Auswärtsspiele in der Landesliga machen Spaß, zumindest wenn man dem Lebensmotto „Schlafen können wir immer noch genug, wenn wir tot sind“ frönt. Denn zu ungesunder Wochenendzeit ging es heute nach einer kurzen Nacht in Richtung Schöningen, wo wir bereits um 11.00 Uhr bei der ansässigen JSG gastierten. Auf dem Foto testete der anonym bleiben wollende Stürmer des SV Türkgücü Münden, nennen wir ihn mal Bozan Üzgen, entsprechend übermüdet den Airbag des Mannschaftsbusses in einer Körperhaltung irgendwo zwischen Schlafen, Beten und Meditieren.

Von Daniel Vollbrecht

In Schöningen angekommen bewunderten wir die Idylle des kleinen Städtchens, was Flo Corsmann zum Kalauer „Hier ist es echt schönig“ inspirierte. Die erste Viertelstunde auf dem großen Rasenplatz ließ jedoch vermuten, wir hätten unseren Vormittag in Scheißingen oder Kackhausen verbracht. Lethargisch, mit geringer Zweikampfhärte und unstrukturierter Spielweise suggerierten wir dem Betrachter keine Landesligatauglichkeit. Zum Glück unterbrach Keeper Tom Pinne seinen Arbeitseinsatz auf dem Campingplatz um zwischendurch ein paar Eins-zu-Eins Situationen lässig zu entschärfen und auf der Gegenseite sorgte ein Geistesblitz von Politik-P4-Aspirant Arian Kicaj für die schmeichelhafte Führung: Traumpass auf Corsmann, der drehte sich schönig um seinen Gegenspieler herum und kam zu Fall. Den Elfmeter verwandelte er unschönig in die Mitte des Tores, aber darüber wird nächste Woche ebensowenig gesprochen wir über die einwöchige Interimszeit Walter Scheels als Bundeskanzler, die Politikexperte Henri Pelka auf der Hinfahrt im Lerndialog mit Arian gewinnbringend in die Diskussion einbrachte.

Ebenso vergänglich wie „die beiden Gerhards als Bundeskanzler“, Arian schien wohl auf Gerhard Schröder und Gerhard Merkel Bezug zu nehmen, entglitt uns auch die 2:0 Führung aus den Händen. Nach Emirhans Treffer ließen wir mehrere Standards zu und den vielen Warnungen vor Spielbeginn zum Trotz, pennten wir jeweils zweimal zur unpassendsten Zeit. Auf der Gegenseite wäre vor allem in den Schlussminuten der Siegtreffer möglich gewesen, doch nach einer insgesamt eher durchschnittlichen Leistung, die stellvertretend für die mäßige Lustigkeit von Youtube-Influencer Gurkensohn steht, der allenfalls bei Flo Corsmann abotechnische Kredibilität besitzt, mussten wir mit dem Punkt halbwegs zufrieden sein.

Die Rückfahrt versüßte uns Volker mit zwei XXL-Packungen Prinzenrollen, bevor er sich dem verdienten Zeugwartschlaf hingab. Arian klärte uns noch über die Vor- und Nachteile der Globalisierung auf, bevor wir ihm den Tipp gaben, den Fokus besser auf Biologie zu legen. Daran verschwendete unsere Nummer 10 bereits während des Spiels so manchen Gedanken: „Bei dem einen Einwurf kam mir plötzlich in den Kopf, dass ich Donnerstag Bio schreibe. Scheiße.“

Ohne Schlaf, Walter Scheel und mit Bio(honig) im Kopf ein 2:2 geholt macht doch ein wenig Hoffnung auf die kommenden Wochen. Nach einer dreiwöchigen Pause geht es am 28.04. zum BSC Acosta. Ein starker Gegner mit Trikots, die so aussehen wir Gurkensohns Frisur.

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