Bei sehr heißem Wetter und mit einigen personellen Problemen trat der SV RW Ballenhausen beim ersten Auswärtsspiel der Kreisklassesaison in Uslar an. Dies war das erste offizielle Punktspiel für unseren neuen Trainer David Kramer. Durch die gute Vorbereitung erhoffte er sich einiges vom Spiel. Umso enttäuschter war er am Ende, da wir nicht alles umsetzen konnten, wie er es sich vorgestellt hatte. Mit dem Wetter hatten alle zu kämpfen, aber mit den Chancenverwertungen leichtfertig umzugehen ist etwas anderes. So machten wir es uns am Ende selber schwer. Der völlig überforderte junge Schiedsrichter tat sein übriges, so dass wir am Ende mit 0 Punkten nach Hause fahren mussten.

Wir starteten gut in die Partie, konnten hinten die Bälle abfangen und entschärfen und vorne viel Wirbel machen. Aber wir waren nicht zwingend genug, zeigten streckenweise zwar schöne Kombinationen, die Abschlüsse blieben jedoch zu harmlos, verfehlten entweder das Ziel oder konnten von der Torfrau weg gefangen werden. Mit etwas mehr Glück und Überblick hätten wir in den ersten Spielminuten in Führung gehen können. Doch es sollte anders kommen. Unsere Defensive war in der 10. Spielminute zu weit aufgerückt und so konnte mit einem langen Pass die gegnerische Stürmerin in Richtung des Kastens von Jana von Ohle geschickt werden. Die Abwehr versuchte noch hinterher zu kommen und den Ball zu klären, konnte aber nicht entscheidend eingreifen. Aus zehn Metern Entfernung agierte die Spielerin Lea Labedat clever und schob den Ball gekonnt an unserer Torfrau vorbei ins lange Ecke – 1:0.

Dies sollte uns jedoch nicht weiter beeindrucken. Wir ließen also die Köpfe nicht hängen und drückten weiter. Wir versuchten uns weiterhin im Aufbauspiel, wenn auch etwas schwerfällig, aber nicht gänzlich ineffizient. So hatten Alexandra Senge, Brigitte Bachmann und Sara Armbrecht den Ausgleich auf dem Fuß. Doreen Martin schlug über links im richtigen Moment eine Flanke, die aber leider der mitlaufenden Tabea Japke verfehlte. Wir versuchten es auch mit Abschlüssen aus der zweiten Reihe, aber ein Tor wollte nicht fallen. Mit zunehmender Spieldauer wurde das Spiel auch immer ruppiger, denn die Uslar Frauen gingen nicht immer fair in den Zweikampf. Bei einem Karatesprung der Nummer 11 aus Uslar gegen den Kiefer unserer Torfrau hätte es mindestens gelb geben müssen. Wer im Strafraum mit so einem hohen gestreckten Bein voran geht sollte doch bestraft werden. Aber nein der Griff zur Brusttasche blieb aus. Dies war wohl die gefährlichste Aktion, aber dabei sollte es nicht bleiben. Treten, Schuppsen, am Trikot ziehen, in die Beine gehen, Grätschen, ohne den Ball zu erwischen – all dies blieb völlig ungeahndet. Zum Glück konnte aber unsere Torfrau weiter spielen. Mit dem Rückstand ging es in die Pause, in der unser Trainer uns abermals bewusst machte, dass wir durchaus am Ausgleich näher dran waren als noch höher in Rückstand zu geraten und somit sollte es eine Frage der Zeit sein bis wir das Tor treffen.

Die klare Zielstellung für Halbzeit zwei war also, ein frühes Tor zu erzielen, um den Druck auf Uslar zu erhöhen. Wir nahmen uns vor den Ball und unsere Gegnerinnen mehr laufen zu lassen. Doch zu viele Einzelaktionen gepaart mit zu wenigen Doppelpässen führten genau zum Gegenteil. Wir erkämpften uns in der Abwehr, die am heutigen Tage bis auf ein paar Ausnahmen, gut spielte, den Ball. Maxi Hempel ließ sich von der aggressiven Spielweise der Gegnerinnen nicht beeindrucken und hielt dagegen. Durch ihre starke Laufbereitschaft, der Erfahrung von Monika Rosenthal-Niemeyer in der Abwehr, dem Auge von Tabea Japke und einer immer stärker werdenden Angelina Lindner konnten einige Angriffe frühzeitig unterbunden werden.

Mit einem langen Ball versuchten wir schnell nach vorn zu kommen und erspielten uns hochprozentige Chancen. Diese wurden jedoch entweder leichtfertig vergeben oder es fehlte das nötige Glu?ck. Vorne ackerten wir unermüdlich, aber wurden auch immer wieder von den Beinen geholt. Es kam vieles zusammen an diesem Tage. Wir wollten den Ausgleich und machten hinten auf. Folgerichtig kassierten wir in der 71. Minute das 2:0. Kurz vor Ende dann doch noch der ersehnte und auch verdiente Anschlusstreffer. Alexandra Senge wurde im Strafraum von den Beinen geholt und Brigitte Bachmann versenkte sicher zum 2:1. Jetzt waren es noch wenige Minuten und die letzte Aktion hatten wir mit einem Strafstoß, der aber leider an allen Köpfen und Füßen vorbei ging. Danach ertönte der Abpfiff.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass beide Mannschaften in sich in der Hitze quälten, wir hinten über große Strecken sehr sicher standen, nach vorne versucht haben guten Fußball zu zeigen, aber unsere Torchancen nicht konsequent genug genutzt haben. Daran muss weiter gearbeitet werden, um das Herz unserer Fans und unseres Trainers zu schonen.

An dieser Stelle ein Dank an unsere Zuschauer, die das schöne Wetter genutzt und uns unterstützt haben!

Es spielten: Jana von Ohle, Monika Rosenthal-Niemeyer, Sara Armbrecht, Brigitte Bachmann, Tabea Japke, Maxi Hempel, Angelina Lindner, Alexandra Senge und Doreen Martin