Was für ein Spiel am Greitweg! Diejenigen, die bei nasskaltem, doch erträglichem Wetter am Kunstrasenplatz dabei waren, können ihren Enkelkindern noch davon erzählen! In der 88. Minute erzielte Andreas Schertovski den vermeintlichen Ehrentreffer für Sparta Göttingen zum 1:3 – so dachten alle Anwenden. Doch nur vier Minuten später sollte Erson Saciri einen Foulelfmeter zum 3:3-Endstand verwandeln. Die Spieler der SG Lenglern, die in der 80. Minute das 3:0 beim Liga-Konkurrenten erzielt hatten, standen nach dem Abpfiff der gut leidenden Schiedsrichterin Caroline Hamka wie die begossenen Pudel am Platz, die Sparta-Spieler feierten den nicht mehr erhofften Punktgewinn frenetisch wie einen Sieg. Sie hatten soeben das Wunder vom Greitweg geschafft.

Die Partie begann mit hohem Tempo, jedoch ohne große Torchancen. Die SG, bei der nach langer Zeit Johannes Schweiger wieder in der Anfangsformation aufgetaucht war, wirkte in der Spielanlage reifer. Das 1:0 durch Christopher Bianco in der 13. Minute entsprach durchaus dem Spielverlauf. Doch dann rappelte sich Sparta auf. Bis zur Halbzeit drängte der Gastgeber auf den Ausgleich, doch Stefan Huck scheiterte mit seinem Gewaltschuss (35.) ebenso an Mike Baumfalk, wie später auch Finn Daube. Lenglern konterte geschickt, nach einem Diagonalpass tauchte Spielertrainer Yusuf Beyazit allein vor Sparta-Schlussmann Dominick „Latscho“ Theune auf, der reaktionsschnell und antizipativ die Großchance vereitelte. Mit der knappen Führung für die Gäste ging es in die Kabinen.

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Nach Wiederanpfiff wollte Sparta mit Macht die Wende, brachte zur Pause mit Miguel Bodenbach-Martin einen offensiven Mittelfeldspieler. Doch die erste Chance besaßen wieder die Gäste: Carlos Mücke hatte sich gut über die rechte Seite durchgedribbelt – erneut war Theune zur Stelle. Dann wurde das Spiel sehr zerfahren und teilweise ruppig. Doch die starke Caroline Hamka hatte alles im Griff. In der 73. Spielminute traf Johannes Schweiger, der erst am Dienstag seine Spielberechtigung nach Rückkehr aus Hamburg erhalten hatte, zum 0:2 nach einer schönen Kombination. Der Schock saß tief beim Team von Enrico Weiss. Der Trainer brachte seinen Sohn, der ihm vor Wochen gegen Hagenberg schon einmal den Sieg beschert hatte. Doch erst einmal musste Sparta in besagter 80. Minute das 0:3 durch Chrissi Bianco schlucken, als Latscho Theune zuerst gegen Yusuf Beyazit zum dritten Mal großartig klärte, er aber nicht mehr rechtzeitig den Weg zurück in den Kasten fand. ,Das ist die Entscheidung!´, glaubten die Anwesenden. Als dann aber in der 88. Minute Andreas Schertovski nach schöner Kombination allein vor Baumfalk dem langen Keeper der SG keine Chance ließ, feuerte Enrico Weiss seine Jungs noch einmal an, was allgemein belächelt wurde. Doch dann tat sein Sohn Romano, wofür er geboren wurde: Er knipste wie einst sein Vater zum 2:3 aus Sparta-Sicht in der 90. Minute. Jetzt war Feuer drin, jetzt witterten die Sparta-Anhänger und –Spieler Morgenluft. In der letzten Minute der Nachspielzeit stand wieder Romano Weiss im Mittelpunkt. Geschickt stellt er im Gäste-Strafraum, fast an der Außenlinie, seinen Körper zwischen Ball und Gegner, wurde langsamer und nahm den Aufprall seines Gegenspielers clever und dankend an. Elfmeter! Der Sohn ist fast schon so ein Fuchs, wie sein Erzeuger. Erson Saciri versenkte den Ball sicher ins rechte Toreck aus seiner Sicht. Das 3:3 war geschafft, fünf Minuten zuvor hatte das Team noch 0:3 zurück gelegen. Was für eine Schlussphase, was für einen Wendung! Von diesem Spiel wird man dereinst bei Sparta noch erzählen, wenn die heutigen Spieler ihren Urenkeln beim Balljagen zuschauen. Wir waren dabei, wir durften das erleben! Eine Werbung für den Fußball – alles ist möglich, niemals sollten Fußballer aufgeben! Sparta und Lenglern trennen sich 3:3 unentschieden, am Ende ein gerechtes Ergebnis. Lenglern hätte gewinnen müssen, in der beeindruckenden Schlussphase hat sich Sparta mit toller Moral den einen Punkt aber verdient.

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Tabellarisch klettert Sparta auf Platz neun, hat aber schon zwei Spiele mehr als die nachfolgende Konkurrenz. Lenglern konnte sich nicht, wie gewünscht, von der Abstiegszone absetzen, bleibt auf Platz 13 mit einem Punkt Vorsprung vor der Abstiegszone. Schon am kommenden Sonntag sind beide Teams erneut im Einsatz. Lenglern erwartete den Aufsteiger und Vorletzten Südharz zum Abstiegsduell, Sparta muss nach Bilshausen.
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