix machen, anschließend wird weiter geschaut. Idealziel wäre natürlich die obere Tabellenhälfte. Für mich persönlich ist besonders wichtig der Mannschaft weiterzuhelfen, mich weiterzuentwickeln und endlich wieder regelmäßig auf dem Fußballplatz zu stehen und zu spielen.“
Dafür drücken wir alle Daumen und freuen uns, Manuel Jerzyk beim Bovender SV begrüßen zu dürfen. Herzlich Willkommen!

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