Zum Start der Rückrunde in der Regionalliga Nord stellen sich mal wieder einige Fragen. Die wohl wichtigste betrifft den VfB Lübeck und sein Gastspiel in Jeddeloh. Wie wird das Team mit dem 0:1 in Drochtersen und dem Verlust der Tabellenführung umgehen?

Von Stefan Freye

FC St. Pauli II – VfB Oldenburg (Fr., 18.30 Uhr)
Das 2:0 über den BSV Rehden kam nicht nur recht überraschend. Es half dem FC St. Pauli auch sehr. Dank des vierten Saisonsiegs haben die Hamburger die unmittelbar gefährdete Zone nämlich einstweilen verlassen und einen Sprung auf Rang 13 gemacht. Mit einem Heimsieg über den VfB lässt sich der letzte Erfolg nun vergolden. Dabei treten die Oldenburger mit einer Serie von vier Siegen in Folge an. „Wir wollen die Serie ausbauen und den Trend fortsetzen“, sagt Jürgen Hahn, Sportlicher Leiter des Gastes. Das Hinspiel hatte der VfB bereits mit 1:0 gewonnen.

SpVgg Drochtersen/Assel – Hannover 96 II (19.30 Uhr)
Vier Siege gelangen der Spielvereinigung in den vergangenen fünf Partien (4-0-1), zuletzt gewann der Achte sogar das Duell mit dem VfB Lübeck (1:0). Der Gastgeber hat also wieder zu alter Form gefunden. Sein Gegner noch nicht. Seit sieben Partien wartet 96 nun auf einen dreifachen Punktgewinn. Zuletzt musste sich der 15. knapp mit 2:3 dem TSV Havelse geschlagen geben. Die wirklich guten Zeiten liegen also schon ein paar Wochen zurück. Zu Saisonbeginn hatte 96 auch noch mit 2:0 gegen die SpVgg Drochtersen/Assel gewonnen.
VfL Wolfsburg II – Weiche Flensburg (Sa., 13 Uhr)
Es war das Eröffnungsspiel, und in Flensburg denken sie nicht gern an diese Partie zurück: Bei der 1:2-Heimniederlage war Weiche unter Wert geschlagen worden. Nun brennt das Team natürlich auf eine Revanche. Zumal die Flensburger nach dem einen oder anderen Punktverlust zu Saisonbeginn in die Spur gefunden haben. Bevor die Partie in Kiel zuletzt witterungsbedingt abgesagt worden war, hatte der Tabellendritte sechs Spiele lang nicht verloren (5-1-0). Aber der Gastgeber zählt ja auch nicht gerade zur Laufkundschaft der Liga. Mit dem 5:2-Erfolg über HSC Hannover übernahmen die Niedersachsen zuletzt wieder die Tabellenführung. Aus dem einstigen Eröffnungsspiel ist nun also ein echtes Spitzenspiel geworden.

Heider SV – Hamburger SV II (Sa., 14 Uhr)
Der 17. empfängt den Zwölften – es geht in den Tabellenkeller. Dabei gestalteten sich die vergangenen Wochen in Heide noch deutlich unglücklicher: Der Aufsteiger gewann vor zwei Wochen zwar gegen den HSC Hannover, blieb ansonsten aber ganz überwiegend ohne Punkte. Die Hamburger waren vier Spiele ungeschlagen (3-1-0) bevor zuletzt das Spiel in Lüneburg abgesagt wurde. Nun wollen sie wie im Hinspiel (5:2) drei Punkte und damit weiteren Abstand
zur Abstiegszone herstellen.

SSV Jeddeloh – VfB Lübeck (Sa., 16 Uhr)
Es wird langsam Zeit: Bis auf das 2:2 in Bremen gab es für den SSV nur sehr wenig zu holen in den vergangenen Wochen. Der Gastgeber rutschte also nicht zufällig auf den 14. Rang ab. Nun kommt der VfB und mit ihm die Frage: Wie wird der Titelfavorit auf das 0:1 in Drochtersen und den Verlust der Tabellenführung reagieren? Ein Ergebnis wie im Hinspiel würde dem Tabellenzweiten sicher helfen. Am 1. Spieltag hatte der VfB dieses Duell mit 2:1 für sich
entschieden.
HSC Hannover – TSV Havelse (So., 14 Uhr)
Ein Saisonsieg, ansonsten hier und da mal ein Remis oder eben Niederlagen – der Gastgeber wartet auch nach dem Abschluss der Hinrunde auf den Zugang zur neuen Spielklasse. Das Hinspiel gegen den Nachbarn aus Garbsen zählte angesichts des 1:1-Unentschiedens schon zu den besseren Ergebnissen des Schlusslichts. Der TSV Havelse entwickelte sich danach recht positiv und tritt nun als Tabellenzehnter an. Zudem bestritt er beim 3:2 gegen Hannover
96 II gerade erst ein erfolgreiches Derby.
Altona 93 – Eintracht Norderstedt (So., 14 Uhr)
Beim 1:2 gegen den SV Werder II kassierte der Gastgeber gerade erst die vierte Niederlage in Folge. Kein Wunder, dass der Neuling derzeit nur den 16. Rang belegt. Als Neunter tritt dagegen die Eintracht an zum Derby in der Adolf-Jäger-Kampfbahn. „Wir haben nach 17 Spielen 25 Punkte, und das ist bei einer so jungen und neu zusammengestellten Mannschaft aller Ehren wert“, meinte Jens Martens zufrieden nach dem 2:1 in Jeddeloh, dem vierten Auswärtssieg in Folge. Der Trainer weiter: „Auf diese Truppe können wir stolz sein, man soll uns nur bitte Zeit lassen, die Jungs weiter zu entwickeln. Wir haben hier richtig gutes Potenzial beisammen.“ Das Hinspiel war bereits mit 5:2 an die Eintracht gegangen.
Lüneburger SK Hansa – SV Werder Bremen II (So., 14 Uhr)
Zuletzt war der LSK angesichts der Absage des Spiels gegen den HSV II zum Zuschauen verurteilt. Zuvor war es angesichts der Niederlagen gegen Weiche Flensburg (1:5), den BSV Rehden (1:3) sowie den VfB Oldenburg (2:3) und dem Pokal-Aus gegen den TSV Havelse (6:7 n.E.) nicht gerade optimal gelaufen. Der Tabellenelfte empfängt nun den Sechsten aus Bremen – und auch vom Gast weiß man nicht immer genau, was er zu leisten imstande ist. Beim 2:1 in Altona präsentierte sich das Team von Konrad Fünfstück indes in guter Verfassung. „Wir hatten uns viel vorgenommen und das konnte man auf dem Platz auch sehen“, beschrieb der Trainer eine gute Mentalität nach dem jüngsten Erfolg. Ob es wie im Hinspiel (1:0) zu einem Sieg für die Bremer reicht?
Holstein Kiel II – BSV Rehden (So., 14 Uhr)
Die Kieler kamen zuletzt nicht zum Zug, musste die Partie gegen Weiche Flensburg doch witterungsbedingt abgesagt werden. Der BSV trat an – und hätte es doch lieber gelassen. Beim 1:2 im Auswärtsspiel gegen St. Pauli II endete eine Serie von sieben ungeschlagenen Spielen (6-1-0). Wie der Tabellenfünfte auf dieses Erlebnis reagiert, zählt sicher zu den spannendenFragen dieser Runde. Das Hinspiel beim aktuellen Vierten hatte der BSV noch mit 0:1 verloren. In diesem Spitzenspiel werden die Karten nun aber neu gemischt.

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