Erfolg nach 60-minütiger Unterzahl: BSV gewinnt 5:2 gegen Bremke-Ischenrode. Wenn unser schwedischer „Semesterfirare“ Timo Hichert aus seinem schwedischen Exil eine invasive Herzchen-Attacke in die teaminterne WhatsApp-Gruppe postet, ist Zeit für große Gefühle. Entweder ist Alkohol im Spiel - a.k.a. „Gesternsaftschorle“ (copyright Nima Eslami) - oder Timos geliebter BSV hat eine sportliche Höchstleistung auf den Rasen gezaubert. Letzteres trug sich am heutigen Nachmittag gegen das Spitzenteam des TSV Bremke-Ischenrode zu und veranlassten #TH11 zu fernmündlichen Frohsinnsbekundungen als vorweihnachtliche Einstimmung auf die Feiertage: „Hüpfe gerade auf und ab vor Freude“, schrieb er wenige Minuten nach Abpfiff sichtlich bewegt und läutete damit die Serie an Glückwünschen ein, die seitdem auf die empfangsbereiten Sinne der Bovender Cousengs treffen.

Von Daniel Vollbrecht (Bovender SV)

Dabei wollten einige Skeptiker den erhofften Sieg vor Spielbeginn bereits „abblasen“: Julian Theilen hatte seinen Rollos zu viel Kälte zugemutet und sich eine schmerzhafte Blasenentzündung eingefangen. Ersatz André Martin kam auf diese Weise zu seinem Bezirksligadebüt im Kasten der Heimelf und beeindruckte sowohl die 120 Zuschauer, als auch seine überraschten Mitspieler mit unberechenbaren 80-Meter-Abschlägen aus dem rechten Zehengelenk. Zudem hielt André seine Farben im Spiel, als er in der zweiten Hälfte beim Stande von 2:2 zunächst einen Fernschuss aus dem Winkel fischte, bevor er wenige Minuten später im „Eins gegen Eins Duell“ obsiegte. Euphorisiert guckte er auch den Nachschuss des Bremker Angreifers neben das Tor, so dass die „2“ weiterhin Bestand hielt. 

Zum zwischenzeitlichen Rückstand war es gekommen, nachdem die Gäste den 1:0- Kanonenschuss von Gerbi Kaplan in eine 2:1-Führung umwandeln konnten, dabei aber auch von einer harten Entscheidung gegen Luca Gleitze profitierten. Unser Kapitän spannte seine massive Schultermuskulatur an und ließ – freilich als letzter Mann – seinen Gegenspieler auflaufen. „Rote Karte und Elfmeter“ lautete die Entscheidung des Referees, sehr zum Leidwesen Lucas, der immerhin den Vorteil hatte, recht nahe am Ausgang des Kunstrasenplatzes zu stehen und auf diese Weise nur ein eingeschränktes Pöbel-Areal kommunikativ bereichern konnte. 
Doch „BSV“ stünde nicht für „Besser Spielen Voralleminunterzahl“, wenn nach diesem moralischen Tiefschlag nicht ein Ruck durch die Mannschaft gegangen wäre. Zuvor sahen die Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel, in dem die starke Bremker Offensive durchaus Akzente setzen konnte. Nach dem Feldverweis gab jeder Spieler 12,5% mehr, so dass wir praktisch in Überzahl agierten – nicht nominell, aber leistungstechnisch. 
Wenn wir schon beim Schönrechnen sind, darf der Blick auf die aktuelle Tabelle nicht fehlen: zur Winterpause rangieren wir auf Platz 9, über die Anzahl der Spiele sprechen und schreiben wir lieber nicht. „Schneid die Spiele einfach aus“, hatte Dominic Reimann die beste Lösung für alle weltlichen Probleme parat: Ausschneiden hilft halt immer. Rote Karte, Knöchelprellung bei Gerbi, fehlende „L“-Hose bei Julien Bancé -> Schere raus und gut ist. 
Nichts zum Ausschneiden sondern zum langfristigen Memorieren waren die Tore 2 bis 5 des BSV. Im Schnelldurchlauf seien sie an dieser Stelle für die Nachwelt festgehalten. Den 2:2-Ausgleich setzte Gerbi mit Kanonenschuss Nummer 2 in den Winkel, beim 3:2 legte er quer, Helge Kaden täuschte geschickt einen mitleidserregenden Fehlschuss an und gab Remi Reimann uneigennützig die Chance zum Abstauber. Das 4:2 markierte Helge selbst, als er den Ball an der linken Seitenlinie bekam, instinktiv in Richtung Tor schlenzte und sich das Leder tatsächlich ins lange Eck senkte. Ein Traumtor, gekrönt von einem lässigen Jubel. Wie weiland Lolle Brundiok verzog Helge keine Miene, doch während „Lolle“ nach seinen Treffern wenigstens engagiert in Richtung Mittellinie joggte, stand Helge lediglich den Rasen platt und tat so, als ob derlei Traumtore zu seinem Alltagsgeschäft gehören. 
Kurz vor Schluss legte er noch einen drauf: Zwei Körpertäuschungen verwandelten den stumpfen Kunstrasen in eine imaginäre Eisbahn, der Gegner nahm die Einladung an und der Abschluss ins kurze Eck krönte eine unglaublich beeindruckende Mannschaftsleistung gegen einen keinesfalls schlechten Gegner. Dieses Erfolgserlebnis kann der Startschuss für eine hoffentlich erfolgreiche Rückserie sein. Nicht nur mit virtuellen Liebesbekundungen aus Schweden, sondern ganz real, mit viel Herz und Leidenschaft für das Ziel des Klassenerhalts. Schöne Weihnachten an alle Leser und Freunde des BSV!

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