Der VfB Lübeck, nach dem Rücktritt von Stefan Schnoor derzeit ohne Sportdirektor, steht gegen Altona 93 vor einer vermeintlich leichten Heimaufgabe, während der Spitzenreiter VfL Wolfsburg II nach Rehden muss. Am 19. Spieltag der Regionalliga Nord besitzt der Tabellenzweite deshalb ganz gute Aussichten, verlorenen Boden gut zu machen. Das gilt allerdings nur, wenn die Runde wie erwartet verläuft – das war bislang aber nur selten der Fall.

Von Stefan Freye

SV Werder Bremen II – Heider SV (Fr., 19.30 Uhr)
„Wir stehen in einem Entwicklungsprozess und suchen nach Konstanz“, sagt Werder-Coach Konrad Fünfstück. Beim 0:1 in Lüneburg war eine drei Spiele währende Positivserie am letzten Spieltag beendet worden. Immerhin können die Bremer aber für sich in Anspruch nehmen, mit einer sehr jungen Mannschaft anzutreten: Gerade 19 Jahre beträgt das Durchschnittsalter, jünger geht es eigentlich nicht. Da verwundert es nicht, dass Fünfstück gelegentlich noch „Ruhe
und Souveränität“ vermisst. Gegen den Heider SV geht es für den Tabellenachten also erneut um einen Schritt in die richtige Richtung. Aber Vorsicht, Werder! Beim 2:1 über den HSV II landete der 15. aus Heide gerade den zweiten Sieg aus den vergangenen vier Partien.

Hannover 96 II – SSV Jeddeloh (Sa., 13 Uhr)
Zwar gewann 96 II nun bereits seit neun Partien kein Spiel mehr. Aber der 16. hat keineswegs immer enttäuscht in den vergangenen Wochen. Er hatte nämlich auch eine Menge Pech und verlor viele enge Spiele. So machte der Gegner die jüngste Niederlage, dieses 1:2 in Drochtersen, erst in der Nachspielzeit perfekt. So etwas nennt man einen Negativlauf. Den hatten sie in Jeddeloh auch – bis zum letzten Wochenende. Zwar gelang auch gegen den VfB Lübeck kein Sieg, und deshalb ist der SSV nun seit sechs Partien ohne dreifachen Punktgewinn. Aber das 3:3 gegen den Tabellenzweiten konnte sich natürlich sehen lassen.
SC Weiche Flensburg – HSC Hannover (Sa., 13.30 Uhr)
Wie kommt Weiche wohl klar mit dem 0:3 gegen den VfL Wolfsburg? Wie verkraftet der Tabellendritte das Ende einer sechs Spiele währenden Erfolgsserie (5-1-0)? Das Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Hannover dürfte eine Antwort liefern. Beim HSC haben sie übrigens ganz andere Sorgen: Lediglich ein Sieg gelang dem Schlusslicht in seinen 18 Partien, sieben Unentschieden deuten allerdings an, dass es oft eng zuging. Angesichts einer fünf Punkte

entfernten Nichtabstiegszone geht es nun aber gleichwohl um nicht weniger als den Anschluss.

VfB Lübeck – Altona 93 (Sa., 14 Uhr)
Nur ein Sieg in vier Spielen und zuletzt noch das 3:3 in Jeddeloh – es lief zuletzt nicht besonders gut für den Tabellenzweiten aus Lübeck. Das hatte Konsequenzen: Nach eingehender Analyse mit den Verantwortlichen des Vereins nahm Stefan Schnoor seinen Hut als VfB-Sportdirektor. Sein Posten soll nun ganz in Ruhe neu besetzt werden. Derweil will das Team gegen Altona zurück in die Erfolgsspur. Die Gelegenheit erscheint günstig: Der 17. kassierte beim 0:3 gegen Eintracht Norderstedt gerade erst die fünfte Niederlage in Folge. Er tritt selbst bei einem leicht angeschlagenen VfB als klarer Außenseiter an.

BSV Rehden – VfL Wolfsburg II (Sa., 15 Uhr)
Das Spitzenspiel der Runde: Der Tabellenvierte, nach dem 5:1 über Holstein II mit nur einer Niederlage in neun Spielen (7-1-1), empfängt den nun seit drei Partien siegreichen Spitzenreiter. Dabei fällt etwas auf: Bevor der VfL seine Serie startete, hatte er mit 1:4 gegen Holstein II verloren. Beim Spiel in Rehden wird sich nun also zeigen, was Quervergleiche eigentlich wert sind. Die Erfahrung belegt allerdings, dass man sich nur selten auf sie verlassen kann. Sonst müsste der BSV ja einen Kantersieg landen gegen den amtierenden Meister aus Wolfsburg.
VfB Oldenburg – Holstein Kiel II (So., 14 Uhr)
Der Neunte empfängt den Fünften – beide Teams absolvieren bislang also eine sehr ordentliche Spielzeit. Allerdings liegt auch hinter beiden eine Enttäuschung: Beim VfB hatte man mehr erwartet als eine 0:3-Niederlage bei St. Pauli II, und die kleinen Störche mussten sogar eine 1:5-Heimpleite gegen den BSV Rehden verkraften. „Wir haben gemerkt, wie es laufen kann, wenn man nicht dagegenhält und nicht aufmerksam gegen den Ball arbeitet“, meinte Nicola
Soranno aus dem Trainerteam der Kieler. So gesehen hat der Gast eine Lektion erhalten, und vielleicht lernt er ja daraus.
Eintracht Norderstedt – Lüneburger SK Hansa (So., 14 Uhr)
Bei beiden Teams war es im vergangenen Jahr recht turbulent zugegangen, der LSK hatte sogar in die Relegation gemusst. Insofern befinden sich Norderstedt (7.) und Lüneburg (11.) derzeit absolut im Soll – es geht ja vergleichsweise entspannt zu. Das heißt aber nicht, dass keine Punkte mehr gebraucht werden. Im Gegenteil. Es soll ja weitergehen in dieser Weise, und deshalb müssen trotz des recht komfortablen Abstands zum Tabellenkeller einfach weitere Erfolge her.
TSV Havelse – SpVgg Drochtersen/Assel (So., 14 Uhr)
Drei Siege landete der TSV Havelse in den vergangenen vier Spielen, und beim 3:4 gegen den Spitzenreiter VfL Wolfsburg war es ziemlich eng zugegangen. Keine Frage: Der Gastgeber, derzeit Tabellenzehnter, hat einen Lauf. Sein Gegner allerdings auch! Die Spielvereinigung landete beim 2:1 über 96 II bereits den vierten Sieg in Folge, verbesserte sich damit auf den sechsten Rang. Was die aktuelle Form betrifft, so treten diese Teams zu einem Spitzenspiel an. Von diesem Duell ist also einiges zu erwarten.Zum Start der Rückrunde in der Regionalliga Nord
stellen sich mal wieder einige Fragen. Die wohl wichtigste betrifft den VfB Lübeck und sein Gastspiel in Jeddeloh. Wie wird das Team mit dem 0:1 in Drochtersen und dem Verlust der Tabellenführung umgehen?

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