Der Wettergott muss ein Jahner sein! Noch Anfang der Woche gab es Bedenken und ernsthafte Überlegungen, den seit 2003 zum achten mal stattfindenden Anger-Cup (Austragung alle zwei Jahre) abzusagen. Doch das Wetter schlug rechtzeitig um (positiv wohlgemerkt!) und als am Freitag-Abend die neun Gastmannschaften zum Altherren-Turnier, dass traditionell den Auftakt markiert, eintrafen, fanden sie den Dorfanger in Mitten Hemelns bestens präpariert vor. Auch die zahlreichen Zuschauer sollten ihr kommen nicht bereuen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Hemelns neuen Spartenleiter Tobias Kühne, rollte ab 17:00 Uhr das runde Leder und die engen Ergebnisse in nahezu allen Spielen unterstrichen die Leistungsdichte und Ausgeglichenheit in beiden Gruppen. Wie immer waren die Spieler begeistert von diesem etwas "verrückten" Spielort.

Jühnde siegt bei den Alt-Herren

Wir haben nach der Gruppenphase nur die beiden Halbfinals und danach Spiel um Platz 3 und Finale gespielt, so wie es auch von Beginn an geplant war. Die Lichtverhältnisse hätten auch nicht mehr zugelassen.
Die mit zwei Niederlagen gestarteten Jühnder schafften es auf dem letzten Drücker noch ins Halbfinale, wo sie etwas überraschend die bis dahin souveräne Heimmannschaft mit 2:0 besiegten. Im Finale gegen den Vorjahressieger FC Niemetal lag Jühnde früh mit 0:2 hinten, drehte die Partie aber noch und holte sich mit einem 5:2 den Cup!
Zuvor gewann der TSV Jahn Hemeln im 8-Meterschiessen mit 6:5 (nach regulärer Spielzeit 2:2) gegen den starken TuSpo Weser Gimte im Spiel um Platz 3.

Gastgeber siegt bei den Herren

Auch am Samstag war der Anger wieder sehr gut besucht. Die Zuschauer bekamen nun die Herrenmannschaften zu sehen, die ebenfalls eine Gruppenphase zu überstehen hatten und im Anschluss um die Plätze spielten, wobei für die beiden Gruppenersten und -zweiten auch noch ein Halbfinale anstand.
Hier entpuppte sich die 1. Mannschaft des TSV Jahn Hemeln zum großen Gewinner. In der Gruppe ungeschlagen, kam es zum umkämpften aufeinander treffen mit der 2. Mannschaft, die erstmals das Halbfinale erreichte, da allerdings mit 2:3 den Kürzeren zog. Im Finale zeigten die Jahner ihre Ausnahmestellung an diesen Tag und schlugen die wackeren Jungs vom FC Weser II mit 3:0. Im Gruppenspiel hatte es zwischen beiden Teams noch ein 2:2 gegeben. Der Jubel war riesig und der sensationelle 3.Platz der 2.Mannschaft durch einen Sieg gegen den Titelverteidiger TSV Jühnde, rundete das tolle Endergebnis für Jahn ab. Damit blieb der „Pott“ (Wanderpokal) nach 2009 erst zum zweiten Mal bei der „Ersten“ in Hemeln.

Spartenleiter Tobias Kühne und Teammanager Michael Rudolph, die gemeinsam als Cheforganisatoren fungierten, sahen beide Turniere als vollen Erfolg an. Kühne: „Die Spiele waren attraktiv, spannend und fair, was auch nicht zuletzt an den starken Schiedrichterleistungen lag.“ Am Freitag leiteten Manfred Förster und Wolfgang Rübenach, am Samstag Hartwig Dempewolf und Ishak Yaylali die Partien. „Des Weiteren hatten wir eine unheimlich hohe Zuschauerresonanz. Nicht nur der Anhang der Gäste, auch aus dem Dorf kam viel Unterstützung.“ Nach der Siegerehrung bedankte sich Kühne noch einmal ausdrücklich bei den vielen Helfern, ohne die dieses Event an dieser doch recht speziellen Location logistisch gar nicht möglich gewesen wäre. Auch gab es einen neuen Getränkerekord zu vermelden. Wenn’s läuft, dann läufts.

Schon während des Turnierverlaufs kamen unzählige Bitten der Gastvereine, sie beim nächsten Cup (2019) unbedingt wieder zu berücksichtigen. Denn viele haben erkannt, es geht nicht nur um den Fußball, sondern auch um das Miteinander neben den Spielen. Rudolph: „Man sah immer gemischte Trikotgruppen zusammen stehen. Man kennt sich, steht zusammen, trinkt einen zusammen. Das macht den Flair dieses Turniers aus und so versuchen wir als Veranstalter auch an die Sache heran zu gehen. Wer hier ein mal war, kommt gerne wieder. Egal welche Platzierung am Ende bei heraus springt.“

Eine kleine Besonderheit am Rande ergab sich noch durch die Teilnahme des TSV 07 Meensen. Ein Verein, der in Sachen Fußball eigentlich seit über 20 Jahren schon von der Bildfläche verschwunden ist. Detlef Siegmann war es gelungen, eine Truppe unverwüstlicher Meensener Fußballer um sich zu scharen, und so konnten die Rot-Weißen tatsächlich mal wieder an einem offiziellen Turnier als Mannschaft teilnehmen. Dabei verkauften sie sich trotz des relativ hohen Durchschnittsalters nicht schlecht und waren auch neben dem Platz eine absolute Bereicherung.
Dieses Turnier passt sportlich vielleicht nicht allen Trainern und/oder Vereinen ins Vorberitungskonzept. Wir sehen es als kleine Auflockerung vor der anstehenden Saison und jeder konnte sehen, dass auch fußballerisch einiges geboten wurde.

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