Ohne es genau nachprüfen zu können: Am Freitag standen auf dem Sportplatz des SC Hainberg beim Punktspiel der 2. Kreisklasse B garantiert Spieler auf dem Platz, die insgesamt mehr als 2.000 Spiele in höherklassigen Ligen auf dem Buckel hatten. Viele von ihnen sind für die Kenner der Göttinger Fußball-Szene schon zu Legenden geworden. Und sie können es noch immer. Die im Durchschnitt ältere vierte Mannschaft des SC Hainberg siegte am Ende gegen das mit einigen noch in der Bezirksliga aktiven Spielern angereiste zweite Team der SG Lenglern mit 3:0 (0:0).

Auf beiden Seiten liefen Spieler auf bei denen der Fußballexperte mit der Zunge schnalzt. Christos Gouloudis, Lutz Wegener, Kirjan Krauß, Oliver Gräbel, Murat Bayri und Muhidin „Aco“ Pelesic im SC Hainberg-Trikot sowie Robert Semenic, Christian Rieck, Alassani Aroua und die etwas jüngeren Andreas Aulepp und Kai Setje-Eilers würden, stünden sie gemeinsam auf dem Platz, jedes Kreisliga-Spitzenteam ins Schwitzen bringen.

Am Freitag zeigten beide Teams, dass sie selbst den Sieg in der prestigeträchtigen Auseinandersetzung erringen wollten. In der ersten Halbzeit stellen die Gäste die bessere Mannschaft. Hainberg, erstmals nicht mit vollzähliger Bank angetreten, hatte Mühe, sich gegen die gute und disziplinierte Spielweise der Gäste zu wehren. Somit konnten sich die Hausherren bei Torwart Frank Wolany bedanken, dass sie nicht mit einem Rückstand in die Pause gingen.

Im zweiten Abschnitt jedoch konnten sich die Hainberger auf ihre größere Routine verlassen. Dennis Steinmetz, vor nicht allzu langer Zeit noch im Bezirksliga-Team des Zietenterrassen-Vereins aktiv, erzielte kurz nach Wiederanpfiff die Führung für die Hausherren. Der Gast antwortete mit wütenden Angriffen. Doch die jetzt auf Konter eingestellten Gastgeber standen sehr gut und sicher. Stattdessen konnten die Gäste einen Konter mit Traumkombination nur durch ein absichtliches Handspiel unterbinden. Den fälligen Elfmeter versenkte Routinier Oliver Gräbel eiskalt. Und auch beim 3:0 sahen die Zuschauer am Freitag eine starke Leistung. Der immer noch pfeilschnelle und trickreiche Gräbel bekommt einen langen Ball, tanzt zwei Spieler, die zusammen jünger sind als er, aus und vollendet gekonnt zum 3:0. Anschließend zeigt er in Balotelli-Pose seinen gestählten Körper. Die Mädchen der Hainberger Frauen-Mannschaft, die nebenan trainierten, kreischen vor Glück.

Am Ende steht ein Sieg für die Hainberger Vierte zu Buche, den man angesichts der ersten Halbzeit nicht in dieser Höhe erwartet hätte. Trotz des Einbaus von drei aktiven Bezirksliga-Spielern konnte auch die SG Lenglern die lupenreine Bilanz der vierten Mannschaft des SC Hainberg mit zehn Siegen und einem Remis aus den elf Heimspielen nicht trüben.

Während einige Spieler der zweiten Lenglerner Mannschaft im kommenden Jahr in der SG Lenglern/Harste in der 1. Kreisklasse spielen werden, bekommt die vierte Mannschaft in der nächsten Saison Konkurrenz im eigenen Haus. Die Hainberger melden eine fünfte Mannschaft im Spielbetrieb, in der eine ähnliche Oldie-Qualität herrschen soll. Man darf gespannt sein!