Alternative Fakten sind in aller Munde. Die einen sehen in Ihnen eine Wurzel der Bedrohung zwischenmenschlichen Miteinanders die anderen bedienen sich ihrer, wenn sie es brauchen, um sich damit vielleicht auch ein wenig besser fühlen können. Was hat das mit Hainbergs Ü 40 und den Niedersachsenmeisterschaften zu tun? Der Reihe nach:

Heute mit alternativen Fakten für euch: der „liebe“ Sebastian

Früh morgens machte sich der von Teamchef Lohse persönlich gesteuerte Bus mit der Neun-Mann Besetzung auf in das ferne Winsen/Luhe, mit dem Ziel, die Hainberger Farben ein weiteres Mal in der niedersächsischen Fußballlandschaft zum Erstrahlen zu bringen.
Eingeladen waren sie – vom niedersächsischen Fußballverband – aufgrund der von NFV geführten Bestenliste – und nachdem der letzte im Stadtgebiet aufgelesene Spieler zugestiegen war, zeigte sich Teamchef Lohse sichtlich zufrieden: „Unser erstes Ziel ist erreicht. Der Bus ist voll.“ Tatsächlich war für Teamchef Lohse das Bemühen, einen Kader für das Turnier zusammenzustellen erheblich gewesen und Dank der Reaktivierung von Mario Lockemann und der Verpflichtung von Gastspieler Walter Saueressig hatte man zumindest die notwendigen sieben Feldspieler und zwei Auswechselspieler parat.

Bei bestem Fußballwetter ging es in Winsen dann auch gleich los. Mit dem TSV Wettbergen wartete ein starker Gegner aus dem Raum Hannover. Die Mannschaft des SC stand hinten mit Christos Gouloudis, Guido Hübner und Hermann Fuge überaus sicher. Nach schönem Zusammenspiel von Mario Lockemann, erzielte Walter Saueressig die 1:0 Führung und beinahe wäre Eduard Hecht mit einer schönen Direktabnahme sogar das 2:0 gelungen. In dieser Drangphase fing sich die „SC-Sieben“, einen Konter ein, der ansonsten stark parierende Frank Wolany war machtlos. 1:1 – kein schlechter Start.

Der nächste Gegner, der 1.FC Osterholz – Scharmbeck, hatte sein erstes Spiel gewonnen und konnte daher mit etwas weniger Druck in die Partie gehen. Auch hier beherrschte die Mannschaft von Teamchef Lohse den Gegner, allerdings führte ein Missverständnis in der Abwehr nach dem Motte „nimm du ihn, ich hab ihn sicher“ zur 1:0 Führung des 1. FC. Und trotz der Tatsache, dass der Hainberger Gruppengegner mit seiner harten Gangart seinem Namen („Osterholz“) alle Ehre machte, entbrannte wie schon so oft bei früheren Turnierteilnahmen ein einziger Hainberger Sturmlauf auf das gegnerische Tor. Es gab Chancen im Minutentakt, aber der Keeper aus Scharbeck fischte in Manuel Neuer Manier jeden noch so gut geschossenen Ball heraus.
Der letzte Gegner der Hainberger, TSV Pattensen hatte bisher beide Spiele verloren, war also sicher ausgeschieden. Ein Sieg von mindestens zwei Toren musste für Hainberg her, wenn bei allen Rechenspielchen das Achtelfinale noch erreicht werden sollte. Doch mit dem, was dann geschah, hatte niemand gerechnet: Die Pattenser, für die es um nichts mehr ging, schufen für die Hainberger Auswahl Fakten und zwar solche, wie es noch nie eine Hainberger Mannschaft bei einem solchen Endrundenturnier erlebt hatte und im Vergleich zu den bisherigen Hainberger Erfolgen – wahrhaft alternative – noch nie da gewesene Fakten waren.
Als hätten sie Schaum vorm Mund wirbelten die Pattenser durch die Hainberger Abwehr. Als wollte sich das angekündigte Unwetter nicht an die zeitlichen Vorgaben des Regen-Radars halten, erwischte es die SC Kicker schonungslos mit Blitz und Donnerhall.
Wie durch ein mit beiden Armen geführtes Schwert wurde die Mannschaft des SCH zerlegt und in Börner-Manier filetiert und hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen.
Die von zurückliegenden Erfolgen angeschwollene Hainberger Brust, sank in sich zusammen, wie ein anpiekster Hefeteig.

Zu allem Unglück musste die Ü 40 in der sich anschließenden Trostrunde auch noch ins Neunmeterschießen, was dann mit 1:0 verloren ging. Held dabei war Keeper Frank Wolany, der die ersten vier Elfmeter mit Superreaktionen hielt. Wer sich hier einmal als Adam Riese versuchen möchte, kann sich an dieser Stelle gerne ausrechnen, wie oft die SC-Kicker dabei scheiterten.

Das musste es einmal verarbeitet werden und da bekanntlich „in vino veritas“ liegt, versuchten es die Hainberger alternativ mit Bier und schnell hatten sich die dunklen sportlichen Wolken verzogen und man konnte sich auf das besinnen, was man an diesem Tage am besten konnte: Feiern und der Welt ihren Lauf lassen.

Zu vorangeschrittener Stunde, dann – und nach einigen „Hochs auf uns“, schielte der eine oder andere dann aber doch mal zur Urkunde rüber, auf dem der Ball – als würde er ein wenig mit den Hainbergern mitfühlen (s. Bild) – sich freundlich über das wahre Ergebnis gelegt hatte, und manch einer dachte bei sich: „Doch gar nicht so schlecht, die alternativen Fakten.“

Die Mannschaft:
Frank Wolany, Hermann Fuge, Guido Hübner, Eduard Hecht, Babba Kloppmann, Christos Gouloudis, der überaus sympathische Gastspieler: Walter Saueressig, Mario Lockemann und Teamchef, Organisator, Busfahrer, Präsident und einmalig: Jörg Lohse


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